Mehrzweckhalle Illerberg; Errichtung einer Fotovoltaikanlage; Billigung der Vorgehensweise


Daten angezeigt aus Sitzung:  Haupt- und Umweltausschuss-Sitzung, 06.06.2011

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Haupt- und Umweltausschuss Haupt- und Umweltausschuss-Sitzung 06.06.2011 ö Beschließend 2

Sachverhalt

Nachdem es der Stadtverwaltung Vöhringen gelungen ist, erstmalig für die Lieferung
inkl. der Einlagerung des für den Winterdienst benötigten Auftausalzes eine sichere
und vor allem kostengünstigere vertragliche Vereinbarung zu treffen, ist es momentan nicht zwingend notwendig, wie beabsichtigt, ein zusätzliches Salzsilo anzuschaffen.
Die relativ geringen Einlagerungskosten in Höhe von 15,00 € pro Tonne können über den Salzbeschaffungsetat gedeckt werden.

Aufgrund der neuen Situation seit dem Reaktorunglück in Fukushima ist zudem das Thema Energiewende und Atomausstieg aktueller denn je. Die Forderung nach einem zeitnahen Ausstieg aus der Atompolitik erfordert natürlich auch entsprechendes lokales Handeln der Städte und Kommunen.

So schreibt zu diesem Thema der Deutsche Städte- und Gemeindebund:

„Die Energiewende in Deutschland wird nur mit den Städten und Gemeinden gelingen.
Dies betrifft den Umbau des Energiesystems ebenso wie die Einhaltung der Klimaschutzziele. Die Energieversorgung der Zukunft soll dezentral und kommunal erfolgen. Den Städten und Gemeinden kommt eine Schlüsselrolle beim Ausbau der dezentralen Energieerzeugung und –versorgung unter verstärkter Nutzung der Potentiale der erneuerbaren Energien zu“.

Nachdem an der Mehrzweckhalle in Illerberg in diesem Jahr die Flachdachsanierung durchgeführt wird, bietet es sich an, auf diesem Dach eine Fotovoltaikanlage installieren zu lassen.
Die hierfür benötigten finanziellen Mittel könnten aus den bereitgestellten Mitteln für den
Kauf des Salzsilos finanziert werden.

Die Verwaltung schlägt deshalb vor, mit den bereit gestellten Mitteln in Höhe von
70.000,00 € eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Mehrzweckhalle in Illerberg von
einem Fachbüro planen und die notwendigen Arbeiten ausschreiben zu lassen.

Die Installation der Fotovoltaikanlage könnte unmittelbar nach der Flachdachsanierung durchgeführt werden. Der Vorteil würde darin bestehen, dass das Kies, das die Dachdichtungsbahn vor Sog schützt, unmittelbar als Windsicherung für die Fotovoltaikanlage verwendet werden könnte.

Empfehlung

Die derzeit nicht benötigten Mittel in Höhe von 70.000,00 EUR für den Erwerb eines zusätzlichen Salzsilos werden für die Installation eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Mehrzweckhalle Illerberg verwendet.

Diskussionsverlauf

Bürgermeister Janson nimmt einleitend Bezug auf die allen Stadtratsmitgliedern zugstellte Sitzungsvorlage, wonach es in diesem Jahr erstmals gelungen sei, die Salzlieferung für den Winterdienst vertraglich sicher zu regeln, so dass die ursprünglich geplante Beschaffung eines weiteren Salzsilos entbehrlich geworden sei. Die hierfür im laufenden Haushalt veranschlagten Mittel können somit für die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem sanierungsbedürftigen Dach der Mehrzweckhalle Illerberg verwendet werden.

Die Mitglieder des Haupt- und Umweltausschusses begrüßen diesen Vorschlag zwar grundsätzlich. Einige vertreten jedoch die Auffassung, dass vor dem Hintergrund des von der Bundesregierung nunmehr beschlossenen Ausstiegs aus der Atomenergie zunächst grundsätzliche Überlegungen zur künftigen kommunalen Energiepolitik in Vöhringen angestellt werden sollen und die Stadt nicht in Aktionismus verfallen solle.
Ein Ausschussmitglied empfiehlt insoweit, zunächst das vom Landkreis Neu-Ulm in Auftrag gegebene Klimaschutzkonzept abzuwarten, ob daraus evtl. auch Erkenntnisse für Vöhringen gezogen werden können.

Bürgermeister Janson betont, dass es sich bei dem vorliegenden Projekt nicht um Aktionismus handle. In Vöhringen seien schon Photovoltaikanlagen, z.B. im Karl-Eychmüller-Sportpark und der Grundschule Süd errichtet worden. Die nunmehr geplante Errichtung einer Photovoltaikanlage in Illerberg werde wegen der ohnehin notwendig gewordenen Sanierung des Flachdaches vorgeschlagen.

Ein Ausschussmitglied bittet um Überprüfung, ob die im Raum stehende Einspeisevergütung in Höhe von 39 Cent pro Kilowattstunde der Richtigkeit entspricht, da es selbst nur 32 Cent bekommt.

Anmerkung:
Am 20. Januar 2011 verkündete das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, dass aufgrund des unerwartet hohen Ausbaus der Photovoltaik die zum 01. Januar 2012 vorgesehene weitere Absenkung der Vergütung bereits zum 01. Juli 2011 erfolgen könne. Derzeit gelten 34,20 Cent pro Kilowattstunde Brutto.


Im Ergebnis der Aussprache ergeht schließlich folgender

Beschluss

Die derzeit nicht benötigten Mittel in Höhe von 70.000,00 EUR für den Erwerb eines zusätzlichen Salzsilos werden für die Installation eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Mehrzweckhalle Illerberg verwendet.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 13, Dagegen: 0