Bürgermeister Janson vertritt die Ansicht, dass sich die Schulsozialarbeit als besonders intensive und wirksame Form der Kooperation von Jugendhilfe und Schule bewährt habe. Sie sei ein professionelles sozialpädagogisches Angebot, welches als eigenständige Einrichtung gleichberechtigt und dauerhaft im Schulalltag verankert sein soll.
Angesichts der Veränderungen im gesellschaftlichen Leben und in den Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen sei es dringend erforderlich, die Kompetenz von sozialpädagogischen Fachkräften in ausreichender Zahl an den Schulen bereit zu stellen und zu nutzen.
Mögliche Arbeitsbereiche der Schulsozialarbeit seien je nach der konkreten Situation und des Alters der Schülerinnen und Schüler Beratung, individuelle Förderung, offene Jugendarbeit, sozialpädagogische Gruppenarbeit, Konfliktbewältigung, schulbezogene Hilfen, Unterstützung bei der Berufsorientierung und im Übergang von Schule zum Beruf, Gespräche und Kontakt mit den Eltern und der Schule selbst.
Konkret heißt dies, so Bürgermeister Janson weiter, nicht mehr nur die Lehrer sind heute zuständig für die Ausbildung und Erziehung der Kinder an den Schulen, sondern immer mehr auch außerschulische Partner, wie die Schulsozialarbeit.
Leider sei die Finanzierung dieser Schulsozialarbeit noch immer nicht befriedigend gelöst.
Hier sei es zwingend nötig, dass das Land Bayern diese Schulsozialarbeit stärker bezuschusst, wenn nicht gar die Kosten voll übernimmt. Die Kommunen als Sachaufwandsträger seien hier im Grund nicht der primäre Ansprechpartner.
Im Interesse der Kinder und Jugendlichen habe sich die Stadt Vöhringen jedoch dieser Aufgabe angenommen und sich an den Kosten für diese Schulsozialarbeit beteiligt.
Die Schulsozialarbeit sei nach Auffassung von Bürgermeister Janson heutzutage nötig.
Sie sei ein wichtiges Bindeglied zwischen Eltern, Schülern und Lehrern. Gerade im präventiven Bereich lassen sich große Erfolge erzielen. In Einzelgesprächen könne die Schulsozialarbeit helfen, familiäre und schulische Probleme zu meistern, Konfliktsituationen zu entschärfen. Die Schulsozialarbeit sei nicht zuletzt soziale Bildungsarbeit.
Hieran schließt sich die Vorstellung des Sachstandsberichtes durch die beiden Schulsozialarbeiterinnen an der Hauptschule, Frau Holl und Frau Heilfort, der folgende Schwerpunkte enthält:
- Aufgabenbeschreibung bzw. – teilung der Schulsozialarbeit
- Einzelfallhilfen der JAS (nur benachteiligte junge Menschen) mit Darstellung der Themenschwerpunkte
- Eltern- und Lehrerberatung
- Einzelberatung durch die schulbezogene Schulsozialarbeit
- Präventions- und Freizeitangebote
- Jahrgangsbezogene Suchtprävention mit Darstellung des Ablaufs
- Praxisklasse (Zielgruppe, Zielrichtung und Betreuungsangebote)
In der anschließenden Aussprache wird deutlich, dass die Schulsozialarbeit zu einem wichtigen Baustein in der Hauptschularbeit geworden ist und der damaligen Vorreiterrolle von Vöhringen zwischenzeitlich auch die meisten Nachbarstädte gefolgt sind.
Bezüglich der Praxisklasse wird noch erwähnt, dass diese von der Europäischen Union mit einem Betrag von ca. 25.000 € pro Schuljahr finanziell gefördert wird. Bemängelt wird in diesem Zusammenhang allerdings der sehr hohe bürokratische Verwaltungsaufwand.