Verabschiedung des ausgeschiedenen Stadtrats Wolfgang Töppel
Bevor 1. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer das Wort ergreift, wendet sich StR Martin Gleixner in seiner Eigenschaft als FW-Fraktionssprecher an Herrn Wolfgang Töppel. „Was soll man zu einem ausscheidenden Kollegen, der nach 34jähriger Stadtratstätigkeit das Gremium verlässt, anderes sagen als einfach nur Danke!“, so Gleixner wörtlich. „Danke, lieber Wolfgang, für Deinen Humor, Danke für Dein ‚immer Dasein‘, danke für Deine Unterstützung. Nachdem Du jetzt jeden ersten Donnerstag im Monat einen freien Abend hast, darf ich Dir im Namen der FW-Fraktion den Bildband ‚Die Oberpfalz von oben‘ mit einzigartigen Luftbildaufnahmen überreichen, den Du dann in Deiner durchblättern kannst.“
Anschließend wendet sich 1. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer mit folgenden Worten an das Gremium und an das ausgeschiedene Stadtratsmitglied Wolfgang Töppel:
„Lieber Wolfgang,
„Jeder Anfang kommt einmal zu einem Ende“.
Für Dich endete gestern am 31.01.2018 eine fast 34jährige Mitgliedschaft im Stadtrat von Vohenstrauß. Vielleicht denkst Du ja gerade heute auch zurück an Deine erste Sitzung in diesem Gremium. Es war der 8. Mai 1984, der Tag Deiner Vereidigung. Dies geschah zusammen mit dem neu gewählten 1. Bürgermeister Ernst Eichl und den ebenfalls neu gewählten Stadträten Klaus Bamler, Erich Völkl, Josef Burger, Ernst Schubert und Horst Frötschl.
Heute schließt sich also der weite Bogen Deiner kommunalpolitischen Arbeit.
Das bedeutete: Einsatz an der Nahtstelle zwischen Bürger und öffentlicher Verwaltung. Eine wichtige Aufgabe im Spannungsfeld zwischen dem Wünschenswerten und dem tatsächlich Machbaren.
Dieses Aufgabengebiet umfasste alle Ausschüsse der Stadt.
Bauausschuss (später Bau- und Umweltausschuss)
1984 - 1996 als Mitglied und stv. Mitglied
1996 – 2002 und 2006 – 2014 als Mitglied
Umweltausschuss (später Jugend- und Umweltausschuss)
1984 – 1996 Stv. Mitglied
Jugend-, Umwelt- und Kulturausschuss
2006 – 2008 Stv. Mitglied
Jugend-, Tourismus- und Kulturausschuss
2014 – 2018 Stv. Mitglied
Finanz- und Verwaltungsausschuss
1990 – 1996 Mitglied
2006 – 2018 Stv. Mitglied
Rechnungsprüfungsausschuss
1990 – 1996 Mitglied
2006 – 2018 Mitglied (ab 2008 Vorsitzender)
Besonderheit am Rande notiert:
In den Jahren 2002 – 2006 gehörte Wolfgang Töppel keinem Ausschuss an, da die CWG in dieser Zeit keinen Ausschusssitz hatte. Dies war dem Berechnungsverfahren nach D´Hondt geschuldet. Mit dem 2006 dann eingeführten neuen Verfahren nach Hare-Niemeyer änderte sich dies.
Jetzt heißt es für uns Abschied zu nehmen von einem politischen Urgestein, der für unsere Heimatstadt erfolgreich unterwegs war. Und das immer, verbindlich im Ton, verlässlich und kreativ in der Sache, hochgeschätzt über die Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg.
Wie schwer dies uns fällt, hat unsere Kollegin Gabi Eichl in der letzten Sitzung am 11. Januar so schön zum Ausdruck gebracht:
O-Ton „Ich bedauere das Ausscheiden von Wolfgang Töppel sehr, weil ich ihn auch als charmanten und kollegialen Sitznachbarn vermissen werde.“
Lieber Wolfgang,
du hinterlässt eine große Lücke. Und wenn das häufig verwendete Etikett „Mit Herz und Verstand“ auf eine Person zutrifft, dann auf Dich.
Und diese Wesensart hat Dir eine sehr hohe Wertschätzung in der Bevölkerung eingebracht. Aber auch die Tatsache, dass Dir die Kommunalpolitik Spaß machte, d.h. Ideen zu entwickeln, zu gestalten, Dinge vor Ort anzuschieben und Menschen zusammenzuführen, egal ob im Stadtrat, den Ausschüssen oder in Deiner Fraktion, all das hat dazu beigetragen.
Aber auch die Fähigkeit, Probleme vorbehaltlos anzugehen und zu lösen, Enttäuschungen abzuhaken und niemals nachkarteln, waren weitere sympathische Seiten der Persönlichkeit Wolfgang Töppel.
Vergessen möchte ich nicht zu erwähnen, dass Du in unserem Gremium die interfraktionelle Kultur des Konsenses in fast allen Fällen, wenn es notwendig war, mit gepflegt und getragen hast.
Natürlich warst Du auch – ich will es nicht verschweigen – ein erfolgreicher Wahlkampfmanager. Vor allem Deine stets exzellenten Stimmergebnisse waren es, die der Fraktion der Freien Wähler bei Wahlen immer gute Ergebnisse eingebracht haben.
Entscheidungsfreudig, aber auch hartnäckig in der Sache, ohne jedoch verbissen zu sein, den Fokus stets auf Vohenstrauß gerichtet, das war meiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg.
Deine Unabhängigkeit war und ist Dir sehr wichtig. Insofern war mir auch sofort klar, als Du mir Deinen Abschied aus dem Stadtrat mitgeteilt hast: Umstimmen gab es nicht mehr!
Der Schnitt ist wohl überlegt, für Dich stimmig und für die weitere Lebensplanung konsequent. Zudem wusstest Du auch, dass es für die Fraktion mit Ulrike Kießling eine gute Nachfolgelösung gibt.
Lieber Wolfgang,
wir sagen herzlichen Dank für die großartige Arbeit, die Du für unsere Stadt und Großgemeinde Vohenstrauß und ihre Bürgerschaft geleistet hast.
Zum Schluss darf ich Dir als Erinnerung an Deine Zeit als Stadtrat den „Vohenstraußer Löwen“ überreichen.
Bleib gesund, munter und ein politischer Mitstreiter, wenn auch in anderer Rolle.
Weiter darf ich Dich zum Eintrag in das „Goldene Buch“ nach vorne bitten.“
