Errichtung einer festen Pumptrack Anlage: Vorstellung des multifunktionalen „Urban Sportspark“ am Funkenfeuerplatz


Daten angezeigt aus Sitzung:  Stadtratssitzung, 27.03.2025

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Bau- und Verkehrsausschuss Bau- und Verkehrsausschuss-Sitzung 13.03.2025 ö Vorberatung 3
Stadtrat Stadtratssitzung 27.03.2025 ö Beschließend 7

Sachverhalt

Die Gremiumsmitglieder haben sich in der Bauausschusssitzung vom 20.01.2022 mehrheitlich dafür entschieden, die Projektierung einer festen Pumptrack Anlage im Sportpark zu verfolgen und entsprechende Mittel in den Haushalt 2022 einzuplanen. In der der Sitzung am 09.03.2023 wurde eine Zusammenarbeit mit der Stadt Senden für die Installierung einer festen Pumptrack Anlage am Funkenfeuerplatz beim IGV in Aussicht gestellt. Nachdem schlussendlich die Stadt Senden keine Kooperation bei diesem Projekt wünscht, favorisiert die Stadt Vöhringen eine alleinige Umsetzung.
Die Realisierung des Urban Sportparks in Vöhringen soll "Am Sportplatz" angrenzend an das Illertal Gymnasium Illerzell (Funkenfeuerplatz) errichtet werden. Das Grundstück bietet die ideale Ausgangssituation und lässt Synergien entstehen: Direkte Anbindung an das Gymnasium und die umgebenden Sportflächen, Förderung der schulischen und vereinsgebundenen Nutzung, Einbindung in das städtische Mobilitäts- und Freizeitkonzept durch gute Anbindung an bestehende Fahrradwege sowie gute Erreichbarkeit mit ÖPNV und dem Auto. 
Für die Projektierung wurde das Planungsbüro RadQuartier GmbH aus Rehau beauftragt. In einem ersten Workshop (20.11.2024) mit Vertreter der Mountainbike AG vom IGV, den Jugendbeauftragten der Stadt Vöhringen sowie der Stadtverwaltung wurden der Bedarf aber auch die Wünsche der Zielgruppe aufgenommen. Die Anregungen und Bedürfnisse wurden schließlich in einer Projektkonzeption (siehe Anlage) zusammengestellt.
Projektbeschreibung „Urban Sportspark
Der Urban Sportspark in Vöhringen setzt sich aus mehreren zentralen Bestandteilen zusammen, die eine vielseitige und inklusive Nutzung ermöglichen:
- Asphalt Pumptrack
Ein geschlossener Rundkurs mit Wellen, Steilkurven und Sprungelementen, geeignet für alle Rollsportgeräte insbesondere Mountainbikes, BMX, Skateboards, Inlineskates, Scooter - aber auch Rollstühle. Er fördert Balance, Koordination und Fahrtechnik für alle Altersgruppen und Erfahrungsstufen.
- Motorikpark
Ein speziell gestalteter Bereich für Kinder und Anfänger. Er enthält spielerische Elemente zur Förderung von Motorik, Gleichgewicht und Bewegung und bietet eine barrierefreie Nutzungsmöglichkeit, auch für Rollstuhlfahrer.

- Calisthenics-Anlage
Ein permanent zugänglicher Outdoor-Trainingsbereich mit hochwertigen Edelstahl- und Stahlgeräten ermöglicht ein umfassendes, funktionelles Ganzkörpertraining. Er ist sicherheitszertifiziert mit Fallschutzboden nach DIN/EN-Normen. Die Geräte umfassen alle Schwierigkeitsstufen, so dass einerseits alle Altersklassen sowie alle Menschen mit ihrem jeweiligen Fitnessstand sie nutzen können.
- Barrierefreier Zugang & Sicherheitsmaßnahmen
Alle Bereiche sind barrierefrei zugänglich und auf verschiedene Nutzergruppen ausgelegt. Ein durchdachtes Beschilderungskonzept informiert über Sicherheit und Nutzungsmöglichkeiten (siehe Anlage).
Die Realisierung des Projektes ist mit 466.000 € veranschlagt. Über LEADER ist eine Förderung bis zu 50% der Kosten zu erwarten, was einen Zuschuss in Höhe von 233.000 € bedeutet. Dies- bezüglich gab es schon interne Abstimmungstermine mit dem LAG-Manager und LEADER-Koordinator, die ein positives Feedback vorab ergaben.
Eine schriftliche Zuschusszusage kann erst nach Einreichung des formalen Förderantrags erzielt werden.
Parallel zum Zuschussantrag ist eine Bürgerbeteiligung im Rahmen eines Workshops durch die Stadtjugendpflege (Herr Hiller) geplant. Auch die Vertreter der Mountainbike AG werden zu dieser Veranstaltung eingeladen.
Die Stadtverwaltung empfiehlt, dem Projekt an diesem Standort zuzustimmen, weil hierdurch ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen wird, welches die Stadt Vöhringen für die Zukunft attraktiver macht und somit als Wohn- und Freizeitstätte stärkt.
Anlage: Projektkonzeption, Urban Sportpark Vöhringen

Empfehlung

„Der Stadtrat nimmt die Vorstellung der Planungsergebnisse für den multifunktionalen „Urban Sportspark“ am Funkenfeuerplatz in Form eines Asphalt Pumptracks, Kids-Motorikelemente und einer Calisthenics-Anlage „Am Sportplatz“ neben dem Illertal-Gymnasium zur Kenntnis. 

Der Konzeptplanung vom Planungsbüro RadQuartier, aus Rehau, wird zugestimmt.

Der Stadtrat beschließt die Durchführung des Projekts „Urban Sportpark in Vöhringen entsprechend den vorgestellten Planungen in Höhe von bis zu 466.000 € vorbehaltlich einer Förderung durch das Förderprogramm LEADER. Die entsprechenden Mittel werden in den Haushalt (HHST 56000.6554) eingestellt.“ 

Diskussionsverlauf

Bürgermeister Neher begrüßt Herrn Jarosch vom Planungsbüro „RadQuartier“ und verweist auf die Jugendbeteiligung. Mit Fördermitteln von LEADER sei zu rechnen.

Herr Jarosch zeigt dem Gremium ein Video zur Veranschaulichung des geplanten Projekts.  Das Gelände am Illertal-Gymnasium sei das ideale Grundstück, um eine möglichst große Zielgruppe zu erreichen. Geplant ist ein Asphalt Pumptrack, ein Motorik-Park, eine Calisthenics-Anlage, diverse Aufenthaltsflächen sowie Gras- und Spielflächen. Der geplante Motorik-Park sei eher für jüngere Kinder, Anfänger oder Rollstuhlfahrer geeignet. Er hat eine falldämpfende Oberfläche, und liegt familiengerecht in einem geschützten Bereich, der trotzdem in die Anlage integriert ist. Die Anlagen werden vom TÜV abgenommen und haben ein Beschilderungskonzept, somit sei auch keine extra Versicherung nötig. Insgesamt läge die Anlage bei ca. 466.000, -- €. Die Umsetzungsdauer liegt bei ca. 7 Wochen ab der Beauftragung. Das Planungsbüro stellt eigene Bauteams zur Sicherstellung der Qualität. Zusätzlich wäre eine Eröffnungsfeier geplant, bei der professionelles Bildmaterial gesammelt werden wird. 

Bürgermeister Neher dankt Herrn Jarosch für die Vorstellung. 

Ein Ratsmitglied merkt an, dass der Standort in Illerzell nur die zweitbeste Wahl sei. Der Standort im Süden bei der Ölmühle sei besser geeignet, insbesondere da Senden sich an den Kosten nicht beteiligt. Das Mitglied stellt den Antrag auf getrennte Abstimmung bezüglich des Baus und des Standorts, sowie den Standort an der Ölmühle untersuchen zu lassen. Im weiteren Verlauf der Sitzung wird der Antrag zurückgezogen.

Ein Gremiumsmitglied merkt an, dass eine Calisthenics-Anlage nur bedingt sinnvoll sei, da am Gymnasium eine solche bereits vorhanden sei, und erkundigt sich, ob diese durch etwas anderes ersetzt werden könne.

Herr Jarosch bestätigt dies. Beispielsweise wäre eine Mini-Ramp, Bodentrampoline oder eine „Boulderwand“ denkbar. 

Bürgermeister Neher merkt an, dass durch den Sportpark bereits ein Angebot im Süden vorhanden ist. Die Lage am Gymnasium sei sowohl aus logistischer als auch interkommunaler Sicht ideal. 

Ein Ratsmitglied erkundigt sich nach den Toilettenmöglichkeiten und merkt an, dass öffentliche Toiletten am Sportpark vorhanden wären.

Herr Jarosch erklärt, dass dies bisher noch nie ein Thema war. Bürgermeister Neher ergänzt, dass auch beim Sportpark die öffentlichen Toiletten nur bedingt zugänglich sind. 

Ein weiteres Ratsmitglied merkt an, dass die Thematik der Toiletten noch erörtert werden kann. Eine Anlage in Illerzell würde eine Alternative zum Sportpark bieten. Zudem sei die viel befahrene Straße am Sportpark ein Gefahrenpotenzial.

Ein weiteres Gremiumsmitglied spricht das Funkenfeuer in Illerzell an, welches dort weiter stattfinden sollte. Allerdings müsste dieser Platz mit dem aktuellen Plan verschoben werden.

Bürgermeister Neher merkt an, dass die Anlage ein großes überregionales Projekt sei. Den Funkenfeuerplatz könne man um einige Meter verschieben. 

Das Gremiumsmitglied erkundigt sich nach der Möglichkeit, die Anlage zu drehen. So könne der Platz weiterhin bestehen. 

Herr Jarosch erklärt, dass das kein Problem sei, dies in der Detailplanung umzusetzen. 

Bürgermeister Neher regt an, einen Vorschlag hierzu zu machen.

Ein Ratsmitglied erkundigt sich nach Erfahrungswerten bezüglich der Nachsorge.

Herr Jarosch erklärt, dass meist die Nutzer der Anlage auf diese aufpassen. Grundsätzlich gebe es eigentlich keine Probleme mit Vandalismus. Der Bauhof müsste gelegentlich den Rasen mähen, und etwa 1-mal pro Jahr den Rindenmulch aufkippen.

Bürgermeister Neher appelliert an eine frühzeitige Einbindung der beteiligten Kreise, wie die Sportvereine, Jugendlichen oder Senioren. 

Ein Gremiumsmitglied merkt an, dass die Anlage doch wenig für Senioren geeignet sei. Zudem erkundigt sich das Mitglied, ob bereits ein Zuschuss genehmigt wurde.
 
Herr Jarosch erwidert, dass der ältester Nutzer 85 Jahre alt ist. Solche Anlagen seien für die breite Masse konzipiert. Er erklärt, dass von LEADER bis zu 50% der Bausumme gefördert werden könnte. Es gibt schon positive Zeichen, allerdings ist die finale Genehmigung erst im Juni vorgesehen.

Bürgermeister Neher merkt an, dass die vorgelegten Änderungswünsche noch geprüft werden. 

Ohne weitere Rückmeldungen ergeht folgender 

Beschluss

„Der Stadtrat nimmt die Vorstellung der Planungsergebnisse für den multifunktionalen „Urban Sportspark“ am Funkenfeuerplatz in Form eines Asphalt Pumptracks, Kids-Motorikelemente und einer Calisthenics-Anlage „Am Sportplatz“ neben dem Illertal-Gymnasium zur Kenntnis. 

Der Konzeptplanung vom Planungsbüro RadQuartier, aus Rehau, wird zugestimmt.

Der Stadtrat beschließt die Durchführung des Projekts „Urban Sportpark in Vöhringen entsprechend den vorgestellten Planungen in Höhe von bis zu 466.000 € vorbehaltlich einer Förderung durch das Förderprogramm LEADER. Die entsprechenden Mittel werden in den Haushalt (HHST 56000.6554) eingestellt.“ 

Abstimmungsergebnis
Dafür: 21, Dagegen: 0

Datenstand vom 28.04.2025 13:56 Uhr