Kläranlage Zusmarshausen Thermische Klärschlammverwertung mit Phosphorrückgewinnung


Daten angezeigt aus Sitzung:  104. Sitzung des Marktgemeinderates, 19.11.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Marktgemeinderat (Markt Zusmarshausen) 104. Sitzung des Marktgemeinderates 19.11.2024 ö informativ 3

Kurzbericht

Sachvortrag:

Aktuell wird der Klärschlamm der Kläranlage Zusmarshausen stofflich (Kompostierung) durch die Fa. Emter in der Anlage Voß in Sachsen Anhalt verwertet. Dieser Kompost wird dann nicht bodenbezogen verwertet, sondern für Abdeckungen von Deponien verwendet.
Die Firma Emter bietet auch die thermische Verwertung des Klärschlammes über ihre Monoverbrennungsanlage mit Phosphorrückgewinnung in Altenstadt bei Schongau an.

Da der Absatz von Kompostmaterial (stoffliche Verwertung) immer schwieriger und mehr eingeschränkt wird, kann unser derzeitiger Entsorger (Fa. Emter) die Entsorgungssicherheit für weitere Jahre nur für die thermische Verwertung gewährleisten. Zudem ist der Transportweg für die stoffliche Verwertung (Sachsen Anhalt) um ca. 300 km weiter, als der Weg zur thermischen Verwertung (Altenstadt bei Schongau).
Bei der thermischen Verwertung in Altenstadt wird ein großer Teil des Phosphors zurückgewonnen und geht an die Düngemittelindustrie und somit direkt an die Landwirte. 
Aus diesen Gründen würden die Mitarbeiter der Kläranlage Zusmarshausen eine Entsorgung/Verwertung des Klärschlammes der Kläranlage Zusmarshausen über die Monoverbrennungsanlage mit Phosphorrecycling favorisieren.


Herr ... von der Fa. Emter stellt das Unternehmen Emter und die thermische Verwertung den Marktgemeinderäten vor.


Diskussionsverlauf:

MR Frau Dr. Hippeli erkundigt sich danach, ob der Klärschlamm aktuell zur Kompostierung nach Sachsen-Anhalt gefahren wird und ob der Klärschlamm zukünftig nach Altenstadt zur thermischen Verwertung gefahren werden soll? 

Erster Bürgermeister Bernhard Uhl antwortet darauf hin, dass dies vor mehr als zwei Jahren mehrheitlich durch den Marktgemeinderat beschlossen wurde, dass der Klärschlamm nach Sachsen-Anhalt gefahren wird. Diese Möglichkeit ist die kostengünstigste Variante. Damals war die Verwertung in Altenstadt auch schon im Gespräch, man hatte sich aber dagegen entschieden. 

SGL ... ergänzt, dass im kommenden Jahr wieder Ausschreibungen anstehen und das dafür neue Preise eingeholt werden müssen, für die verschiedenen Verwertungen des Klärschlamms. Durch den Vortrag der Firma Emter, soll dem Marktgemeinderat aufgezeigt werden, dass es nicht nur die Möglichkeit der Kompostierung für den Klärschlamm gibt, sondern das man als Kommune auch etwas für die Nachhaltigkeit tun kann, mit der thermischen Verwertung. Die Kompostierung wird es auch in den zukünftigen Jahren geben, aber in weiter Zukunft vielleicht nicht mehr. Es wird für die thermische Verwertung ein Angebot bei der Firma Emter eingeholt, der Marktgemeinderat kann dann in einer nichtöffentlichen Sitzung entscheiden, wie der Klärschlamm zukünftig verwertet werden soll. Der letzte gefasste Beschluss ist schon länger als 2 Jahre her. 

MR Thomas Günther frägt an, was die thermische Verwertung im Vergleich zur Kompostierung kostet. 

Laut ... von der Firma Emter, ist die Verwertung in Sachsen Anhalt  die günstigere Variante. Die thermische Verwertung kostet knapp 20 % mehr. Die thermische Verwertung ist aber die nachhaltigere Variante. Der Klärschlamm kann dadurch auch landwirtschaftlich verwertet werden. Genaue Preise kann Herr ... im Moment aber noch nicht nennen. 
 
MR Thomas Günther weist die Verwaltung darauf hin, dass man bei der Angebotseinholung auch die Biogasanlage in Herpfenried berücksichtigen soll. Damals kam die Anlage in Herpfenried nicht in Frage, da der Klärschlamm zu nass war. Mittlerweile wird der Klärschlamm aber gepresst, der Nassanteil hat sich dadurch deutlich verringert. 

SGL ... antwortet daraufhin, dass er und ... verschiedenen Angebote einholen werden. Die Biogasanlage in Herpfenried, kann hierfür ggf. auch berücksichtigt werden. 

MR Hubert Kraus bedankt sich bei Herrn ... für den Vortrag. Der Marktgemeinderat hat sich damals für die stoffliche Verwertung entschieden, da diese die günstigere Variante war. Zur heutigen Zeit müssen aber auch weitere Dinge berücksichtigt werden, wie z.B. die Entfernungen zu Altenstadt, im Vergleich zu Sachsen Anhalt. Außerdem ist auch zu berücksichtigen, dass durch die thermische Verbrennung des Klärschlamms Arzneimittelrückstände eliminiert werden können und auch Micronanokunstoffen. Für die Phosphorrückgewinnung bei Anlagen über 100.000 Einwohnern wurden schon gesetzliche Regelungen getroffen. Es werden aber auch Auflagen für kleinere Kommunen kommen ab 10.000 Einwohnern. 

MR Ingrid Hafner-Eichner frägt an, ob die Kosten für die Klärschlammverwertung mit in die Gebührenkalkulation eingerechnet werden.

SGL ... antwortet, dass die Kosten zu 100 % auf die Gebührenkalkulation umgerechnet werden. 

MR Joachim Weldishofer erkundigt sich, nach der Laufzeit des aktuellen Rahmenvertrags. Außerdem möchte er wissen, wann die nächste Ausschreibung angedacht ist und für welche Laufzeit. 

SGL ... gibt an, das für das Jahr 2025 ausgeschrieben werden soll. Im Regelfall handelt es sich hierbei um Rahmenverträge mit einer Laufzeit von 2 Jahren, die Laufzeit kann aber ggf. auch verlängert werden.

Herr ... beantwortet ergänzend die Frage von MR Joachim Weldishofer. Der aktuelle Rahmenvertrag läuft Ende des Jahres 2024 aus. Der Vertrag kann aber noch um ein halbes Jahr verlängert werden, zu den selben Konditionen. 

MR Bernhard Sapper ergänzt, dass es sicherlich viele Kommunen geben wird, welche auf die thermische Verwertung umstellen werden. Er möchte wissen ob es passieren kann, dass die Firma Emter, den Markt Zusmarshausen dann nicht mehr mit aufnehmen kann. 

Herr ... beantwortet die Frage von Herrn Bernhard Sapper. Die Marktgemeine Zusmarshausen ist bereits Kunde im Bereich der stofflichen Verwertung. Herr ... sagt sicher zu, dass die Marktgemeinde Zusmarshausen, auch als Kunde für die thermische Verwertung aufgenommen werden kann.  

Erster Bürgermeister Bernhard Uhl bedankt sich bei Herrn ..., für die Vorstellung der Firma. 

Datenstand vom 03.02.2025 10:37 Uhr