Maßnahmen in den Bereichen Abwasserbeseitigung und Wasserversorgung


Daten angezeigt aus Sitzung:  100. Sitzung des Marktgemeinderates, 19.09.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Marktgemeinderat (Markt Zusmarshausen) 100. Sitzung des Marktgemeinderates 19.09.2024 ö 2.2

Beschluss

Die Verwaltung wird beauftragt, entsprechende Angebote im Rahmen des vorbeugenden Hochwasserschutzes einzuholen. Eine Auftragsvergabe für Gerätschaften über 10.000,-- € durch den Marktgemeinderat kann nur dann erfolgen, sofern ausreichend Haushaltsmittel aus dem Haushalt 2024 zur Verfügung gestellt werden können. Im Bedarfsfall ist ein Nachtragshaushalt zu verabschieden.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 14, Dagegen: 0

Kurzbericht

Sachvortrag:

Aufgrund der Hochwassersituation Anfang Juni 2024 haben sich die Bereiche Wasserversorgung und Kläranlage des Marktes Zusmarshausen Gedanken über entsprechende Notfallkonzepte gemacht. Hierbei geht es darum, im Notfall den Betrieb beider Bereiche in jedem Fall aufrecht- erhalten zu können.

Die Wasserversorgung war insbesondere auch mit ihrem Standort am Wertstoffhof betroffen. Das Wasser der Zusam ist auf das Gelände eingedrungen und hätte beinahe Schäden im sechsstelligen Bereich verursacht. Durch die schnelle Reaktion der Wasserwarte, des Bauhofes und dem Ersten Bürgermeister Bernhard Uhl konnte Schlimmeres verhindert werden. Folgende Bereiche der Wasserversorgung sind daher genauer zu betrachten:

Standort Wasserversorgung Wertstoffhof:
Der Standort hat eine zentrale Lage und ist daher gut geeignet. Die Lagermöglichkeiten sind jedoch eher suboptimal. Langfristiig sollten standortgerechte Lagermöglichkeiten geschaffen werden. Die Wasserversorgung lagert Materialien im sechsstelligen Bereich auf dem Grundstück am Wertstoffhof. Derzeit findet die Lagerung in einer Reihe von Fertiggaragen statt. Die Lagerung von entsprechenden Materialien ist nötig, damit eine schnelle Schadensbehebung bei etwaigen Störfällen möglich ist. Hier sollte über eine Halle mit hochwasserangepassten Lagermöglichkeiten nachgedacht werden. Des Weiteren befindet sich der Serverraum für die Prozessleittechnik im Überflutungsbereich und das Hochwasser ist durch schnelle Sicherungsmaßnahmen nicht eingedrungen. Dieses Szenario konnte knapp durch den Bau einer Mauer aus Sandsäcken verhindert werden. Aus Sicht der Wasserversorgung sollte mittelfristig über einen neuen Standort für den Serverraum inklusive einer Notstromversorgung nachgedacht werden. Das Büro und Archiv der Wasserversorgung wäre bei einem gering höheren Wasserstand auch betroffen gewesen. Noch anzumerken ist, dass am Standpunkt Wasserversorgung Wertstoffhof keine Notstromversorgung gegeben ist. Die Prozessleittechnik kann nur ca. 10 Std. über eine USV betrieben werden.


Beschaffungen Wasserversorgung:
Es hat sich in umliegenden Gemeinden gezeigt, dass sogar bei einer Hochwasserkatastrophe mit längeren flächendeckenden Stromausfällen zu rechnen ist. Daher sind aus Sicht der Wasserversorgung Maßnahmen zu ergreifen, die die Versorgungssicherheit gewährleisten. Hierfür wären folgende Beschaffungen nötig:

  • Ersatzbeschaffung Aggregat 30KVA DEA Druckerhöhung Gabelbachergreut
  • Ersatzbeschaffung (blaues Geko Aggi ist nicht spannungsstabil) 6KVA Aggregat für das Pumpwerk Steinekirch zur Befüllung des HB
  • Notstromversorgung für den Standort Wertstoffhof (siehe Beschaffungen Kläranlage)


Standort Kläranlage:
Die Kläranlage wurde beim Hochwasser im Juni 2024 glücklicherweise verschont. Dennoch muss über Sicherungsmaßnahmen nachgedacht werden. Sollte zu irgendeinem Zeitpunkt Wasser in die Kellerräume der Kläranlage eindringen, so ist mit einem Millionenschaden zu rechnen. Was jedoch noch schlimmer wäre, ist der mögliche Ausfall des Kläranlagenbetriebes. Dies würde zu einer großen Umweltkatastrophe führen. Aus Sicht der Kläranlagenmitarbeiter muss auch hier über ein standortgerechtes Notfallkonzept nachgedacht werden. Hier könnten aus Sicht der Bauverwaltung auch Maßnahmen aus dem bevorstehenden Sturzflut-Risikomanagement erarbeitet werden. Diese müssten dann haushaltstechnisch eingestellt und entsprechend umgesetzt werden. 

Standort Abwasserpumpstationen, Kanalnetz:
Abwasserpumpstationen und das Kanalnetz waren beim Zusamhochwasser auch betroffen. Hier im Besonderen die Abwasserpumpstationen 1 + 5 im Wertstoffhof. Ein Wassereintritt in die Gebäude konnte durch rechtzeitiges Verdämmen mit Sandsäcken gerade noch minimiert werden, damit kein großer Schaden entstand. Aus Sicht der Kläranlagenmitarbeiter muss auch hier über ein standortgerechtes Notfallkonzept für das gesamte Wertstoffhofgelände nachgedacht werden.
Aufgrund des Hochwassers kam es teils zu Wassereintritt in das Kanalnetz und dadurch zu Rückstau.


Beschaffungen Kläranlage:
Analog zum Konzept der Wasserversorgung hat sich der Abwassermeister Robert Wiedemann Gedanken zu einem Notfallkonzept gemacht. Hier wurde auch mit flächendeckenden Stromausfällen gerechnet. Um die Notsituationen abdecken zu können wären folgende Beschaffungen nötig:

  • Hochwasserschutzsysteme (Objektschutz) mittels einsetzbaren Hochwasserschutzwänden für Eingangstüren und Lichtschächte in der Kläranlage, in den Abwasserpumpwerken 1 + 5 im Wertstoffhoff und im Abwasserpumpwerk Wörleschwang anschaffen, einsatzfertig montieren und Vorort lagern.
  • Umsetzung von Notstromversorgung für die Kläranlage und Wertstoffhof (Abwasserpumpwerke 1 + 5, Büro + Garagen Wasserversorgung und Halle Bauhof) durch zwei stationär aufgestellte und fest angeschlossene Notstromaggregate (Containeraggregate) welche bei Spannungsausfall den Betrieb selbstständig aufrechterhalten.
  • Notstromeinspeisemöglichkeiten bei den Abwasserpumpstationen herstellen.
  • Besorgung und Lagerung von ausreichend Ölbindeschläuchen in der Kläranlage, um in einem Notfall unabhängig von Feuerwehren schnell reagieren zu können.

Die entsprechenden Konzepte, Gedanken und Bedenken werden dem Gremium durch ... (Wassermeister) und ... (Abwassermeister) in der Sitzung vorgetragen.






Diskussionsverlauf:

Wassermeister ... von der Wasserversorgung trägt den Sachbericht vor und spricht die Dringlichkeit der Beschaffungen an.

Abwassermeister ... von der Abwasserversorgung stellt seine Präsentation vor und gibt einen Überblick über die Situation während des Hochwassers. 

Ortssprecher Markus Böck möchte bezüglich des Wertstoffhofes wissen, ob es einen besseren Standort für die Wasserversorgung gibt. Aus Sicht von ... wäre dies überlegenswert, ist jedoch mit hohen Kosten verbunden.

Datenstand vom 20.11.2024 16:12 Uhr