Ausgangslange und Zielsetzung:
„Die Realisierung von Radschnellverbindungen ist mit dem Ziel verbunden, den Radverkehr auch für längere Distanzen attraktiv zu gestalten, denn dieser ist gegenwärtig stark entfernungssensibel. Um das Potenzial des Radverkehrs auch für längere Entfernungen zu aktivieren, bedarf es einer hochwertigen Infrastruktur, die dem Radverkehr höhere Geschwindigkeiten ermöglicht und so auch in größeren Entfernungsbereichen einen Zeitvorteil verschafft. Dabei geht es nicht um „Rennstrecken“ für eine kleine Nutzungsgruppe, sondern ein gutes Angebot für Menschen, die für ihre alltäglichen Wege zur Arbeit, zur Schule und zum Ausbildungsplatz das Fahrrad nutzen möchten.
Der Regionalverband Donau-Iller hat vor diesem Hintergrund die wichtigsten Pendlerachsen in der Region auf ihre potenzielle Radschnellverbindungseignung hin untersucht. Hieraus kristallisierten sich 14 Korridore sowie Korridorabschnitte heraus, die im Jahr 2020durch eine extern vergebene Potenzialanalyse untersucht wurden.
Durch die Potenzialanalyse konnte auf den Achsen
- Blaustein – Ulm,
- Ulm – Neu-Ulm,
- Neu-Ulm – Senden – Vöhringen – Bellenberg – Illertissen,
- Ulm – Erbach, Ulm – Elchingen, Neu-Ulm – Nersingen,
- Senden – Weißenhorn,
- Biberach – Warthausen,
- Memmingen – Heimertingen
ein mögliches Potenzial für weitere Untersuchungen nachgewiesen werden.
Als erster Schritt soll der Korridor Blaustein – Ulm – Neu-Ulm – Senden – Vöhringen – Bellenberg nach Illertissen mit Abzweig zwischen Ulm und Erbach einer Machbarkeits-untersuchung unterzogen werden.“ (Quelle: Planungsbüro VIA eG; Planersocietät Frehn Steinberg Partner GmbH. Machbarkeitsstudie für eine Radschnellverbindung in der Region Donau Iller. Seite 3; Köln/Dortmund 2024).
Streckenabschnitt Senden – Vöhringen – Bellenberg:
Nach der Prüfung einer durchgängigen Radschnellwegeverbindung und einem Vorschlag für die Trassenführung, wurde eine erweiterte Potenzialstudie durchgeführt. Das Ergebnis ist, dass eine Radschnellverbindung nicht überall möglich ist (<2.000 Radfahrer pro Tag) -Auf dem Streckenabschnitt Senden – Vöhringen – Bellenberg wird daher eine Radvorrangroute empfohlen.
Radschnellweg:
4,00 m Breite und getrennter Gehweg (2,50 m)
Radvorrangroute:
>=3,00 m Breite und getrennter Gehweg (2,50 m)
Abstimmung mit den Nachbarkommunen im Rahmen des Projektes:
Besonders erwähnenswert ist, dass im Rahmen des Projektes der interkommunale Austausch von allen beteiligten Kommunen und Ämtern als positiv und dringend notwendig erachtet wurde. Die gemeinsame Absprache soll weiterhin erfolgen. Die Planungen der Nachbarkommunen sind beim Ausbau des eigenen Radwegenetzes mit einzubeziehen. Ziel muss es sein, dass das eigene Radwegenetz an das der Nachbarkommunen anschließt.
Weiteres Vorgehen und Finanzierung:
Im nächsten Schritt stehen die Leistungsphasen 2-4 an. Die anfallenden Kosten sind von den entsprechenden Baulastträgern zu tragen. Die Planungskosten in Vöhringen betragen ca. 0,73 Mio. € und wären weit überwiegend vom staatlichen Bauamt zu tragen.
Anmerkungen:
Die detaillierte Studie steht auf der Homepage des RVDI zum Download zur Verfügung.
Als Entscheidungsgrundlage liegt der Sitzungsbeilage neben der Absichtserklärung ebenfalls die Kurzfassung der Machbarkeitsstudie, eine Kostenübersicht des RVDI und ein Auszug zu den für Vöhringen relevanten Maßnahmen der ausführlichen Machbarkeitsstudie bei.