Neugestaltung des Dorfplatzes in Illerzell; Vorstellung und Billigung der überarbeiteten Planung


Daten angezeigt aus Sitzung:  Stadtratssitzung, 28.10.2009

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Bau- und Verkehrsausschuss Bau- und Verkehrsausschuss-Sitzung 08.10.2009 ö Vorberatung 2
Stadtrat Stadtratssitzung 28.10.2009 ö Beschließend 2

Diskussionsverlauf

Bürgermeister Janson nimmt einleitend Bezug auf die Vorberatung dieses Tagesordnungspunktes in der Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses vom 08.10.2009 und führt ergänzend aus, dass zwischenzeitlich noch einmal ein Gespräch mit der Regierung von Schwaben stattgefunden hat, bei dem noch Nuancen geändert worden sind.

Er begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkte den Planer, Herrn Rauh, der zunächst auf die Änderungen gegenüber der ursprünglichen Planung vom Herbst letzten Jahres eingeht.
Diese sind:
?        Das alte Pfarrhaus soll stehen bleiben, da es aus Gründen des Denkmalschutzes nicht abgerissen werden kann und das Gebäude auch einen sinnvollen räumlichen Abschluss dieses Platzes bildet;
?        Die Einbeziehung des Vorplatzes beim Feuerwehrgerätehaus wird aufgrund der jederzeit notwendigen Ein- und Ausfahrmöglichkeit und der Freihaltung dieses Vorplatzes für die Einsatzfahrzeuge des Löschzuges Illerzell nicht weiter verfolgt. Die Regierung von Schwaben hat die Einbeziehung zudem als überdimensioniert betrachtet.

Sodann stellt Herr Rauh die aktuelle Planung mit folgenden Schwerpunkten vor:
?        Den Rahmen des neuen Dorfplatzes bilden die Kirche, der Pfarrstadel und das alte Pfarrhaus. Im Zentrum des Dorfes sorgen ein Brunnen und Sitzmöglichkeiten für einen kommunikativen Aufenthalt. Das Kriegerdenkmal erhält vor der Friedhofsmauer neben dem Eingang seinen neuen Standort. Eine Bodenhülse für den Mai- und Weihnachtsbaum wird ergänzt.
?        Der Kreuzungsbereich der Hauptstraße mit der Schulstraße und dem Schifffahrtsweg bietet Bewegungsraum für die Feuerwehr und Raum für die größeren Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft. Hier kann auch die mobile Bühne aufgestellt werden.
?        Am Turbinenweg werden für Veranstaltungen in der Kirche und im Pfarrstadel Parkplätze angeboten. Außerhalb der Bedarfszeiten stellen sich die Stellplätze als magere Rasenflächen (Schotterrasen) mit lockerem Baumbestand dar und fügen sich nahtlos in das dörfliche Erscheinungsbild ein.
?        Vor dem Feuerwehrhaus entsteht der multifunktionale Festplatz. Die Befahrbarkeit des Schifffahrtsweges (Sackgasse) bleibt gewährleistet. Alle übrigen angrenzenden Straßenräume können gesperrt und in den Veranstaltungsraum einbezogen werden. Vorgesehen sind technische Einrichtungen zur Verankerung der stadteigenen mobilen Bühne, für Sonnenschutz und zur Versorgung mit Strom und Wasser.
?        Der Gehweg auf der Südseite der Hauptstraße erhält vom Feuerwehrgerätehaus bis zum alten Pfarrhaus einen einheitlichen farblich abgesetzten Pflasterbelag.
?        Die Fahrbahnbreite beträgt 5,50 m, davon 4,50 m Asphalt und der Rest beidseitig jeweils mit 5 Zeilen Pflastersteinen. Der Höhenunterschied zum Gehweg beträgt ca. 5 bis 6 cm.
?        Die Kosten belaufen sich auf ca. 400.000 €.

Bürgermeister Janson hält die nun vorliegende Planung, die bereits mit den Vertretern der Kirche und der Vereine abgestimmt ist, für sehr ansprechend. Besonders erfreulich sei, dass diese Maßnahme im Rahmen des Konjunkturprogramms II staatlich gefördert werde. Die Umsetzung des Projektes sei im nächsten Jahr vorgesehen. Der mit der Gestaltung des Dorfbrunnens beauftragte Künstler hat den Vorschlag von Herrn Notz in der Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses begrüßt, die vorhandenen Elemente zu verwenden.

An diese Ausführungen schließt sich eine eingehende Aussprache an, in deren Verlauf Herr Maier und Herr Barth zum Ausdruck bringen,
?        dass Ihnen die ursprüngliche Planung besser gefallen hat. Sie bedauern auch, dass die Regierung von Schwaben als Zuschussbehörde so stark Einfluss nimmt und sich die Stadtratsmitglieder an diese Vorgaben halten müssen, da sonst die Zuschüsse gefährdet sind;
?        dass sie einen barrierefreien Zugang zum neuen Dorfplatz vor allem für ältere Personen besser finden würden, da 5 bis 6 cm Höhenunterschied für diese Bürger manchmal schon ein Problem darstellen können;
?        dass sich die Kirche zumindest an den Kosten für den Anstrich des alten Pfarrhauses finanziell beteiligen sollte, da dieses Gebäude dadurch optisch wieder etwas aufgewertet wird.

Herr Maier regt weiterhin an, die Verankerung der Bühne für das jährlich stattfindende Dorffest nicht nur in Richtung Feuerwehrgerätehaus vorzusehen, sondern auch in Richtung Pfarrstadel, da auch hier Veranstaltungen abgehalten werden können. Außerdem erkundigt er sich, wie es mit den Anliegerkosten für diese Maßnahme aussieht.

Zu diesen Punkten führen Bürgermeister Janson bzw. Herr Rauh aus,
?        dass versucht werde, die Anlieger finanziell nicht zu belasten, da der Dorfplatz eine eigenständige Maßnahme ist und die Anlieger bereits den vor kurzem durchgeführten Ausbau der Hauptstraße mitbezahlt haben;
?        dass eine finanzielle Beteiligung der Kirche aufgrund anderer größerer Projekte derzeit wohl ausscheiden wird,
?        dass die von Herrn Maier gegebene Anregung bezüglich der Verankerung Bühne in beide Richtungen begrüßt werde;
?        die Höhenunterschiede von ca. 5 bis 6 cm zumindest im Bereich der Kirche und vor dem Feuerwehrgerätehaus durch Absenkungen ausgeglichen werden.

Herr Walk schlägt vor, den Umriss um das Feuerwehrgerätehaus dem Kindergarten zuzuschlagen und den Zaun unmittelbar am südlichen Aufgang zum Feuerwehrgerätehaus anzubringen. Dies wird nach den Worten von Bürgermeister Janson bei der Ausführung letztlich noch genau geregelt, da dieser Vorschlag auch mit der Feuerwehr noch abgestimmt werden sollte.

Herr Kelichhaus zweifelt die Erhaltungswürdigkeit des alten Pfarrhauses an, zumal der Stadt durch den Anstrich weitere Kosten entstehen. Bürgermeister Janson bringt noch einmal zum Ausdruck, dass dieses Gebäude den Dorfplatzes sinnvoll abschließt und die Kirche eine 25jährige Nutzung zugunsten der Stadt Vöhringen zugesagt hat.

Frau Hesser bedauert, dass die noch relativ neuen Pflastersteine vor dem Pfarrstadel bei der Umgestaltung des Dorfplatzes schon wieder entfernt werden müssen. Bürgermeister Janson führt hierzu aus, dass diese Pflastersteine sicherlich noch anderweitig verwendet werden können. Die Umgestaltung werde selbst von der Kirche begrüßt, da die Nutzung eine deutliche Aufwertung erhalte.

Im Ergebnis der Beratungen ergeht schließlich folgender

Beschluss

„Die modifizierte Planung der Landschaftsarchitekten GmbH Prof. Arno S. Schmid und Manfred Rauh vom 28.10.2009 wird grundsätzlich gebilligt.“

Abstimmungsergebnis
Dafür: 17, Dagegen: 4