Kommunale Verkehrsüberwachung (KVÜ); Jahresbericht 2020


Daten angezeigt aus Sitzung:  Haupt- und Umweltausschuss-Sitzung, 14.09.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Haupt- und Umweltausschuss Haupt- und Umweltausschuss-Sitzung 14.09.2021 ö Beschließend 3

Sachverhalt

Nachstehend wird der Jahresbericht der Kommunalen Verkehrsüberwachung (KVÜ) für das Jahr 2020 dargestellt:

Jahresbericht 2020
Haupt- und Umweltausschuss Vöhringen

Im ruhenden Verkehr sind die Fallzahlen in Vöhringen gestiegen. Die Fallzahlen im fließenden Verkehr dagegen sind gesunken. Im ruhenden Verkehr wurden ca. 77% der Sollstunden erreicht. Die Sollstunden im fließenden Verkehr wurden ebenfalls zu ca. 77% erfüllt.

Die Defizite bei den Sollstunden kamen vor allem aufgrund von Krankheitsausfällen im Außendienst zustande. Auch Fehltage und verkürzte Arbeitszeiten von Außendienstkräften aufgrund von fehlender Kinderbetreuung in der Corona-Pandemie spielten eine Rolle.

Es kam im Außendienst in diesem Jahr zu vielen, auch langfristigen Krankheitsausfällen. Die Fehlstunden konnten auf Dauer nicht durch das bestehende Personal aufgefangen werden. Nachdem die Krankheitsdauern zu Beginn der Krankheiten nicht absehbar waren, gestaltete sich die Einstellung einer Krankheitsvertretung jedoch schwierig. Auch die zu Beginn der Corona-Pandemie unsichere Überwachungslage musste berücksichtigt werden. Hier zeichnete sich  allerdings in der Verkehrsüberwachung schnell ab, dass auch während der Corona-Pandemie der Überwachungsbedarf nicht gesunken ist. Daher wurde dann nach einer weiteren Außendienstkraft als Krankheitsvertretung gesucht. Ab Mitte Juli 2020 wurde dann eine Vollzeitkraft befristet eingestellt. Die Krankheitsvertretung konnte nicht im fließenden Verkehr eingesetzt werden, weil die Einarbeitung sehr zeitintensiv und mit hohen Schulungskosten verbunden gewesen wäre.

Wegen fehlender Kinderbetreuung während der Corona-Pandemie kam es auch immer wieder zu weiteren Arbeitsausfällen im Außendienst. Eine Ersatzbetreuung durch Großeltern oder Dritte war nicht möglich. Eine Notbetreuung konnte nicht in Anspruch genommen werden. Daher mussten Mitarbeiter immer wieder frei nehmen oder konnten nur verkürzt oder zu bestimmten Zeiten arbeiten. Nachdem die Mitarbeiter in den Vorjahren Überstunden aufgebaut hatten, konnte diese Stunden in diesen Zeiten kostenneutral abgebaut werden. Es mussten daher so gut wie keine bezahlten Freistellungen gewährt werden. Nichtsdestotrotz fehlten diese Stunden bei der Erbringung der Sollstunden.

Seit Beginn der Corona-Pandemie war eine Überwachung des ruhenden Verkehrs in der Innenstadt zeitweise nur eingeschränkt möglich. Nachdem die Geschäfte teilweise geschlossen waren, befanden sich während des Shutdowns oft wesentlich weniger oder manchmal fast gar keine Fahrzeuge in der Innenstadt. Diesen Gegebenheiten wurde die Überwachung angepasst. Beispielsweise wurde die Parkscheibe an manchen Tagen nicht überwacht oder es wurde eine längere Kulanzzeit gewährt, wenn sich nur wenige Fahrzeuge in der Innenstadt befanden. Es gingen außerdem auffallend viele Anwohnerbeschwerden im ruhenden Verkehr ein. Daher wurde häufiger in Wohngebieten kontrolliert. Bei den Beschwerden wurden vor allem verbotswidriges Parken im Kurvenbereich, an Einmündungen und an Grundstückszufahrten beklagt, aber auch Verstöße gegen angeordnete Halteverbote. Auch das Parken gegenüber von Grundstückszufahrten stellte immer wieder ein Problem dar. Insgesamt konnte beobachtet werden, dass mehr Menschen tagsüber zu Hause waren und es dadurch vermehrt zu Parkproblematiken in Wohngebieten kam. Die Kontrollen in den Wohngebieten waren zeitintensiv und es konnten nicht immer Verstöße festgestellt werden. Wir erhielten jedoch sehr positive Rückmeldungen von Anwohnern, so dass die Kontrollen teilweise zu einer Verbesserung der Parksituation beitragen konnten.

In 2020 hat aufgrund der Pandemie der Verkehr auf den Straßen abgenommen. Zu diesem Ergebnis kommt auch die Bayerische Verkehrsstatistik 2020. Bei unseren mobilen Geschwindigkeitsmessungen konnte daher auch ein geringerer Fahrzeugdurchlauf als üblich beobachtet werden. Dadurch gab es sicherlich auch weniger Überschreitungen. Allerdings wurden teilweise höhere Geschwindigkeiten bei den Überschreitungen gemessen.
Im fließenden Verkehr gab es in 2020 vermehrt Bürgerbeschwerden zu überhöhten Geschwindigkeiten, vor allem in Ortsdurchfahrten, an Ortseingängen und in Wohngebieten.

Besonders hervorheben möchten wir die hervorragende Zusammenarbeit mit allen Gemeinden und der Polizei in diesem für alle nicht ganz einfachen Jahr. Die Abstimmungen zur erforderlichen Überwachung in den einzelnen Gemeinden erfolgten mit den zuständigen Stellen immer unkompliziert und schnell. Es konnten auch gute, bürgerfreundliche Lösungen zur Überwachung während des Shutdowns gefunden und gemeinsam umgesetzt werden. Auch mit den zuständigen Polizeidienststellen konnte beispielsweise die jährliche Überprüfung der Messstellen trotz hohem Arbeitsanfall schnell und problemlos erfolgen.

Mit der Polizei fanden vor der Pandemie Vorgespräche und Überlegungen zu
gemeinsamen Aktionen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit in allen Gemeinden statt.
Leider mussten die Pläne aufgrund der Pandemie vorübergehend wieder auf Eis gelegt
werden.

Illertissen, 19.08.2021
Martina Matzner“

Diskussionsverlauf

Herr Mennel gibt zusammenfassend den von der Kommunalen Verkehrsüberwachung Illertissen überlassenen Bericht wieder.

Aus dem Gremium wird angeregt, eine Zusammenfassung der kommunalen Verkehrsschwerpunkte oder -gefahrenstellen seitens der KVÜ erarbeiten zu lassen. Diese könnten insofern in die künftigen Verkehrsplanungen mit einfließen.

Herr Bürgermeister Neher ergänzt, dass bereits ein sehr enger Kontakt mit der zuständigen Polizeiinspektion Illertissen sowie der KVÜ bestehe, um Anliegen oder Beschwerden aus der Bürgerschaft aufzugreifen.

Weiterhin wird angesprochen, nach Möglichkeit die sog. „Poserszene“ vermehrt im Blick zu haben und ggfs. nächtliche Überwachungsaktionen vorzusehen.

Im Rahmen einer kurzen Aussprache sichert Herr Bürgermeister Neher zu, dies an die Polizeiinspektion Illertissen weiterzugeben.

Ein weiteres Gremiumsmitglied spricht teils schwierige Verkehrslagen in Wohngebieten an, wodurch Rettungskräfte bei der Durchfahrt beeinträchtigt werden.
Herr Mennel bittet darum, konkrete Stellen an das städtische Ordnungsamt zu melden, um dies im Wege einer Verkehrsschau zu prüfen.

Datenstand vom 22.10.2021 07:19 Uhr