In der Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses am 09.10.2008 wurde beschlossen, dass die Lärmschutzwand im Baugebiet „Vöhringen Ost II“ neu gebaut und nicht lediglich saniert werden soll. Nachdem die Maßnahme allerdings nicht dringlich war, wurde die Verwaltung beauftragt, andere Alternativen zu der angedachten Ausführung mit Holzelementen zu prüfen.
Die geprüften Alternativen umfassen ein ökologisches Wandsystem, Lärmschutzsysteme aus Beton und aus Aluminium.
Transparente Lärmschutzsysteme wurden in die Prüfung nicht miteinbezogen. Es wird davon ausgegangen, dass eine Blickfreiheit von seitens der privaten Grundstückseigentümer auf die Bahnlinie wohl nicht gewünscht sein wird. Zudem wäre die transparente Variante an diesem Ort aus städtebaulicher Sicht nicht unbedingt zufriedenstellend.
Außerdem kommen Systeme, bei denen eine breitere Grundform notwendig wäre (z. B. Gabionen) aus Platzgründen wegen der Grenzbebauung der Lärmschutzwand nicht in Frage.
Die geprüften Systeme weisen alle die gleiche Grundkonstruktion auf.
Die verschiedenen Wandelemente werden zwischen zwei Eisenträgern eingehoben. Die Gründung der Träger erfolgt über eine Stahlrammrohrgründung nach statischen Erfordernissen. Als unterer Abschluss der Lärmschutzwand ist ein Betonsockel vorgesehen.
Lärmschutzwände aus Holz gehören eindeutig zu den kostengünstigsten verfügbaren Lärmschutzsystemen. In nachstehender Tabelle sind die Mehrkosten der Alternativen im Vergleich zu den Kosten eines Holzwandsystems ausgelegt bzw. auf die notwendige Fläche vor Ort ausgelegt.
Alternative
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Mehrkosten pro qm
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Gesamte Mehrkosten
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Lärmschutzsystem aus Alu
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ca. 42 €/m²
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ca. 18.500 €
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Lärmschutzsystem aus Beton
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ca. 45 €/m²
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ca. 20.000 €
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Ökologisches Wandsystem
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ca. 71 €/m²
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ca. 31.500 €
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Bedingt werden die Mehrkosten durch den höheren Materialwert und die kostenintensivere Herstellung der Wandelemente.
Bezüglich der Haltbarkeit von Holzlärmschutzwänden nach den neuesten gesetzlichen Bestimmungen (ZTV-LSW 06) wird von einer Lebensdauer von mindestens 30 Jahren ausgegangen. Durch entsprechende Profilierung der Holzquerschnitte, einer Blechabdeckung als oberer Abschluss, einem Betonsockel als unterer Abschluss und den Stahlträgern wird ein hoher konstruktiver Holzschutz, durch Kesseldruckimprägnierung nach DIN 68 800 mit CX-Salz (chromfrei) wird ein chemischer Holzschutz erreicht.
Bei Wandelementen aus Aluminium ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich die Beschichtung nach ca. 20 bis 30 Jahren löst. Dies stellt zwar kein statisches Problem dar, führt aber zu einer optisch negativen Beeinträchtigung.
Die Lärmschutzwände aus Beton weisen bei einer hochabsorbierenden Ausführung eine Wellen- oder Kassettenstruktur auf, die mit der Zeit Ablagerung aufweisen und das optische Bild negativ beeinträchtigen könnten.
Aus städtebaulicher Sicht würde sich auf jeden Fall ein Holzsystem entsprechend der Lärmschutzwand im Wohngebiet „Vöhringen Ost III“ sehr gut eignen.
Zu berücksichtigen ist zudem, dass in den angrenzenden privaten Gärten die Rückseite der Wandelemente zu sehen ist. Dies würde wohl ebenfalls für eine Holzkonstruktion sprechen. Ein betroffener Anwohner hat bereits die Aussage getroffen, dass er davon ausgehe, dass die neue Lärmschutzwand wiederum mit Holzelementen ausgeführt werden wird.
Es wird daher vorgeschlagen, die Lärmschutzwand mit Holzelementen auszuführen.
Die Ausführung der Baumaßnahme kann erst ab Oktober 2011 erfolgen, da Pflanzungen in diesem Zusammenhang zu roden sind und das Bundesnatur-schutzgesetz dabei zu beachten ist.