Sachvortrag:
Dieser Tagesordnungspunkt wurde vorgezogen und im Sitzungsverlauf an dritter Stelle behandelt.
Von Hr. … liegt ein Konzept zum Neubau einer Seebühne vor.
Bereits am 02.08.2018 fand eine erste Abstimmung für das erste Konzept mit dem LRA Augsburg, Hr. Kreisbaumeister Schwindling, statt. Dabei teilte dieser mit, dass von Seiten des Landratsamtes an dieser Stelle auch ein Gebäude mit einer höheren Stockwerkszahl bei entsprechend anspruchsvoller Gestaltung, denkbar wäre. Allerdings ist bereits für das vorliegende Konzept eine Änderung des Bebauungsplanes erforderlich. Ein vorhabensbezogener Bebauungsplan wäre denkbar.
Im Anschluss wurde von Hr. … und dessen Planer das Konzept nochmals überarbeitet.
Hr. Bgm. Uhl begrüßt zu diesem TOP Hr. … und Hr. …, den Planer von Hr. …, welche das aktuelle Konzept vorstellen.
Diskussionsverlauf:
MR Christian Weldishofer findet die Planung „toll“ und sieht in diesem Bauwerk einen „Joker für den Gesamtort Zusmarshausen“. Gleichzeitig erkundigt er sich, ob für die notwendig werdenden Parkflächen für die 500 Besucher bereits an eine Parklösung mittels Tiefgarage in die Überlegungen einbezogen wurde. Der Architekt … erklärt, dass eine Tiefgaragenlösung allein schon wegen den Kosten scheitern würde. Die Baugrundverhältnisse sind schlecht, zudem steht Wasser an. Die Parkplatzsituation ist durch den Bestand bereits gut, da sich rings um das geplante Gebäude Parkflächen befinden, erklärt Herr …. Außerdem könnten im angrenzenden Gewerbegebiet Parkflächen genutzt werden. Die Stellplätze müssten aufgrund dieser Gewerbeflächen, des Richtstattweges sowie der auf der Straße befindlichen Stellflächen entlang des Rothsees seiner Ansicht nach reichen. Außerdem erfolgt heutzutage die Planung oft mit multifunktionalen Flächen. Das bedeutet, dass Parkplätze nicht immer frei zu halten sind, sondern auch anderweitiger Nutzung unterliegen können. Auf die Frage des Zeitplanes erklärt der Architekt: „Wir sind voller Hoffnung. Eine Bauleitplanung braucht wohl ein Jahr, dann sehen wir weiter.“
MR Aumann bezeichnet das Bauvorhaben als „spektakuläres Projekt“. Sein Dank geht vor allem an …. Die Kommune hatte sich schon länger mit dem Thema der Veranstaltungshalle beschäftigt. So erklärt Aumann: „Wir brauchen einen Saal, auch mit der Möglichkeit für die Unterbringung von Vereinen, sowie einen Restaurantbetrieb. Die Planung geht extrem in die richtige Richtung. Wir sollten auf alle Fälle das Projekt unterstützen.“
Der Marktrat bezeichnet den Kubus allerdings als relativ wuchtig und erkundigt sich deshalb nach der Gebäudehöhe. Der durch Herrn Kastner beauftragte Planer spricht von 18 m Höhe. Der Saal allein hat ca. 10 m Höhe, um auch die notwendige Technik unterzubringen. Auf der Südseite soll das Gebäude ca. 12 m haben, was in etwa dem Betrieb des Herrn … entspricht. Im nördlichen Bereich sind zusätzlich 3 Geschosse angedacht. Laut Kreisbaumeister Schwindling wäre auch mehr möglich, aber Herr … wollte aufgrund der je Stockwerk ansteigenden Kosten nicht noch höher planen.
MR Aumann zeigt sich irritiert, dass das Wasserwachtshaus auf der Visualisierung nicht mehr vorhanden ist. Auf Rückfrage erklärt der Planer, dass dieses bestehen bleibt. Grundsätzlich wäre die überdeckte Fläche zum direkten Zugang in Richtung See dem Planer wichtig, aber ansonsten bleibt der Bestand erhalten. Die „Seebühne“ sollte nicht versteckt werden. Gleichzeitig erkundigt sich das Gremiumsmitglied, ob die Arbeitsgruppe des Marktgemeinderates zum Thema Veranstaltungshalle eingebunden wurde und inwiefern eine Einbindung denkbar und gewünscht ist. Auch sollte darüber nachgedacht werden, verschiedene Vereine in die Ausführungsplanung mit einzubeziehen.
Herr … erklärt, dass die Gemeinde grundsätzlich mitgenommen werden soll, auch wenn das Projekt einem Investor unterliegt. Die eingezeichneten Tagungsräume sind gleichzeitig Vereinsräume. Zudem besteht eine Abschließbarkeit zwischen Saal und Gastwirtschaft, sodass ohne Saalnutzung dennoch wirtschaftliche Flächen vorhanden sind. Dem Investor und dem Planer liegt der Biergarten in westliche Richtung sehr am Herzen.
MR Juraschek spricht viel Lob aus, da es sich um ein sowohl ansehnliches als auch ein von der Größenordnung her absolut perfektes Konzept handelt. Es handle sich dabei um mehr, „als von einem privaten Investor erwartet wurde“. Er spricht von einem „Leuchtturmprojekt für den Markt Zusmarshausen“. Allerdings bittet das Gremiumsmitglied um ein ganzheitliches Denken und bezieht sich dabei auf das Thema der Rothseesanierung bzw. des Umgehungsgerinnes. Dies sollte nicht aus den Augen verloren werden. Hintergrund ist das immer noch große Problem der Versandung im Rothsee. Eine potentiell mögliche Lösung hierfür ist das Umgehungsgerinne, welches bei der Planung zur Seebühne Berücksichtigung finden sollte. Er bedankt sich bei Herrn … und seiner Familie, dass ein „derart gemeinnütziges Projekt“ seine Umsetzung findet.
Herr …. erklärt, dass an das Umgehungsgerinne bereits gedacht wurde. Im östlichen Bereich des Neubaus ist ein Graben geplant. Ungern würde er aber das Projekt mit dem Gerinne vermischen wollen. Es wird zwar eingearbeitet, aber ein Blockieren der Baumaßnahme zur Errichtung der Seebühne ist nicht gewünscht. Es sollten zwei eigenständige Aufgaben bleiben, die höchstens parallel zueinander ihre Umsetzung finden.
MR Winkler als Behindertenbeauftragter sieht die bereits in diesem frühen Stadium der Planung eingezeichneten Toiletten als nicht behindertengerecht an. Er bittet hier um Berücksichtigung der Barrierefreiheit und Behindertengerechtigkeit. Gerne ist er bereit, die Planungen fachkompetent zu unterstützen. Zudem sollte seiner Ansicht nach die Wasserwacht auf dem Weg der Planung einbezogen werden, vor allem wegen Themen wie Zuwegung, Platzgestaltung, etc.
In Bezug auf Parkplätze ist er anderer Meinung: Diese reichen vom Bestand nicht aus. Die zu überbauende Fläche stellt bereits einen Behelfsparkplatz dar. Es müsste auf jeden Fall auf genügend Parkflächen geachtet werden. In irgendeiner Form sollten mehr Parkflächen angeboten werden, evtl. durch Grunderwerb, etc.
MR Hörmann erkundigt sich, inwiefern die einzelnen Vereine die Seebühne tatsächlich nutzen können. Bgm. Uhl erklärt daraufhin, dass das weitere Vorgehen geklärt wird, aber grundsätzlich heute noch keine Details feststehen. Er bittet in Bezug auf diese Frage den Investor, Herrn … nach vorne. Dieser erläutert, dass die heute visualisierte Größenordnung nicht von ihm selbst kam. Seit ca. 2 Jahren hat er eine Vision im Kopf, die er bereits mit einigen Ratsmitglieder im Rahmen von Gesprächen geteilt hat. Erst das Landratsamt, Herr Kreisbaumeister …, hatte höhenmäßig noch größere Vorstellungen als er. So wurde das Gebäude immer noch höher. Er ist gerne bereit, für die Gemeinde Räume zur Verfügung zu stellen. Die Details stehen aber heute noch nicht fest. So kostet ihn jeder Stock Geld, weshalb er unsinnige Ausgaben und leere Räume vermeiden möchte. Zudem fand eine Abstimmung mit der Firma Sortimo als Investor des ehemaligen Hotels Post statt. Hier soll keine Konkurrenz geschaffen werden, weshalb auch kein Hotelbetrieb – wie von Kreisbaumeister … angeregt – geschaffen wird. In Bezug auf die Parkflächen ist ihm als Nachbar zum überplanenden Grundstück bekannt, dass auf dieser Fläche bisher „kein Auto jemals geparkt“ hat. Es sind in südliche Richtung zusätzliche Parkflächen gegeben.
Auf Anfrage erklärt der Investor, dass das Restaurant verpachtet werden soll. Er würde sich selbst ein Café wünschen, das vor allem den Seebesuchern und Fahrradfahrern dienen könnte.
Die in der Skizze enthaltene Kletterwand im Außenbereich dient nicht unbedingt einem integrierten Fitnessstudio, sondern war eine erste Idee, die eingebracht wurde.
MR Schwarz sieht die Verpflichtung zur Schaffung von Parkplätzen auch unterstützend beim Markt Zusmarshausen selbst, zumal die Flächen nicht ständig zugeparkt sein werden. Nur für Feste und Veranstaltungen sind die Flächen notwendig. „Wenn wir diese Chance haben, solch ein Projekt nach Zusmarshausen zu holen, dann sollte der Markt seinen Beitrag dazutun.“
Der Marktbaumeister …erklärt, dass die Planung derzeit ganz am Anfang steht. Das Thema Parkplätze ist im Gesamtort Zusmarshausen problematisch und muss ernst genommen werden, aber während der Planung und nicht bei der grundsätzlichen Entscheidung. Sicherlich ist hier auch ein Beitrag von der Gemeinde sinnvoll und ggf. notwendig. MR Neff erklärt, dass bei Veranstaltungen wie dem Rothseefest bereits über 5.000 Besucher da waren. Bei so einer Gelegenheit war die Parksituation auch irgendwie zu stemmen.
MR Bermeitinger erkundigt sich, ob auch sportliche Veranstaltungen geplant sind. Daraufhin erläutert Herr …, dass dies in der Umsetzung wegen Boden und Gestaltung schwierig ist, sodass Sportveranstaltungen in der Halle nicht denkbar sind. Er fokussiert sich mehr auf Abschlussbälle, Inthronisationsbälle, Hochzeiten, etc.
Der Zusser MR Günther appelliert an das Gremium, dass aufgrund des jetzt neu vorhandenen Kindergartens und später auch der Seebühne das Thema „Richtstattweg“ angegangen werden muss. Der Verkehr wird stetig steigen, weshalb das Problem deshalb im Jahr 2019 erledigt werden müsste. In diesem Zusammenhang sollte aus Sicht des MR Winkler auch der Kreisverkehr an der Dammstraße/Staatsstraße angeschoben werden.
MR Hörmann erkundigt sich nach finanziellen Aspekten: „Soll der Markt sich beteiligen? Wird eine Jahresmiete fällig? Wird es Veranstaltungspauschalen geben?“
Herr … ist sich über die genaue Umsetzung noch nicht klar. Unter anderem spielt dabei auch der Grunderwerbspreis eine Rolle.