Errichtung des Hochwasserrückhaltebeckens HRB 2 Altomünster Halmsrieder Graben; Vorstellung der Planung


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Marktgemeinderates, 25.06.2019

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat (Markt Altomünster) Sitzung des Marktgemeinderates 25.06.2019 ö beschließend 3

Sach- und Rechtslage

Ein Vertreter des IB Mayr stellt den aktuellen Sachstand der Planungen für die Errichtung des Hochwasserrückhaltebeckens Altomünster HRB 2 am Halmsrieder Bach mit einem Fassungsvolumen von ca. 34.000 m³ vor:

Einzugsgebiet (1,08 km²)



Ziel:        Erreichen eines sog. HQ100-Schutzes

Maßnahmen im Einzelnen:
       Errichtung eines Dammbauwerks mit einer mechanisch gesteuerten Drossel und eines räumlichen Rechens
       Anhebung der Gemeindeverbindungsstraße auf ein hochwasserfreies Niveau
       Neubau eines Feld- und Waldweges


                                                                                                               Aktuelle Planung






Detail zum Dammbauwerk


Detail zur erforderlichen Straßenerhöhung


Die aktuelle Planung führt dazu, dass südlich der Gemeindeverbindungsstraße Altomünster - Halmsried und nördlich des Feldweges Teilbareiche von privaten Grundstückslfächen im Einstaufall – abhängig von den Starkregenereignissen überschwmmt werden:


Es ist vorgesehen, die damit verbundenen finanziellen Nachteile durch z.B. Fremdeintragung, Ernteverschlechterung, Ernteausfall etc. im Rahmen einer vertraglichen Vereinbarung - möglichst verbunden mit der Eintragung einer Dienstbarkeit -  zu regeln.


Alternativ zur Inanspruchnahme von privaten Flächen bestehen folgende Möglichkeiten:

Variante 1:        Die bestehende Verrohrung zwischend den südlich der Straße liegenden Flächen und dem Becken wird so umgebaut, dass diese Verrohrung nicht mehr vor dem Damm (= im Becken), sondern nach dem Damm (= außerhalb des Beckens) ausläuft. Dies führt jedoch dazu, dass das Einzugsgebiet verkleinert und damit die Hochwassersicherheit verringert wird.
       Für die Flächen nördlich des Feldwegs ergibt sich hier keine Veränderung.
Von Seiten des IB Mayr wird dieUmsetzung dieser Variante nicht empfohlen.

Variante 2:        Die südlich der Straße liegenden Flächen werden soweit aufgefüllt, dass im Einstaufall keine oder evtl. nur reduzierte Überschwemmung stattfindet. Die damit verbundene Reduzierung des Rückhaltevolumens kann an anderer Stelle geschaffen werden.
       Bei dieser Maßnahme ist mit Mehrkosten in der Höhe von ca. 50.000,- € rechnen.
       Falls auch die nördlich des Feldwegs liegenden Flächen aufgefüllt werden sollen, erhöht sich dieser Ansatz entsprechend.



                                        Bild eines vergleichbaren Bauwerks von der „Landseite“



                                                 Bild eines vergleichbaren Bauwerks von der „Wasserseite“
                                                                                                 ier mit Grobrechen und Weg


Auf einen sog. Grobrechen kann aufgrund eines geringen Baumbestandes im Einzugsbereich des HRB 2 verzichtet werden.








Von Seiten der Verwaltung wird die Errichtung einer Füllstandsanzeige (Pegelstandsmessung) für erforderlich geachtet.

Folgende Möglichkeiten bieten sich an:

Variante 1        Errichtung einer „einfachen“ Messlatte im Bereich des Drosseleinlaufs



       Es ist mit Kosten in der Größenordnung von ca. 2.000,- € zu rechnen.


Variante 2        Errichtung einer elektronischen Messeinrichtung im Dammbereich mit Übertragung an die EDV der Verwaltung und Darstellung im Internet


       Es ist mit Kosten in der Größenordnung von ca. 25.000,- € zu rechnen.

Diese Variante wird aufgrund des entsprechenden Mehrwerts von Seiten der Verwaltung empfohlen

       
Im Zuge der Errichtung des HRB 2 (Halmsrieder Bach) wird vorgeschlagen, auch am HRB 3 (Halmsrieder Bach) eine Füllstandsanzeige zu errichten.

Aufgrund der unterschiedlichen Ausführung beim Drosselzulauf im Vergleich zum HRB 2 kann hier bei der Variante „einfachen“ Messlatte nicht auf die vorbeschriebene Ausführung zurückgegriffen werden.

Es bieten sich folgende Möglichkeiten:

       Variante 1        Messlatte im Becken (Beispielfoto)
       
     
       Es ist mit Kosten in der Größenordnung von ca. 5.000,- € zu rechnen.


Variante 2        Messlatte an der Dammböschung (Beispielfoto)

     
               Es ist mit Kosten in der Größenordnung von ca. 7.000,- € zu rechnen.


Variante 3        Errichtung einer elektronischen Messeinrichtung im Dammbereich mit Übertragung an die EDV der Verwaltung und Darstellung im Internet


       Es ist mit Kosten in der Größenordnung von ca. 25.000,- € zu rechnen.


Von Seiten der Verwaltung wird auch hier empfohlen eine elektronische Messeinrichtung im Dammbereich mit Übertragung an die EDV der Verwaltung und Darstellung im Internet zu errichten.


Für das weitere Vorgehen ist die nachstehende Zeittafel vorgesehen:

       Juli 2019                Fertigstellung der Genehmigungsplanung
                               Beantragung der Genehmigung/Planfeststellung/Förderung

       November 2019        Ausschreibung der Gesamtmaßnahme

       Dezember 2019        Vorliegen der Genehmigung/Planfeststellung und des Förderbescheids
                               
       April 2020                Beginn der Gesamtmaßnahme

       Oktober 2021        Abschluss der Gesamtmaßnahme

Finanzielle Auswirkungen

Eine erste Schätzung der Bruttokosten zeigt folgende Größenordnungen auf:

Technische Maßnahme
  • Honorar                                   190.000,- €
  • Gutachten, Prüfgebühren etc.             40.000,- €
  • Maßnahme                                1.880.000,- €

Landschaftspflegerische Maßnahme
  •        Honorar                                     41.000,- €
  • Maßnahme (inkl. Pflege 5 Jahre)           126.000,- €


Von Seiten des Freistaats Bayern kann eine Förderung in Höhe von bis zu 50% der Kosten erwartet werden.           

Beschluss

  1. Die Planung soll möglichst die Wünsche der Eigentümer der im Ernst fall betroffenen Anliegergrundstücke berücksichtigen.

  1. Mit der vorgelegten Planung und der dazu vorgestellten Variante 1 sowie dem zeitlichen Ablauf besteht Einverständnis.

  1. Als Füllstandsmessung wird bei beiden Hochwasserrückhaltebecken jeweils die „einfache“ Variante 1 realisiert.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 18, Dagegen: 0

Datenstand vom 02.07.2019 07:10 Uhr