Sachvortrag:
Den Antrag der SPD/Aktives Bürgerforum vom 23.10.2017 haben die Mitglieder des Marktgemeinderates bereits erhalten. Es wird beantragt, die Räumlichkeiten, die bisher von der Post genutzt wurden, der Bücherei Zusmarshausen als neuen Sitz zur Verfügung zu stellen. Die Bücherei muss heute Begegnungsstätte sein, ein angenehmer und anregender Ort, der Entdeckung, der Bildung aber auch der Unterhaltung, Muse und nicht zuletzt der Phantasie seinen Platz gibt. Es bedarf neben den schon vorhandenen motivierten Mitarbeiterinnen auch der richtigen bedarfsgerechten Räumlichkeiten, die schnell und ohne Barriere zu erreichen sind. Mit dem Giseberthaus und seinem Innenhof, der mehr sein könnte als nur Parkplatz, ergibt sich eine einmalige Chance für den Markt zu gestalten, so ist es aus dem Antrag zu entnehmen.
Die Deutsche Post Immobilien GmbH hat den Mietvertrag zum 30.09.2018 gekündigt. Vermietet wurde eine Fläche von 277 qm im Erdgeschoss des gemeindlichen Anwesens Augsburger Straße 11 (Giseberthaus).
Nach dem Auszug der Deutschen Post bedarf das Gebäude einer grundlegenden Sanierung (Barrierefreiheit, Energetische Sanierung, Brandschutz etc.). Auch das Nebengebäude muss dahingehend überprüft werden.
Neben der Sanierung des Gebäudes ist zudem ein Nutzungskonzept für das gesamte Giseberthaus einschließlich Nebengebäude (Museum, Volkshochschule, evtl. Sing- und Musikschule bzw. weitere Nutzungen) erforderlich.
Die bisherige Gemeindebücherei (Am Kirchplatz 3) verfügt über eine Fläche von ca. 80 qm. Am 02.12.1996 wurde zwischen der katholischen Pfarrkirchenstiftung und dem Markt Zusmarshausen ein Büchereivertrag für die Gemeindebücherei abgeschlossen. Dieser Vertrag läuft noch bis zum Jahr 2021. Ein Jahr vor Vertragsablauf kann der Vertrag gekündigt werden.
Diskussionsverlauf:
MR Richard Hegele ergreift im Namen der SPD/Aktives Bürgerforum das Wort und stellt in kurzen Auszügen den o.g. Antrag vom 23.10.2017 vor.
Eine Generalsanierung der ehemaligen Posträumlichkeiten sei unbestritten notwendig, so MR Hubert Kraus. Vorab sei anzumerken, dass der Mietvertrag der deutschen Post noch bis 30.09.2018 laufe. Anschließend müsse zunächst ein Nutzungskonzept der Räumlichkeiten seitens des MGR erarbeitet werden. Die Forderung der SPD/Aktives Bürgerforum sei zum jetzigen Zeitpunkt viel zu früh und noch nicht entscheidungsreif. Darüber hinaus ist auch die Kirche Träger der Gemeindebücherei, sodass für eine solche Entscheidung beide Vertragsparteien miteinbezogen werden müssen. Die CSU wird daher den Antrag zum heutigen Tage mehrheitlich ablehnen.
MR Hafner-Eichner sieht das „Haus des Wissens“ als grundsätzlich gute Idee an. Allerdings sollte einem durchdachten Nutzungskonzept nicht vorgegriffen werden. Eine Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt sei viel zu früh.
MR Joachim Weldishofer merkt an, dass der Beschlussvorschlag seitens der Verwaltung lediglich von der Erarbeitung eines „Nutzungskonzeptes“ für das Giseberthaus spricht und noch keine abschließende Entscheidung zur Vergabe der Räumlichkeiten vorsieht.
MR Sapper stimmt seinem Vorredner zu. Der Beschlussvorschlag beabsichtigt lediglich, dass der MGR sich in geraumer Zeit mit einem Nutzungskonzept beschäftigen sollte.
Bgm. Uhl tendiert zu einer Ablehnung des Antrags. Eine Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt sei zu früh, zumal noch weitere Anfragen bzgl. der Nutzung der ehemaligen Posträumlichkeiten bestehen (Museum, Musikschule, VHS). Aufgrund des zu beachtenden Brandschutzes, der Barrierefreiheit als auch energetischen Maßnahmen muss zunächst ein Ortstermin mit dem Bauausschuss vereinbart werden.
Es stehe zumal überhaupt noch nicht fest, ob sich die Räumlichkeiten als Gemeindebücherei eignen, so GL …
. Auch aus seiner Sicht sei eine Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt viel zu früh.
MR Juraschek kritisiert, dass der MGR ständig von „Konzepten“ spricht, allerdings diese nie realisiert.
Eine Realisierung eines Nutzungskonzeptes für das Giseberthaus sei zeitlich noch nicht umsetzbar gewesen, gibt Bgm. Uhl bekannt, nachdem die Kündigung der Post Ende August 2017 beim Markt Zusmarshausen eingegangen ist. Auch das ISEK Projekt sei derzeit in vollem Gange, die Abschlussveranstaltung soll noch in diesem Frühjahr stattfinden.