Verlegung Schulsportplatz der Grundschule Nord sowie Errichtung einer neuen Kindertagesstätte; Vorstellung und Billigung der Planung;


Daten angezeigt aus Sitzung:  Stadtratssitzung, 25.06.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Bau- und Verkehrsausschuss Bau- und Verkehrsausschuss-Sitzung 18.06.2020 ö Vorberatung 3
Stadtrat Stadtratssitzung 25.06.2020 ö Beschließend 3

Sachverhalt

Die Schaffung neuer Kinderbetreuungsplätze in der Stadt Vöhringen war und ist eine zentrale Aufgabe der Stadtverwaltung. Mit stetig zunehmenden Bevölkerungszahlen ist auch zukünftig mit einem erhöhten Bedarf an Betreuungsplätzen zu rechnen.

Dies spiegelt eine Bedarfsplanung des Landratsamtes Neu-Ulms wieder, welche in der Sitzung kurz vorgestellt wird.

Auf der Grundlage der drei Planungsvarianten aus der Stadtratssitzung vom 28.11.2019 wurden nun in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Tress aus Baltringen eine weitergehende Standortuntersuchung entwickelt.

Folgende drei Konzepte werden vorgestellt.

Die Variante 1 sieht die Errichtung des Schulsportplatzes sowie den Neubau einer Kindertagesstätte auf dem Grundstück Flur Nr. 455/35 vor.

Das Grundstück ist ca. 5.550 m² groß und bietet Platz für einen Allwetterplatz mit Laufbahn sowie eine 5-gruppige Kindertagesstätte mit Außenanlagen und Erweiterungsoption auf zwei weitere Gruppen.

Der bestehende Kindergarten Nord wird saniert und erhält einen Anbau mit der Ausweisung einer weiteren Kindergruppe.

Bei Variante 2 erfolgt ein Abbruch des bestehenden Kindergartens Nord und anschließender Neuerrichtung des Schulsportplatzes an dieser Stelle.

Auf dem Grundstück Fl. Nr. 455/35 würde als Ergebnis ein Neubau einer Kindertagesstätte mit acht Gruppen erfolgen plus zwei weiteren Gruppen als Erweiterungsoption.

Das o. g. Grundstück wäre mit einer Bebauung in dieser Größenordnung mehr als ausgelastet.

Neben den hohen Realisierungskosten spricht auch die Größe der Einrichtung gegen eine Verwirklichung.

Aus pädagogischer Sicht ist eine kleinere Tageseinrichtung weitaus besser zu organisieren und für die Kinder verträglicher.

Die Variante 3 zeigt die Errichtung einer 5-gruppigen Kindertagesstätte mit Erweiterungsoption an einem städtischen Grundstück an der Reiherstraße.

Eine Ansiedlung an dieser Stelle würde zu Lasten von kostbarem Wohnbauland gehen.

In diesem Bereich entsteht derzeit ein großes städtisches Wohnbaugebiet.

Die Stadtverwaltung empfiehlt die Variante 1. Das Grundstück am Sperberweg wäre mit dem Schulsportplatz sowie der neuen Kindertagesstätte mit fünf Gruppen optimal ausgelastet.

Der sehr beliebte Kindergarten Nord könnte bestehen bleiben und erhält eine dem heutigen Stand der Technik und Pädagogik entsprechende Sanierung. Mit einer zusätzlichen Gruppe würde auch hier eine optimale Auslastung erfolgen.

Empfehlung

Die vorgestellte Variante 1 vom 25.06.2020 wird gebilligt.

Diskussionsverlauf

Herr Bürgermeister Neher begrüßt Herrn Tress vom gleichnamigen Planungsbüro, welcher ausführlich die drei Planungsvarianten, auch im Hinblick der Unterschiede innerhalb der Planungsvarianten und Baukosten erläutert.

Die Errichtung einer neuen Straße als Lärmschutz zum Kindergarten wird unter dem Aspekt des dadurch entstehenden Verkehrs kritisch gesehen.

Weiterhin schlägt die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vor, eine erheblich geringere Anzahl an Parkflächen vorzusehen um ein Signal zu setzen, die Kinder umweltgerecht zu Fuß oder per Rad zum Kindergarten zu bringen.
Auch die im Plan dargestellte sechsläufige Laufbahn sei überdimensioniert.

Herr Söhner führt zum Gedanken der neuen Straße aus, dass auch die Erweiterung des Caritas-Wohnheims am Ende der Sperberstraße zu einer erhöhten Frequentierung des Fahrzeugverkehrs führen wird.
Die Überlegung aus ökologischen Gesichtspunkten auf Stellplätze zu verzichten, sei nachvollziehbar, jedoch führen Herr Söhner und Herr Tress gleichermaßen aus, dass hier eine Schlüsselzahl zu berücksichtigen sei und auch die Erfahrung zeige, dass eine Verminderung der Stellplatzzahl eher zu Schwierigkeiten führe.

Die SPD-Stadtratsfraktion spricht sich für eine weitere Variante aus, wonach auf die Errichtung der neuen Straße verzichtet werden soll, nach Möglichkeit die gesamte Kubatur nach Westen gerückt wird und Parkflächen entlang der Falkenstraße vorzusehen sind. Insofern könne man eine sechsgruppige Einrichtung energetisch modern mit Fördermöglichkeiten errichten und für eine mögliche Erweiterung oder Sanierung des Kindergartens Nord wieder finanzielle Rücklagen bilden.

Ein Gremiumsmitglied bringt die Überlegung ein, bei der Neubaumaßnahme in einem oberen Stockwerk auch Wohnraum vorzusehen.

Kontrovers wird ein möglicher Umbau des Kindergartens Nord während des laufenden Betriebes im Gremium diskutiert. Von planerischer Seite wird dies jedoch als möglich bestätigt und auch Herr Bürgermeister Neher berichtet, dies bereits mit der Kindergartenleitung abgeklärt zu haben.

Aufgrund der derzeit schwierigen Förderlage wird vorgeschlagen, die Planung weiter zu konkretisieren und zunächst eine Sanierung und den Anbau am Kindergarten Nord zu priorisieren. Dabei sollen die vorgebrachten Anregungen berücksichtigt und insbesondere auch mögliche Raumnutzungen in anderen städtischen Gebäuden geprüft werden.

Datenstand vom 01.07.2020 08:55 Uhr