In der Sitzung vom 24.07.2018 beschloss der Gemeinderat die 4. Änderung der Fortschreibung des Flächennutzungsplans Überarbeitungsbereich I und die 2. Änderung der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes Überarbeitungsbereich II für die Errichtung einer Freiflächenfotovoltaikanlage nördlich von Rudersberg.
Am 23.07.2019 wurde die Umsetzung der modifizierten Planungsfläche Alternative 2 (Grundstücke Flurnummern 936 Teilfläche, 939, 940 und 941 der Gemarkung Wollomoos und Grundstücke Flurnummern 77 Teilfläche und 86 Teilfläche der Gemarkung Thalhausen) für eine Fläche von ca. 9,8 ha vom Gemeinderat beschlossen.
Der vom beauftragten Landschaftsplanungsbüro Brugger ausgearbeitete Entwurf wurde vom Gemeinderat am 19.11.2019 mit einer Fläche von ca. 9,1 ha gebilligt.
Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit nach § 3 Abs. 1 BauGB fand in der Zeit vom 20.12.2019 bis 04.02.2020 statt. Parallel dazu wurden die Träger öffentlicher Belange am Verfahren beteiligt. Die Abwägung der eingegangenen Stellungnahmen und erneute Billigung fand am 18.02.2020 durch den Gemeinderat statt, dabei wurde insbesondere beschlossen, dass ein Blendgutachten zu erstellen ist.
Die Beteiligung der Öffentlichkeit nach § 3 Abs. 2 BauGB fand in der Zeit vom 19.06.2020 bis 27.07.2020 statt. Parallel dazu wurden die Träger öffentlicher Belange am Verfahren beteiligt.
Ergebnis der öffentlichen Auslegung
Von Seiten der Bürger ging eine Stellungnahme ein.
- Einwand eines Bürgers vom 17.03.2020
Bitte berücksichtigen Sie bei dem Blendgutachten bezüglich der Solaranlage am Nebelfeld die Blendwirkung auf mein Wohnhaus in Rudersberg, Hausnummer 6.
Von vier Hauptaufenthaltsräumen im Erdgeschoss, sowie im Obergeschoss (Wohnzimmer, Esszimmer, Wohnküche und Arbeitszimmer) besteht direkter Sichtkontakt zur Solaranlage, wodurch eine große Einschränkung der Lebens- und Wohnqualität zu befürchten ist.
Ergebnis der Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange - Stellungnahmen
Folgende Behörden und Träger öffentlicher Belange haben keine Stellungnahme abgegeben:
- Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Dachau
- Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
- Bayerischer Bauernverband
- Bund Naturschutz in Bayern e.V.
- Deutsche Telekom Technik GmbH
- Energienetze Bayern GmbH
- Handwerkskammer für München und Oberbayern
- IHK München und Oberbayern
- Landesamt für Denkmalpflege
- Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Dachau
- Zweckverband zur Wasserversorgung "Weilachgruppe"
- Jagdpächter des betroffenen Reviers
- Stadt Aichach
- Gemeinde Schiltberg
Folgende Behörden und Träger öffentlicher Belange haben weder Anregungen noch Bedenken geäußert:
- bayernets GmbH, E-Mail vom 25.06.2020
- Kreisbrandschutzdienststelle, E-Mail vom 23.06.2020
- Landratsamt Dachau, Schreiben vom 20.07.2020
- Regierung von Oberbayern, E-Mail vom 23.06.2020
- Regionaler Planungsverband München, E-Mail vom 02.07.2020
- TenneT TSO GmbH, E-Mail vom 22.06.2020
- Wasserwirtschaftsamt München, E-Mail vom 23.06.2020
- Gemeinde Odelzhausen, E-Mail vom 22.06.2020
- Gemeinde Erdweg, E-Mail vom 23.06.2020
- Gemeinde Eurasburg, E-Mail vom 26.06.2020
- Gemeinde Hilgertshausen-Tandern, E-Mail vom 06.07.2020
- Markt Markt Indersdorf, E-Mail vom 27.07.2020
Behörden oder Träger öffentlicher Belange mit Anregungen oder Bedenken:
-
Bayernwerk Netz GmbH, E-Mail vom 16.07.2020
Wir bedanken uns für die Berücksichtigung unserer Belange in der Niederschrift der Gemeinderatssitzung vom 18.02.2020 und verweisen weiterhin auf unsere Stellungnahme vom 08.01.2020.
Stellungnahme vom 08.01.2020:
Der Geltungsbereich wird von unserer 20 kV Freileitung überspannt.
Der Schutzbereich der 20-kV Freileitung beträgt 7,5 m beiderseits der Leitungsachse. Innerhalb des Schutzbereiches ist nur eine eingeschränkte Bebauung möglich. Nach VDE 0210 beträgt der einzuhaltende Mindestabstand der Leiterseile zu nicht begehbaren PV-Modulen 3,0 m. Abgrabungen im Mastbereich können die Standsicherheit des Mastes gefährden und sind nur mit unserem Einverständnis möglich. Die Standsicherheit der Freileitungsmaste und die Zufahrt zu den Standorten auch mit schwerem Gerät, muss zu jeder Zeit gewährleistet sein. Dies gilt auch für vorübergehende Maßnahmen.
Der Schattenwurf von Masten und der überspannenden Leiterseile ist vom Betreiber der Photovoltaikanlage zu akzeptieren. In den Mastbereichen und unter den Leiterseilen muss unter Umständen auch mit Vogelkot gerechnet werden. Hierfür und für die Beschädigung der Solarmodule durch eventuell von den Leiterseilen herunterfallende Eis- und Schneelasten übernimmt die Bayernwerk Netz GmbH keine Haftung.
Zuständig für den Planungsbereich ist das Netzcenter Unterschleißheim.
Die Adresse lautet:
Bayernwerk Netz GmbH, Netzcenter Unterschließheim, Lise-Meitner-Str. 2, 85716 Unterschließheim, Telefon 0897 37002-0, E-Mail: BAG-NC-Unterschleißheim@bayernwerk.de.
Bitte wählen Sie nach der Bandansage die „1“.
3. Weiteres Verfahren
Da die erforderlichen Verfahrensschritte nach den Vorgaben des Baugesetzbuches abschließend durchgeführt wurden, kann die 4. Änderung der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes Überarbeitungsbereich I und die 2. Änderung der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes des Überarbeitungsbereichs II „Sonderbaufläche Freiflächenfotovoltaikanlage nördlich von Rudersberg“ abgeschlossen und dem Landratsamt Dachau zur Genehmigung vorgelegt werden.