Drogenberatung "Drob Inn" Vöhringen; Sachstandsbericht


Daten angezeigt aus Sitzung:  Haupt- und Umweltausschuss-Sitzung, 07.10.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Haupt- und Umweltausschuss Haupt- und Umweltausschuss-Sitzung 07.10.2024 ö 2

Sachverhalt

Wie bereits gewohnt, wird auch die Drogenberatung „Drob Inn“ über die Tätigkeit in der Stadt Vöhringen in Ihrem Jahresbericht eingehen.

Dieser wird durch die Leitung der Drogenberatung im Landkreis Neu-Ulm, Frau Heinzelmann, vorgestellt.

Diskussionsverlauf

Frau Heinzelmann stellt sich vor und vertritt wegen einer Terminüberschneidung Ihre Kollegin. In der Präsentation geht Sie auf die personelle Situation - 30 Wochenstunden, davon 8 Stunden donnerstags in Weißenhorn – und die Finanzierung ein. Die Beratungsleistungen sind wie gehabt.

Die Zahlen der Personen in der Beratungsstelle bleiben mit zwischen 50-60 Personen relativ gleich. Allerdings sei eine deutliche Zunahme in der Nutzung von Kokain von 1,5% im Jahr 2021 bis 6,1 % im vergangenen Jahr festzustellen, ebenfalls eine Zunahme bei minderjährigen Klienten sowie bei der Nutzung von verschreibungspflichtigen Medikamenten. 

Herr Barth regt an die Zahlen auf das Stadtgebiet von Vöhringen herunter zu brechen. Frau Heinzelmann sagt zu, die Zahlen nachzureichen.

Frau Heinzelmann geht anhand der Präsentation auch auf die Veränderung des Präventionsangebot ein. Dieses soll auch für früheren Klassen in der Schule angeboten werden. Seit Anfang des Jahres gibt es auch die Möglichkeit zur Online-Beratung. 

Herr Bürgermeister Neher bedankt sich bei Frau Heinzelmann für die Präsentation und den ausführlichen Bericht. Es sei erfreulich, dass in Vöhringen keine offen wahrnehmbare Drogenszene vorherrscht. Die Prävention sei hierfür sehr wichtig, insgesamt ist die Drogenberatung eine sehr wertvolle Tätigkeit. 

Ein Ausschussmitglied schätzt die Arbeit ebenfalls sehr, vermisst jedoch Altersstrukturen oder Konsumschwerpunkte, anhand derer man erkennen könnte, wo seitens der Politik angesetzt werden müsste.

Frau Heinzelmann erklärt, dass der DrobInn früher für statistiklastige Berichte kritisiert wurde. Es bestehen aber innerhalb des Landkreises Neu-Ulm keine großen Unterschiede im Konsumverhalten.


Ein weiteres Mitglied wünscht sich eine Einschätzung von Frau Heinzelmann bezüglich des Arzneimittelmissbrauches bei Jugendlichen. Ebenso interessiert ihn, ob mehr Arzneimittel von Jugendlichen missbraucht werden, als Marihuana.

Frau Heinzelmann erläutert, dass Arzneimittel unauffälliger konsumierbar seien, und weniger „Schmuddel-Image“ hätten. Die Zahl der Kiffer gehe durch den Konsum von Medikamenten nicht zurück, der Medikamentenkonsum sei aber wesentlich gefährlicher als beim kiffen.

Ein Mitglied erkundigt sich im Hinblick auf den hohen Preis von Kokain nach der Beschaffungskriminalität.

Frau Heinzelmann gibt an, dass es sowohl Personen aus der guten Mittel- und Oberschicht als auch weniger begüterte Konsumenten gebe. Statistiken zur Beschaffungskriminalität liegen der Drogenberatung nicht vor, gegebenenfalls müsse man hierfür mit der Polizei sprechen.

Ein Stadtrat erkundigt sich, ob die Freigabe von Gras von der Bundesregierung sich auf den Konsum auswirke.

Frau Heinzelmann erklärt, dass das alles spekulativ sei – es war viele Jahre erkennbar, wie einfach die Beschaffung von Gras ist. Diese Teillegalisierung hat den Konsum nicht zwingend vermehrt. Allerdings sind die Zahlen im Bericht von 2023, daher umfasst dieser die Teillegalisierung noch nicht. Sie betont auf Nachfrage von Herrn Bürgermeister Neher, dass die Präventionsarbeit des DrobInn nicht abhängig von der Legalität der Drogen sei. Cannabiskonsumenten würden weiterhin betreut werden.

Datenstand vom 27.01.2025 10:36 Uhr