Sanierung des Innenstadtbereiches von Vöhringen; Sanierung der Mühlbachbrücke; Billigung der weiteren Vorgehensweise


Daten angezeigt aus Sitzung:  Stadtratssitzung, 08.12.2010

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Stadtratssitzung 08.12.2010 ö Beschließend 3

Sachverhalt

Die notwendigen Untersuchungen an der Mühlbachbrücke in der Bahnhofstraße wurden im November durchgeführt.
Im Rahmen der Begehung wurde der Zustand der Widerlager des Mühlbachkanals
begutachtet.
Dabei wurden die Widerlager abgeklopft, die Carbonatisierungstiefe und
die Chlorideindringtiefe bestimmt.
Zusätzlich wurde die Betondeckung stichprobenartig ermittelt und die Druckfestigkeit durch die Prüfung mit dem Rückprallhammer und anhand der Prüfung von Bohrkernen erfasst. Anhand dieser Messungen können folgende Feststellungen getroffen werden:


-        Der Beton entspricht einer Betongüte C12/15.
-        Bewehrung konnte weder durch stichprobenartige Überprüfung bis in eine Tiefe von 80 mm noch im Rahmen der Bohrkernentnahme gefunden werden.

-        Es sind lokale Betonabplatzungen im Bereich der Wasserlinie vorhanden, die Instand gesetzt werden sollten.
-        Die Carbonatisierung spielt bei den Widerlagerwänden keine Rolle, da die Carbonatisierungsfront gerade an der Oberfläche ist, zumal keine Bewehrung bis in eine Tiefe von 80 mm werden konnte.
-        An zwei Stellen wurde eine Überschreitung des zulässigen Chloridgehalts festgestellt.
Dieser hohe Chloridgehalt dürfte aber keine Auswirkungen auf die Dauerhaftigkeit des Bauteils haben, da keine Bewehrung bis in eine Messtiefe von 80 mm festgestellt werden konnte.
Ein weiterer Chlorideintrag wird ohnehin verhindert, da der Überbau erneuert wird.
-        Die Fugen zwischen den einzelnen Abschnitten sind offen, so dass hier dauerhaft Wasser eindringen kann.
In einer Tiefe von etwa 17cm kann ein Fugenband festgestellt werden.
Ob dies durchgängig dicht ist oder ob hier Hinterspülungen stattgefunden haben, oder dieser Wassereintritt weitere Auswirkungen hat, kann allerdings erst dann festgestellt werden, wenn dieser Bereich z. B. nach dem Abbruch des Überbaus zugänglich ist.

-        Risse in den Stützwänden außerhalb der Brücken sollten Instand gesetzt werden.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Widerlager in einem Zustand sind, der nur lokale Instandsetzungsmaßnahmen erfordert, da keine größeren Oberflächenschäden festgestellt werden konnte.
Im Rahmen der Bohrkernentnahme konnten an den Bohrkernen auch keine Schädigungen festgestellt werden.

Die Sanierung der Mühlbachbrücke in der Bahnhofstraße umfasst somit die Erneuerung des Überbaus und lokale Instandsetzungen der Widerlager.

Die weitere Vorgehensweise beinhaltet sodann die Planung und die statische Berechnung des Brückenelementes.

Durch die notwendigen Instandsetzungen an den Widerlagern ist es allerdings notwendig, ein „einfaches Wasserrechtsverfahren“ einzuleiten.
Dies wird zeitnah in die Wege geleitet, damit die Sanierung der Mühlbachbrücke im Zuge der geplanten Straßenbaumaßnahme in der Bahnhofstraße koordiniert werden kann.

Es ist angedacht, während der Baumaßnahme über eine provisorische Fußgängerbrücke den Fußgängerverkehr in Ost-West-Richtung zu ermöglichen.
Die Erreichbarkeit der westlichen Bahnhofstraße aus östlicher Richtung ist während der Baumaßnahme in dem Bereich der Brücke für den Auto- und LKW-Verkehr nicht gegeben.
Nachdem aufgrund des jüngsten Beschlusses der Bundesregierung die Mittel der Städtebauförderung nicht in dem Maße gekürzt wurden, wie zu befürchten war, wurde von seitens der Regierung von Schwaben, Städtebauförderung, signalisiert, dass eventuell doch eine Bezuschussung aus den Mitteln der Städtebauförderung vorstellbar wäre.
Wir werden den diesbezüglichen Forderantrag bei der Regierung von Schwaben einreichen. Ein Gespräch mit Herrn Baudirektor Gäßler, Regierung von Schwaben, ist bereits anberaumt.
Des Weiteren werden Sie in der Sitzung über die zu erwartenden Kosten informiert.
In der Stadtratssitzung wird Ihnen außerdem Herr Weirather vom Büro Dr. Koch aus Kempten die Sachlage und die weitere Vorgehensweise näher erläutern und für weitere Fragen zur Verfügung stehen.

Empfehlung

Die weitere Vorgehensweise für die Sanierung der Mühlbachbrücke in der Bahnhofstraße wird, vorbehaltlich der Zustimmung der Regierung von Schwaben, Städtebauförderung, gebilligt.

Diskussionsverlauf

Bürgermeister Janson begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Dipl.-Ing. Weirather, vom Ing.-Büro Koch, Kempten, der mittels Beamer aufzeigt, dass sich die Widerlager der Mühlbachbrücke in der Bahnhofstraße noch in einem guten Zustand befinden. Es seien deshalb nur lokale Instandsetzungsarbeiten notwendig. Darüber hinaus werde der Überbau der Brücke erneuert. Diese Arbeiten werden ca. 8 Wochen dauern. Der genaue Beginn hängt von Mühlbachabschlag ab. Während der Bauphase wird, wie bei der Brücke im Bereich der Silcherstraße, auch wieder eine Wasserhaltung notwendig sein.

Im Ergebnis einer kurzen Aussprache ergeht hierzu folgender

Beschluss

Die in der Stadtratssitzung am 08.12.2010 dargestellt weitere Vorgehensweise für die Sanierung der Mühlbachbrücke in der Bahnhofstraße wird, vorbeh altlich der Zustimmung der Regierung von Schwaben, Städtebauförderung, gebilligt.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 19, Dagegen: 0