Fällung von Eichen im Auwaldbereich von Illerzell; Unverständnis; Beantwortung der Anfrage von Herrn Wedemeyer aus der Sitzung des Stadtrates vom 23.02.2023


Daten angezeigt aus Sitzung:  Stadtratssitzung, 20.04.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Stadtratssitzung 20.04.2023 ö 4.1

Sachverhalt

Auf die o.a. Anfrage wird nachstehend die Antwort der Bayerischen Staatsforsten abgedruckt:


„Vielen Dank für Ihre Anfrage zu Waldpflege- und Sicherungsmaßnahmen, die über Ihre Stadtverwaltung (Fr. Fröhlingsdorf) bei uns eingegangen ist. 

Die angesprochenen Verkehrssicherungsmaßnahmen auf Staatswaldflächen der Bayerischen Staatsforsten und des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth wurden von beiden Verwaltungen abgestimmt und vorbereitet. Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Neu-Ulm wurde von uns vorab in Kenntnis gesetzt. Ferner wurde die Bevölkerung vorab über Pressemitteilungen und Hinweisschilder informiert. 

Es handelte sich um eine sehr dringliche Maßnahme: Aufgrund des sich von Jahr zu Jahr deutlich verschlechternden Zustands der Eschen (aufgrund des Eschen-Triebsterbens) bestand entlang der Wege an vielen Stellen Gefahr für Leib und Leben der Bürgerinnen und Bürger. Die Maßnahmen waren darüber hinaus auch notwendig, um die Einrichtungen zum Hochwasserschutz, wie Deiche und Dämme zu pflegen. Wie Sie bereits erwähnt haben, müssen insbesondere die Eschen zunehmend auf ihre Standfestigkeit, Totholz in den Kronen und die daraus ergebende Gefahrensituation überprüft werden. Daher wurden entlang der Iller, des Dammes und entlang weiterer viel begangener Wege (z. B. Trimm Dich Pfad Senden) in erster Linie stark geschädigte Eschen gefällt. In den Waldflächen selbst wurden dagegen nur dort Bäume gefällt, wo es zur Schaffung von Pflegelinien/Gassen notwendig war. Auf dem Großteil der Fläche fanden keine Baumfällungen statt. 

Es handelt sich bei diesen Maßnahmen aufgrund der Schädigung vieler Bäume um eine sehr gefährliche Arbeit für die verantwortlichen Arbeiter: Die Fällungen wurden daher aus Arbeitssicherheitsgründen hauptsächlich maschinell (mit Erntemaschinen/Harvestern) und teilweise mit Seilwindenunterstützung (bei hängenden Bäumen insb. an Waldrändern) durchgeführt. Damit der Fällvorgang sicher vollzogen werden konnte und ein Fallen der Bäume auf die Dämme und eine Beschädigung dieser zu verhindern, musste im Vorfeld parallel zum Damm eine sog. Rückegasse für Maschinen eingelegt werden. Diese hat eine Arbeitsbreite von ca. 3,5 m und ist mit weißen Querstrichen markiert. Die auf dieser Fahrlinie stehenden Bäume mussten ebenfalls gefällt werden. Dort wurden ca. 5-10 Eichen gefällt. Sehr starke, ausgewiesene Biotop-Eichen wurden i. d. R. geschont und die Fahrgasse entsprechend verändert. Dies war aber nicht in allen Fällen möglich. Insgesamt machten geschädigte Eschen ca. 90 % der gefällten Bäume aus. Andere Baumarten (in Summe ca. 10 %, v. a. Pappel, Bergahorn und einzelne Eichen) spielten nur eine geringe Rolle. 

Die Sicherungsmaßnahmen wurden so geplant und durchgeführt, dass sie bestmöglich alle aktuellen Anforderungen an den Wald (Erholung, Holznutzung und Natur-/Artenschutz) miteinander in Einklang bringen konnten. Zum Beispiel führten wir die Maßnahme deutlich vor der Vogelbrutzeit durch und schafften durch Hochköpfungen von Gefahrenbäumen neue Habitate für Spechte, Fledermäuse und Insekten. Es wurde sehr viel Totholz auf der Fläche belassen. Zudem führten wir die Maßnahme im Winter bei Frost durch, da so der wertvolle Waldboden bestmöglich geschont werden kann. 

Sofern Sie weitere Informationen über die Pflege- und Sicherungsmaßnahmen und den Auwald wünschen, könnten wir Ihnen auch vor Ort eine Waldführung anbieten.“

Diskussionsverlauf

Auf die o.a. Anfrage wird nachstehend die Antwort der Bayerischen Staatsforsten abgedruckt:


„Vielen Dank für Ihre Anfrage zu Waldpflege- und Sicherungsmaßnahmen, die über Ihre Stadtverwaltung (Fr. Fröhlingsdorf) bei uns eingegangen ist. 

Die angesprochenen Verkehrssicherungsmaßnahmen auf Staatswaldflächen der Bayerischen Staatsforsten und des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth wurden von beiden Verwaltungen abgestimmt und vorbereitet. Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Neu-Ulm wurde von uns vorab in Kenntnis gesetzt. Ferner wurde die Bevölkerung vorab über Pressemitteilungen und Hinweisschilder informiert. 

Es handelte sich um eine sehr dringliche Maßnahme: Aufgrund des sich von Jahr zu Jahr deutlich verschlechternden Zustands der Eschen (aufgrund des Eschen-Triebsterbens) bestand entlang der Wege an vielen Stellen Gefahr für Leib und Leben der Bürgerinnen und Bürger. Die Maßnahmen waren darüber hinaus auch notwendig, um die Einrichtungen zum Hochwasserschutz, wie Deiche und Dämme zu pflegen. Wie Sie bereits erwähnt haben, müssen insbesondere die Eschen zunehmend auf ihre Standfestigkeit, Totholz in den Kronen und die daraus ergebende Gefahrensituation überprüft werden. Daher wurden entlang der Iller, des Dammes und entlang weiterer viel begangener Wege (z. B. Trimm Dich Pfad Senden) in erster Linie stark geschädigte Eschen gefällt. In den Waldflächen selbst wurden dagegen nur dort Bäume gefällt, wo es zur Schaffung von Pflegelinien/Gassen notwendig war. Auf dem Großteil der Fläche fanden keine Baumfällungen statt. 

Es handelt sich bei diesen Maßnahmen aufgrund der Schädigung vieler Bäume um eine sehr gefährliche Arbeit für die verantwortlichen Arbeiter: Die Fällungen wurden daher aus Arbeitssicherheitsgründen hauptsächlich maschinell (mit Erntemaschinen/Harvestern) und teilweise mit Seilwindenunterstützung (bei hängenden Bäumen insb. an Waldrändern) durchgeführt. Damit der Fällvorgang sicher vollzogen werden konnte und ein Fallen der Bäume auf die Dämme und eine Beschädigung dieser zu verhindern, musste im Vorfeld parallel zum Damm eine sog. Rückegasse für Maschinen eingelegt werden. Diese hat eine Arbeitsbreite von ca. 3,5 m und ist mit weißen Querstrichen markiert. Die auf dieser Fahrlinie stehenden Bäume mussten ebenfalls gefällt werden. Dort wurden ca. 5-10 Eichen gefällt. Sehr starke, ausgewiesene Biotop-Eichen wurden i. d. R. geschont und die Fahrgasse entsprechend verändert. Dies war aber nicht in allen Fällen möglich. Insgesamt machten geschädigte Eschen ca. 90 % der gefällten Bäume aus. Andere Baumarten (in Summe ca. 10 %, v. a. Pappel, Bergahorn und einzelne Eichen) spielten nur eine geringe Rolle. 

Die Sicherungsmaßnahmen wurden so geplant und durchgeführt, dass sie bestmöglich alle aktuellen Anforderungen an den Wald (Erholung, Holznutzung und Natur-/Artenschutz) miteinander in Einklang bringen konnten. Zum Beispiel führten wir die Maßnahme deutlich vor der Vogelbrutzeit durch und schafften durch Hochköpfungen von Gefahrenbäumen neue Habitate für Spechte, Fledermäuse und Insekten. Es wurde sehr viel Totholz auf der Fläche belassen. Zudem führten wir die Maßnahme im Winter bei Frost durch, da so der wertvolle Waldboden bestmöglich geschont werden kann. 

Sofern Sie weitere Informationen über die Pflege- und Sicherungsmaßnahmen und den Auwald wünschen, könnten wir Ihnen auch vor Ort eine Waldführung anbieten.“

Datenstand vom 23.06.2023 12:04 Uhr