Drogen-Streetwork in Vöhringen; 1. Sachstandsbericht 2. Anpassung des Vertrages mit der Diakonie aufgrund des Beitritts der Stadt Senden und aufgrund neuer Kostenaufteilung


Daten angezeigt aus Sitzung:  Stadtratssitzung, 24.06.2010

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Stadtratssitzung 24.06.2010 ö 5

Sachverhalt

Zu Ziff. 2: Anpassung des Vertrages mit der Diakonie aufgrund des Beitritts der Stadt Senden und aufgrund neuer Kostenaufteilung:

In der Stadtratssitzung vom 30.09.1999 (vgl. Top 2 der Niederschrift über diese Sitzung) wurde erstmals dem Einsatz eines Drogenstreetworkers im Stadtgebiet Vöhringen unter der Trägerschaft des Diakonischen Werkes im Evang.-Luth. Dekanatsbezirk Neu-Ulm e.V., zunächst für die Dauer von 2 Jahren, zugestimmt. Auf dieser Grundlage erfolgte der Beschäftigung der Fachkraft dann zu je 50% in Vöhringen und Illertissen.

Aufgrund des zwischenzeitlich gestiegenen Beratungsbedarfs stimmten die Städte Vöhringen und Illertissen der Aufstockung des Personaleinsatzes auf je 75% einer Vollzeitstelle, des Wegfalls der Befristung und der überarbeiteten Konzeption der Diakonie ab 01.01.2002 zu (vgl. auch Stadtratsbeschluss vom 21.02.2002, Top 3.2 dieser Niederschrift). Dadurch wurde es möglich, in den Städten Vöhringen und Illertissen jeweils eigene Kräfte einzusetzen. Am 16.04.2002 wurde hierzu eine vertragliche Vereinbarung mit der Diakonie und den Städten Vöhringen und Illertissen geschlossen.

Die örtlich eingesetzten Drogenberater gaben in der Folgezeit jährlich einen Sachstandsbericht im Stadtrat. Dabei wurde in letzter Zeit auch von der Diakonie ein steigender Beratungsbedarf gesehen und von dieser Einrichtung die Aufstockung der Stelle sowie eine Einbeziehung der Stadt Senden als notwendig erachtet, nachdem auch dort die Leistungen der Drogenberatung weiter zunehmen.

In Verhandlungen mit dem Bezirk Schwaben konnte die Diakonie erreichen, dass der Bezirk Schwaben
?        in Illertissen der Aufstockung der bisherigen 75%-Stelle zu einer 100%-Stelle,
?        in Vöhringen der Belassung einer 75%-Stelle und
?        in Senden der Neueinrichtung einer 50%-Stelle
zustimmt und jeweils zwei Drittel der Personalkosten und ein Viertel der Sachkosten übernimmt. Im Augenblick liegt der Anteil der Bezirkes an den Personalkosten durch eine großzügigere Bezuschussung sogar bei ca. 75%. Es ist allerdings ungewiss, wie lange dieser höhere Anteil bleiben wird.

Bei dieser neuen Personalkonstellation fallen die bisherigen Außensprechstunden und der Beratungsaufwand für Sender Bürger komplett weg. D.h. die für Vöhringen zuständige Kraft kann sich somit voll auf Vöhringen konzentrieren. Allerdings wird die derzeit in Vöhringen noch zu 75% eingesetzte Frau Mayerhöfer eine 100% Stelle annehmen und Vöhringen verlassen, sobald eine neue Kraft gefunden ist. Evtl. wird in der Stadtratssitzung schon die Nachfolgerin vorgestellt.

Die Vertreter der Städte Illertissen, Senden und Vöhringen einigten sich in Gesprächen mit der Diakonie, vorbehaltlich der Zustimmung der jeweils zuständigen Beschlussgremien, auf folgende Kostentragung:

„Die Städte erstatten der Diakonie, nach Abzug der Förderung durch den Bezirk Schwaben jeweils ein Drittel der anfallenden Personalkosten sowie jeweils die laufenden Sachkosten aufgeteilt in fixe (sonstige Personalaufwendungen, Hausreinigung, Fachliteratur, Bewirtung, Rechts- und Beratungskosten,- Beiträge, Steuern-Abgaben-Versicherungen, Mieten, Abschreibungen) und variable (alle weiteren Kosten) Kosten. Die Basis hierzu bildet die jeweilige Wirtschaftsplanung.“

Auf der Grundlage der jeweiligen Wirtschaftsplanung werden monatliche Abschlagszahlungen geleistet. Die Jahresabrechnung erfolgt anhand eines Verwendungsnachweises. Nach dem Wirtschaftsplan der Diakonie würden auf die Stadt Vöhringen somit Kosten in Höhe von 16.785 € jährlich zukommen. Der bisherige Beteiligungsbetrag der Stadt Vöhringen lag bei 13.800 €.

Die Stadtverwaltung hält die erzielte Einigung für eine gute und tragfähige Lösung, die dem gestiegenen Beratungsbedarf besser gerecht wird. Es wird deshalb empfohlen, den Vertrag zwischen der Diakonie und den Städten Illertissen, Senden und Vöhringen mit Wirkung ab 01.01.2010 zuzustimmen.

Nähere Einzelheiten können dem Vertrag, der Konzeption und dem Kostenplan entnommen werden. Frau Wiegert und Frau Mayerhöfer stehen in der Sitzung für evtl. Fragen zur Verfügung.

Empfehlung

Die Stadt Vöhringen stimmt dem Vertrag zur Durchführung niederschwelliger Drogenarbeit zwischen dem Diakonischen Werk im Evang. Luth. Dekanatsbezirk Neu-Ulm e.V. und den Städten Illertissen, Senden und Vöhringen mit Wirkung ab 01.01.2010 zu, der wie die Konzeption „Drob Inn“ Stand Mai 2010 und der Wirtschaftsplan für das Jahr 2010 Bestandteile dieses Beschlusses bilden.

Diskussionsverlauf

Zu 1        Sachstandsbericht:

Frau Mayrhöfer gibt ebenfalls mittels Beamer einen Überblick ihrer Tätigkeit im letzten Jahr (s. Anlage), der folgende Schwerpunkte enthält:

?        Personelle Situation und Finanzierung
?        Konzept der Streetworkarbeit
?        Statistik im Bereich Streetwork
?        Themen der drogen- und suchtspezifischen Kontakte
?        Themen der allgemeinen Kontakte
?        Altersverteilung im Bereich der Streetworktätigkeit
?        Trends im Bereich Streetwork
?        Statistik, Betreuung und Beratung sowie Alter
?        Suchtmittel sowie Trends im Bereich der Beratung
?        Kooperation, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit
?        Ausblick 2010 gesamt und auf Vöhringen bezogen

Am Ende ihres Berichtes gibt Frau Mayerhöfer bekannt, dass sie ab 01. September 2010 eine 100%-Stelle im Bereich der Diakonie annehmen und deshalb die Drogenberatung in Vöhringen verlassen wird. Frau Wiegert stellt in der Sitzung deshalb gleich ihre Nachfolgerin, Frau Raible, vor, die kurz ihren bisherigen Werdegang skizziert und zum Ausdruck bringt, dass sie sich auf die Tätigkeit in Vöhringen freut.

Einige Stadtratsmitglieder bedauern den Weggang von Frau Mayrhöfer, da sie sich in den letzten Jahren eine gute Vertrauensbasis bei den Klienten aufgebaut hat, wie auch die steigenden Beratungszahlen eindrucksvoll belegen.

Frau Mayrhöfer und Frau Wiegert stehen dem bevorstehenden Personalwechsel gleichfalls kritisch gegenüber und führen aus, dass sie sich diesen Wechsel lange überlegt hätten. Nachdem aber sonst keine Möglichkeit besteht, Frau Mayrhöfer eine 100%-Stelle anzubieten, habe man sich letztlich zu diesem Schritt entschlossen. Für Vöhringen sei jedoch positiv, dass durch die neue Vertragskonstellation, in der die Stadt Senden nun eine eigene 50%-Kraft bekommt, wieder mehr Beratungszeit in Vöhringen selbst verbleibt und mit Frau Raible auch eine neue, kompetente Fachkraft gefunden werden konnte, die sich nun verstärkt auf die Belange von Vöhringen konzentrieren kann.

Frau Wiegert informiert bei dieser Gelegenheit, dass auch sie demnächst in Mutterschutz gehen und nach der Elternzeit aber wieder der Diakonie zur Verfügung stehen wird.

Zu 2        Anpassung des Vertrages mit der Diakonie aufgrund des Beitritts der
Stadt Senden und aufgrund neuer Kostenaufteilung:

Bürgermeister Janson und Frau Wiegert erläutern unter Bezugnahme auf die allen Stadtratsmitgliedern zugestellte Sitzungsvorlage noch einmal den Grund und nähere Details zur bevorstehenden Vertragsanpassung. Sie stellen insbesondere dar, dass es nach langen Verhandlungen mit dem Bezirk Schwaben nunmehr gelungen sei, eine Personalaufstockung für die Beratungstätigkeit im Landkreis Neu-Ulm zu bekommen. Danach werde die Stelle in Illertissen von bisher 75% auf 100% aufgestockt, die 75%-Stelle in Vöhringen belassen und in Senden eine neue 50%-Stelle eingerichtet. Die Vertreter der drei Kommunen hätten sich in Gesprächen auf die nun vorliegende Kostenteilung und das Vertragswerk geeinigt.

Im Wege einer kurzen Aussprache ergeht hierzu folgender

Beschluss

Die Stadt Vöhringen stimmt dem Vertrag zur Durchführung niederschwelliger Drogenarbeit zwischen dem Diakonischen Werk im Evang. Luth. Dekanatsbezirk Neu-Ulm e.V. und den Städten Illertissen, Senden und Vöhringen mit Wirkung ab 01.01.2010 zu, der wie die Konzeption „Drob Inn“ Stand Mai 2010 und der Wirtschaftsplan für das Jahr 2010 Bestandteile dieses Beschlusses bilden.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 19, Dagegen: 0