Ausgangslage:
In der Stadtratssitzung vom 28.10.2009 wurden die verschiedenen Planvarianten vorgestellt. Im Verlauf der Diskussion äußerten die Stadtratsmitglieder den Wunsch, vor einer abschließenden Entscheidung zunächst erst noch einmal eine Bedarfsabfrage bei den Schulen und Kindergärten durchzuführen und die Möglichkeit eines provisorischen Mensabetriebes
(nur Essenausgabe) im Josef-Cardijn-Haus für die Dauer von 1 bis 2 Jahren, bis zu einer Entscheidung über endgültige Unterbringung einer Mensa, zu prüfen.
Die zwischenzeitlich durchgeführten Prüfungen führten zu folgendem Ergebnis:
? Eine Rückfrage bei Herrn Stadtpfarrer Menzinger hat ergeben, dass die Einrichtung eines provisorischen Mensabetriebes im Josef-Cardijn-Haus grundsätzlich möglich wäre.
? Die Grundschule Süd hat nach Angaben von Herrn Schulleiter Deufel in den nächsten zwei Jahren keinen Bedarf für eine gemeinsame Mensa im Josef-Cardijn-Haus. Seine Schule kommt mit dem Angebot im Hort noch zurecht. Mittelfristig könnte der Bedarf für eine Mensa jedoch gegeben sein, da die Nachfrage nach Ganztagesklassen sicher auch in der Grundschule Süd zunehmen wird. Eine zeitversetzte Nutzung der Mensa zusammen mit der Hauptschule wäre möglich. Ihm wäre eine Lösung innerhalb des Schulgeländes aber lieber, da die Kinder dann nicht die Straße queren müssten. Das Schwimmbad wird von der Grundschule Süd schon jetzt kaum mehr genutzt, lediglich von den
1. und 2. Klassen. Die Regelung über einen sog. „Schwimmbus“ zu einer Nachbarkommune wäre machbar.
? Der Schulleiter der Grundschule Nord, Herr Bauer, strebt in absehbarer Zeit keine gemeinsame Lösung mit der Hauptschule bzw. Grundschule Vöhringen Süd an. Er möchte vielmehr an einer eigenständigen Mittagsbetreuung in der Grundschule Nord festhalten. Beim Schwimmunterricht könnte die Grundschule Nord auch mit einer Fahrlösung in den Nachbarort auskommen. Derzeit besucht ohnehin nur die 3. Klasse das Lehrschwimmbecken.
? Die Schulleiterin, Frau Gölz, sieht für die Grundschule Illerberg keinen Bedarf für eine gemeinsame Mensanutzung in Vöhringen. Sie bevorzugt die gegenwärtige Lösung an
ihrer Schule. Nachdem die Mittagsbetreuung dort bis ca. 16.00 Uhr andauert, sieht sie in Illerberg auch keine Notwendigkeit für eine Ganztagesklasse. Den Schwimmunterricht bringt sie bei den vielen Arbeitsgemeinschaften gar nicht mehr unter.
? Die Realschule Vöhringen plant, wie den Zeitungsberichten kürzlich zu entnehmen war, eine umfangreiche Erweiterung ihres Schulgebäudes. Dabei wird auch die Möglichkeit geschaffen, bei Bedarf eine Mittagsverpflegung an die Schüler auszugeben. Aktuell besteht für die Realschule Vöhringen kein Bedarf für eine vorübergehende Nutzung der Mensa im Josef-Cardijn-Haus.
Fazit:
Grundsätzlich wäre die provisorische Einrichtung einer Mensa im Josef-Cardjn-Haus für die nächsten 1 bis 2 Jahre zwar möglich. Aktuell sind jedoch weder die Grundschulen im Stadtgebiet noch die Realschule Vöhringen an einer gemeinsamen Nutzung einer Mensa mit der Hauptschule interessiert. Lediglich die Grundschule Süd meldet mittelfristig evtl. Bedarf für eine gemeinsame Lösung mit der Hauptschule an, wobei aus Gründen der Sicherheit eine Mensa im Schulgebäude bevorzugt würde. Bleibt aktuell zunächst der Bedarf einer Mensa für die Hauptschule, der im nächsten Schuljahr durch die Einrichtung einer weiteren Ganztagesklasse weiter steigen wird. Das Schülercafe reicht hierfür dann nicht mehr aus.
Der Stadtrat müsste sich nunmehr konkret für eine Lösung ab dem Schuljahr 2010/2011 entscheiden. Falls dabei die Errichtung einer Mensa im Schulgebäude entsprechend der vom Planer vorgestellten Varianten 1 bis 3 zum Tragen kommen sollte, müsste der Zuschussantrag für FAG-Mittel noch in diesem Jahr gestellt werden.
Empfehlung:
Die Mitglieder des Haupt- und Umweltausschusses sowie des Bau- und Verkehrsausschusses hatten nach ihren Sitzungen am 09. bzw. 11. November zwischenzeitlich auch Gelegenheit, sich einen Eindruck vom baulichen Zustand der Uli-Wieland-Volksschule zu verschaffen. Dabei konnte man feststellen, dass in einigen Bereichen zwar ein dringender Sanierungsbedarf gegeben ist, die Bausubstanz selbst aber noch nicht so schlecht ist, dass man einen völligen Neubau errichten müsste.
Vor diesem Hintergrund erscheint die Errichtung einer Mensa, so wie sie vom Planer, der Schulleitung, der Stadtverwaltung und auch von einigen Stadtratsmitgliedern favorisiert wird, im Gebäudeteil des derzeitigen Lehrschwimmbeckens für sinnvoll.
Ein konkreter Beschlussvorschlag wird in der Sitzung unterbreitet.
Haushaltsrechtlichen Auswirkungen:
Baumaßnahme inkl. MWSt. ca. 240.000 €
Küche inkl. MWSt. ca. 70.000 €
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Summe: ca. 310.000 €
Nach dem Sonderförderprogramm „FAGplus+15“ sind Zuschüsse in Höhe von 50% zu erwarten. Die sonst übliche Zuschussleistung nach FAG beträgt 35%.
Im Falle einer Realisierung im nächsten Jahr muss der Zuwendungsantrag unbedingt noch bis Ende des Jahres 2009 der Regierung von Schwaben vorliegen, damit gewährleistet ist, dass mit einem Bau im kommenden Jahr tatsächlich begonnen werden kann. Andernfalls ist davon auszugehen, dass keine Zustimmung zu einem vorzeitigen Baubeginn erteilt wird.