Jugendpartizipation; Vorstellung der Beteiligungsstrategien durch den Bayerischen Jugendring


Daten angezeigt aus Sitzung:  Haupt- und Umweltausschuss-Sitzung, 02.12.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Haupt- und Umweltausschuss Haupt- und Umweltausschuss-Sitzung 02.12.2024 ö Vorberatung 1

Sachverhalt

Die Kommunen haben einen wichtigen und zentralen gesellschaftlichen Auftrag. Sie gestalten die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für das Aufwachsen der jungen Generation. 
Kinder und Jugendliche sollen dabei die Möglichkeit echter Beteiligung in den Städten und Gemeinden erhalten. 
Die Stadtverwaltung möchte einen begleiteten Diskussionsprozess einleiten, um in Vöhringen eine nachhaltige Teilhabe von Kindern und Jugendlichen an politischen Entscheidungen zu ermöglichen. Hierzu gibt es zahlreiche verschiedene Ansätze, die auch in der Praxis umgesetzt wurden. 
Um einen Überblick über die verschiedenen Beteiligungsstrategien zu erhalten, wird Herr Clemens Scheerer, Leiter Fachstelle Jugendpartizipation beim Bayerischen Jugendring, über die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Ziel der Diskussion soll sein, eine gemeinsame Beteiligungsstrategie herauszuarbeiten.

Diskussionsverlauf

Bürgermeister Neher begrüßt Herrn Hiller von der Stadtjugendpflege und Herrn Scheerer vom Bayerischen Jugendring.

Herr Scheerer stellt dem Gremium die Präsentation vor und geht anhand dieser auf die verschiedenen Möglichkeiten und die Wichtigkeit der Beteiligung der Jugendlichen ein. Er erklärt, dass für jegliche Beteiligung Jugendlicher, vorab erst einmal das Interesse derer geweckt werden muss. Er stellt verschiedene Formen der Beteiligung und die daraus resultierenden positiven Auswirkungen auf das Verhalten der Jugend vor. Hierbei geht er beispielhaft auf den „8er-Rat“ ein, ein Rat bestehend aus allen Schülern der 8. Klassen der jeweiligen Gemeinden. Er erklärt, inwieweit eine Zusammenarbeit des „8er-Rates“ mit den Verwaltungen wichtig ist.  
Ein weiteres Beispiel wäre die Jugendvertretung. Hierbei muss beachtet werden, ob man diesen beispielsweise Antragsrechte einräumt. Diese müssen hierfür geschult werde.

Bürgermeister Neher bedankt sich für die Präsentation und ergänzt, dass diese noch in das Ratsinformationssystem eingestellt wird. Ziel für heute sei es, eine grobe Richtung festzulegen, wie die Stadt Vöhringen bezüglich der Jugendpartizipation vorgehen möchte.

Ein Gremiumsmitglied findet Jugendpartizipation sehr wichtig und betont, dass es jemanden geben muss, der diese vorantreibt und Strukturen vorgibt. Hierfür gäbe es beispielsweise die Jugendbeauftragten des Stadtrates. Auch der Austausch mit der Verwaltung wäre förderlich. Hierbei stellt sich die Frage, wer dafür verantwortlich sein soll.

Herr Scheerer erklärt, dass dies auf die Ressourcen der Verwaltung und der Fachkräfte ankommt.

Ein weiteres Ratsmitglied spricht sich für den 8er-Rat aus, gerade auch weil alle Schulen beteiligt sind. 

Ein Ratsmitglied informiert, dass in Illerberg in der Grundschule der Frei-Day durchgeführt wird, damit wurden gute Erfahrungen gemacht und schlägt vor, das Format auf andere Schulen auszuweiten. 

Ein Ratsmitglied merkt an, dass das Jugendhaus einen Jugendbeirat hat, dieser könnte den Stadtrat gerne kennenlernen.

Ein Ratsmitglied erinnert an die 70er Jahre in denen es ein Jugendparlament in Vöhringen gab, was heutzutage schwerer sei,  da die Jugend nicht mehr so politisch wie früher sei. Der Stadtrat muss auf die Jugend zugehen. Das Mitglied erkundigt sich, wie der schulische 8er-Rat aufgrund verschiedener Wohnorte funktionieren soll. 

Ein weiteres Gremiumsmitglied erkundigt sich, wie die Stadt eine ganze Bandbreite von Jugendlichen und Schülern erreichen kann. Auch sollten die politischen Parteien sich mehr Gedanken über die Jugendarbeit machen.

Herr Scheerer erläutert, dass nicht ein einziges Format für alle geeignet ist, es gibt aber viele kleine Projekte mit denen man auch sonst schwer erreichbare Jugendliche erreichen könne.

Bürgermeister Neher fasst zusammen, dass zum einen die Beteiligungsart  - beispielsweise eine Rederecht oder ein Antragsrecht im Stadtrat – , zum anderen die Durchführungsweise -  welches Gremium funktioniert eigenständig bei Jugend – geklärt werden muss. Hierbei sollte man die Interessenerkundung über die Schulen durchführen. 

Ein Gremiumsmitglied betont, wie wichtig es sei, die Jugend an die Politik heranzuführen. Hierbei spielen die sozialen Medien eine große Rolle, auch die Mitwirkung der Verwaltung ist essenziell hierfür. 
Herr Scheerer regt abschließend an, dass die Politik auch Themen an Jugend heranbringen kann. Man sollte sich bei der Umsetzung Zeit lassen und die Schwerpunkte nach und nach umsetzen.

Datenstand vom 27.01.2025 10:48 Uhr