Bürgermeister Hemmelmann begrüßt Herrn Rüdiger Amthor und übergibt ihm das Wort.
Herr Rüdiger Amthor stellt als Leiter der Projektgruppe Klosterhöfe den bisherigen Werdegang anhand einer Präsentation vor.
Die Projektgruppe hat aus eigener Sicht ein Nutzungskonzept für das Gebäude Klosterhöfe erstellt.
Projektname ist Klosterhöfe Himmelstadt. Überlegt wurden Eigentumskonzept, Betreiber, Nutzungskonzept, Finanzierung. Geschaffen werden soll ein generationsübergreifendes Begegnungszentrum.
Besprechungen mit verschiedenen Behörden wurden von der Projektgruppe geführt.
Die Regierung v. Unterfranken könnte sich vorstellen, die Maßnahme als Einzelprojekt der Städtebauförderung zu fördern.
Das Landesamt für Denkmalspflege begrüßt, dass das Dachgeschoss nicht ausgebaut wird.
Ein Teilabriss ist seitens des Landesamtes nicht zu befürworten.
Aufgrund des Umfangs und der Maßnahme ist ein VGV-Verfahren erforderlich.
Die Gespräche mit den Behörden waren in Summe positiv. Veranstaltungen mit hohem Lärmpegel werden aber abgelehnt.
Die Projektgruppe empfiehlt, dass die Klosterhöfe im Eigentum der Gemeinde bzw. Eigentum im Sinne der Ortsgemeinschaft bleibt. Beteiligungsmöglichkeiten der Bevölkerung sollen angestrebt werden.
Herr Amthor stellt drei Möglichkeiten für ein Eigentumsmodell vor: alleiniges Eigentum der Gemeinde, Genossenschaft oder GmbH. Aus Sicht der Projektgruppe ist die letztere Variante zu favorisieren.
Herr Amthor stellt Betreibermöglichkeiten und Überlegungen für die Betreibung vor:
Die Gemeinde kümmert sich als alleiniger Betreiber.
Es entsteht eine Interessengemeinschaft bzw. Verein.
Ein Arbeitskreis unter Federführung der Gemeinde wird gebildet.
Herr Amthor stellt das Nutzungskonzept der Projektgruppe für die Klosterhöfe Himmelstadt vor.
Nutzung Erdgeschoss:
-Alternatives Wohnen,
-Ferienwohnung (Übernachtungsmöglichkeiten für Fahrradfahrer),
-Dorfcafé, Vereinsräume,
-Multifunktionshalle für Kunst, Kultur, Markt (über zwei Etagen),
-Gewerbeflächen (für nicht störendes Gewerbe, unter Fokus Begegnung),
-Öffentliches WC
Die Anfrage, um im Ort wieder einen Geldautomaten vorzuhalten, war nicht erfolgreich.
Nutzung Obergeschoss:
-alternatives Wohnen,
-Trauzimmer/Nebenräume
Ein Ausbau des Dachgeschosses wird nicht gefördert.
Die Nutzungsideen haben sich sehr stark gedeckt mit dem Klausurtag des Gemeinderates.
Herr Amthor erläutert: Die Projektgruppe ist nun an einem Punkt angelangt, an dem erst Schritte anderer Beteiligter erforderlich sind, um weiter voranzukommen. Eine Entscheidung der Gemeinde ist notwendig.
Er schlägt vor, die Planung sollte trotz schwieriger Haushaltslage zumindest angestoßen werden. Die Verwaltung könnte eine erste Kostenschätzung erstellen, um dem Gemeinderat eine Grundlage für die weitere Entscheidungsfindung zu ermöglichen.
Herr Amthor ist stolz auf die Arbeit der Projektgruppe für die gelungene Vorarbeit. Er befürwortet eine Info-Veranstaltung für die Bevölkerung.
Fördermöglichkeiten durch die Behörden sind möglich. Es wird erwartet, dass dafür in das VGV-Verfahren eingestiegen werden muss. Dies könnte durch die Gemeinde angestoßen werden.
Der Gemeinderat dankt für die informative Vorstellung des Projektes und fragt wie folgt nach:
Gemeinderat Harald Gangl erkundigt sich zur Kostenschätzung. Angesprochen wurden 5 Millionen Kosten. Diese Schätzung stammt noch aus den Untersuchungen des Büros Wiener aus dem Jahr 2020 für die Vollausbauvariante des Gebäudes. Aufgrund der Kostensteigerungen am Markt, erscheinen aus Sicht von Rüdiger Amthor jetzt wahrscheinlich ca. 7 Mio. für einen Vollausbau realistischer. Inwieweit sich die inflationsbedingten Preissteigerungen auf den Kostenaufwand bei nicht vollständigem Ausbau (z.B. ohne Dachgeschoss) auswirken, ist nicht absehbar.
Das Gremium ist sich darüber einig, dass das Projekt der Bevölkerung vorgestellt und über den aktuellen Sachstand informiert werden sollte. Dies könne z.B. innerhalb der nächsten Bürgerversammlung erfolgen. Inbegriffen könnte evtl. auch eine kleine Ausstellung mit näheren Informationen und Plänen auf Aufstellern sein.
Der Bevölkerung sollte nahegebracht werden, dass es sich um ein langwieriges Projekt über langen Zeitraum handelt, aber Herzensangelegenheit für Himmelstadt ist, die nur langfristig realisiert werden kann.
Bürgermeister Hemmelmann gibt zu bedenken. Kosten laufen derzeit auch an für Sicherungsmaßnahmen am Gebäude, z.B. für Dachziegel. Damit sind bei den Fragen zur Finanzierung auch immer die für die reine Erhaltung notwendigen Kosten gegenzurechnen.
Aus Sicht von Herrn Amthor hat die Gemeinde für das Bauwerk bisher alles richtig gemacht. Das Gebäude ist in Eigentum der Gemeinde gebracht, eine Befundstudie wurde erstellt und die Projektgruppe gegründet.
Er favorisiert, dass das VGV-Verfahren angestrebt werden sollte.
Nach Bürgermeister Hemmelmann könnte die Einbindung der Öffentlichkeit in der Bürgerversammlung (Mrz. 25) erfolgen. Er wird sich mit Frau Jatz, Bauabteilung VGem Zellingen abstimmen, um den Kostenrahmen VGV-Verfahren zu eruieren. Das Ergebnis dafür sollte auch bis zur Bürgerversammlung vorliegen.
Der Gemeinderat stimmt dem Rederecht anwesende Zuhörer zu.
Zuhörer Rainer Paulus schlägt vor, die Bürger durch eine Bürgerbefragung mit einbinden, z.B. mit einem nach der Information in der Bürgerversammlung nachfolgenden Bürgerentscheid.
Der Gemeinderat wird diese Anregung in den weiteren Beratungen berücksichtigen.
Zuhörerin Anja Desch ergänzt, dass es für die Information und Rückmeldung der Bevölkerung eventuell nicht ausreicht, die eher wenig besuchte Bürgerversammlung zu nutzen. Eine breitere Öffentlichkeit sollte eingebunden werden, z.B. durch Wurfzettel, digitale Verbreitungsmedien, etc.
Bürgermeister Herbert Hemmelmann dankt Herr Amthor und der Projektgruppe Klosterhöfe für die Ausführungen.
Abstimmungsergebnis: o. A.