Chlor im Trinkwasser; Information


Daten angezeigt aus Sitzung:  8. Sitzung des Gemeinderates Himmelstadt, 09.06.2016

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Himmelstadt (Gemeinde Himmelstadt) 8. Sitzung des Gemeinderates Himmelstadt 09.06.2016 ö beschließend 2

Sachverhalt

Am 01.05.2016 wurde Chlorgeruch in Himmelstadter Trinkwasser wahrgenommen. Die Energieversorgung Lohr-Karlstadt wurde um 8:36 Uhr mit einer ersten Meldung davon in Kenntnis gesetzt. Umgehend wurden erste Maßnahmen eingeleitet und die Chlorpumpe abgestellt. Zudem wurde der Tiefzonenbehälter (alter Hochbehälter) zum Überlaufen gebracht.  Die Versorgungsleitungen wurden durchspült und Chlormessungen wurden durchgeführt.  Die ermittelten Chlorwerte hatten nie den zulässigen Grenzwert der Trinkwasserversorgung überschritten. Nach weiteren Begutachten der Fehler- und Meldeprotokolle stellte sich der Störfall im Wasserwerk Himmelstadt wie folgt dar:
Während einer Chlorspülung ist die Rückmeldung über den Endlagenschalter des Motorventils RS-A-03 „ZU“ ausgeblieben.
Insofern fehlte in der  Ablaufkette ein Signal, welches der Chlorpumpe den Befehl „STOPP“ gibt. Die Chlorpumpe hat weiter dosiert, was an und für sich keine Gefahr bedeutet hätte, da die Reinwasserklappe UA-A-17 geschlossen war.
Im Regelfall würde das Chlor nach der Einwirkzeit am Ende der Spülung über die Spülwasserklappe UA-A-25 in den sogenannten Pufferbehälter ausgespült werden.
Nach dem „RESET“ ging die Anlage aber sofort wieder in Bereitschaft und durch den niedrigen Füllstand der Reinwasserkammer erfolgte ein  „NEUSTART“.
Die Reinwasserklappe UA-A-21 wurde geöffnet und das in der Anlage verbliebene Chlor kam nicht in den Pfufferbehälter, sondern über den Hochbehälter in das Rohrnetz.
Um in Zukunft ähnliche Probleme sicher zu unterbinden wurden folgende Änderungen im Programm eingepflegt:
       Überwachung der Meldung „GESCHLOSSEN“ am Regelventil Spülwasser. Bei einem Sollwert von 0% und nicht erreichen der Meldung „ZU“ wird nach 150sec Laufzeitfehler der Klappe angezeigt und die Anlage geht auf „HALT“

       Chlorpumpe ist nicht mehr beim Schließen des Regelventils Spülwasser angesteuert, sprich die Laufzeit wird im Programm unabhängig von der Endlage des Regelventils beendet.

       Nach einem Stillstand der Anlage egal ob im Rahmen einer „PAUSE“ oder „STÖRUNG“ erfolgt vor dem „NEUSTART“ eine automatische Wasserspülung.

       Die Laufzeit der Chlorpumpe wird zusätzlich über Ihre Leitwarte überwacht – bei Überschreiten einer voreingestellten Zeit erfolgt ein Not-Stopp.

Die EVK geht davon aus, dass ähnliche Probleme nicht mehr auftreten werden. Ähnliche Probleme waren uns bis dato nicht bekannt, da in fast allen Projekten die Rückspülung durch eine Spülpumpe erfolgt.
In Himmelstadt wurde dieses Konzept aber nicht gewünscht bzw. umgesetzt sondern die Rückspülung erfolgt über die geodätische Höhe aus dem Hochbehälter weil man sich hier eine Pumpe und den Stromverbrauch spart.
Nach jetziger Einschätzung kann sich der Fall aber nicht mehr wiederholen.
Betriebsleiter Herr Elmar Knorz von der Energieversorgung Karlstadt erklärt sich gerne bereit die Angelegenheit und den Sachverhalt nochmals detailliert sofern gewünscht persönlich im Gemeinderat darzustellen. Er verbindet dies mit einer Einladung zur Betriebsbesichtigung nach Karlstadt, dort könnte man Einblicke in die gesamte Leitstelle der Wasserversorgung mit weiteren technischen Erläuterungen erhalten.

Datenstand vom 07.06.2021 17:54 Uhr