Vorbemerkungen
Bereits in den Zielplanungen für die Ausstattung und Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehren im Marktgemeindebereich Altomünster der Jahre 2005 und 2009 ist eine notwendige Baumaßnahme erwähnt, um einen normgerechten und den Unfallverhütungsvorschriften entsprechenden Stellplatz zu schaffen. Auf einen eventuellen Neubau wurde hingewiesen.
Auf der Informationsfahrt des Marktgemeinderates im Jahr 2008 konnten sich die Teilnehmer über die beengten und ungenügenden Zustände im Gerätehaus selbst überzeugen.
Darstellung der Ist-Situation
Die Situierung des Feuerwehrgerätehauses kann der beiliegende Anlage 1 entnommen werden.
Zum derzeitigen baulichen Zustand gilt insbesondere folgendes:
1) Sicherheit
Das bestehende Gerätehaus aus dem Jahr 1956 entspricht den aktuellen Sicherheitsvorschriften bei weitem nicht mehr. Der derzeitige Abstellbereich in der Größe von 4,0 m auf 6,8 m ist für ein Fahrzeug zu klein bemessen, dies allerdings nicht erst seit der Neubeschaffung des aktuellen Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF) im Jahre 2006.
Die Mindestmaße betragen nach den einschlägigen Vorschriften der DIN und UVV in der Länge 8,0 m und in der Breite 5,5 m. Diese Maße resultieren aus den Fahrzeugmaßen (6,0m auf 2,5 m) zuzüglich eines entsprechenden Sicherheitsfreiraums rund um das Fahrzeug.
2) Fehlende Sanitäranlagen
Der Feuerwehr stehen keinerlei sanitären Anlagen zur Verfügung.
3) Heizung
Das jetzige Gerätehaus verfügt über keine Heizung. Um dem Stand der Technik entsprechend Hilfe leisten zu können verfügt die FF Hohenzell, wie die anderen Feuerwehren der Marktgemeinde auch, über verschiedene Gerätschaften (Funkgeräte, Beleuchtungsgeräte, Blitzlampen, Verkehrs-Winker-Kellen, Defibrillator) die mit Batterien und Akkus betrieben werden. Die kalten Temperaturen im Winter führen immer wieder zu Ausfällen und Schäden an diesen Gerätschaften.
Prüfen von verschiedenen baulichen Varianten
Vom Planungsausschuss der Feuerwehr und der Verwaltung wurden verschiedene Varianten geprüft.
1) Erweiterung am bisherigen Standort
Aufgrund der beengten Verhältnisse ist eine Erweiterung am bestehenden Standort nicht möglich. Ein von der Feuerwehr initiierter Grunderwerb konnte nicht positiv abgeschlossen werden. Bautechnisch gesehen wäre ein Anbau auch bei ausreichendem Platz schwierig umzusetzen gewesen.
2) Ersatzbau am bisherigen Standort
Aufgrund der beengten Verhältnisse ist ein geeigneter und den Normen entsprechender Ersatzbau am bestehenden Standort nicht möglich.
3) Ersatzbau im Zusammenhang mit dem ehemaligen Schulhaus
Gegenüber dem bestehenden Feuerwehrgerätehaus befindet sich das ehemalige Schulhaus. Diese Alternative führt nur dann zu einem positiven Ergebnis, wenn eine Neueinteilung der bisherigen Nutzungen und damit verbunden eine Komplettsanierung der bestehenden Bausubstanz erfolgen würde. Dies scheint jedoch in den nächsten Jahren aus finanzieller Sicht schwer durchführbar.
4) Ersatzbau an anderer Stelle
Für die Beurteilung von möglichen neuen Standorten für ein Feuerwehrgerätehaus ist neben der „Lage im Dorf“ insbesondere auch die Verfügbarkeit des Grundstücks von entscheidender Bedeutung.
Vorstellen der bevorzugten Variante (Kurzbeschreibung)
Von den vier vorgestellten Varianten ist aus Sicht der Verwaltung nur die Alternative „Ersatzbau an anderer Stelle“ erfolgreich umsetzbar.
Der Markt Altomünster hat im Bereich der Bachstraße/Steinbachstraße zwei Grundstücke im Eigentum, auf denen sich die Tennisanlage, der Bolzplatz und der neuangelegte Spielplatz befinden. Der derzeit noch nicht genutzte Grundstücksbereich ist für die Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses ausreichend. Lediglich im Bereich der Zufahrt ist ein geringfügiger Grundwerb erforderlich. Der Eigentümer hat dazu schon seine entsprechende Zustimmung signalisiert.
Durch einen Anbau an das bestehende Gebäude des Sportvereins (vgl. Anlage 2) können die vorhandene Heizungsanlage und evtl. auch bestehende weitere Anschlüsse mit genutzt werden.
Umsetzung der bevorzugten Variante – finanzielle Situation
Die Kosten nach der standardisierten DIN-Berechnung belaufen sich auf einen Betrag in Höhe von ca. 170.000,- €.
Es ist jedoch vorgesehen, dass diese Kosten deutlich unterschritten werden, da das Gebäude maßgeblich durch die Eigenleistung der Mitglieder der Feuerwehr errichtet werden soll. Das ein solches Vorgehen auch tatsächlich erfolgreich abgeschlossen werden kann, zeigt die Errichtung z.B. des Dorfgemeinschaftshauses in Kiemertshofen. Aufgrund der Eigenleistung wird letztendlich mit Materialkosten in Höhe von 65.000,- € gerechnet.
Staatliche Förderung:
Für diese Baumaßnahme kann mit einer sog. Festbetragsförderung in Höhe von 46.500,- € gerechnet werden. Das Konzept wurde bereits mit der Regierung von Oberbayern vorbesprochen. Ein Zuschuss kann in Aussicht gestellt werden.
Fazit:
Durch die staatliche Förderung und die große Eigenleistung der Feuerwehr werden für den Markt keine oder zumindest keine großen finanziellen Belastungen anfallen.
Warum ist jetzt der günstige Zeitpunkt?
Es ist seit längerem bekannt, dass die staatlichen Förderkriterien geändert werden und sich für diese Maßnahme verbesserte Konditionen ergeben. Es war jedoch abzuwarten, bis diese Entwicklung auch „offiziell“ in das Förderprogramm eingearbeitet wurde.
Aufgrund der Haushaltsituation des Freistaates ist es jedoch äußerst fraglich, wie lange diese "gute" Zuschusssituation für die kleinen Gerätehäuser noch erhalten bleibt. Die nächste Änderung der Richtlinie ist schon für das Frühjahr 2012 angedacht.
Mit der grundsätzlichen Zustimmung des Marktgemeinderats kann sofort die Baugenehmigung beim Landratsamt Dachau und die Förderung bei der Regierung von Oberbayern beantragt werden.
Der Förderbescheid ist spätesten im Frühjahr 2011 zu erwarten, so dass mit den baulichen Maßnahmen anschließend sofort begonnen werden kann. Durch die „einfache“ Bauweise kann die Maßnahme rasch durchgeführt und noch in 2011 abgeschlossen werden. Mit Vorlage des Verwendungsnachweises scheint es möglich den Förderbetrag noch im Jahr 2011 zu erhalten.
Nutzungskonzept für das jetzige Gerätehaus
Die Vereine in Hohenzell haben derzeit verschiedene Gegenstände (Biertischgarnituren, Kanone der Veteranen, Spritzwand der Feuerwehr, Maibaumutensilien vom Burschenverein usw.) in einem Übersee-Container am Gebäude der Raiffeisenbank oder in Gebäuden von Privatpersonen gelagert.
Das bisherige Gerätehaus kann für diese Zwecke entsprechend genutzt werden. Dies bedeutet für die Vereine eine große Planungssicherheit, das der Container mittelfristig wieder wieder entfernt werden muss.
„Zu guter Letzt“
Durch den Bau eines neuen, zeitgemäßen Gerätehauses wird die Motivation für den Feuerwehrdienst nochmals gesteigert.
Die kleinen Ortsteilfeuerwehren sind im Verbund der gemeindlichen Feuerwehren auch deshalb wichtig, um die Personalprobleme bei den "großen" Feuerwehren abfedern zu können. Dies hat sich gerade bei Großschadensereignissen immer wieder verdeutlicht (z.B. bei den vier Großbränden im Jahr 2006 im Gemeindegebiet, Hochwasser- und Katastropheneinsätze 2005 und 2008). Der Zusammenhalt der Aktiven wird durch die gemeinschaftliche Errichtung des Gebäudes in Eigenleistung weiter gestärkt und vertieft. Leuchtendes Beispiel hierfür sind die Gerätehäuser in Kiemertshofen und in Tödtenried.
Hinweis
Es ist vorgesehen, dass auch am Feuerwehrgerätehaus in Wollomoos Erweiterungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die entsprechenden Unterlagen sind jedoch noch nicht ausgearbeitet.
Um die Entwicklung in Hohenzell jedoch nicht zu „bremsen“, wurde auf eine gemeinsame Behandlung im Marktgemeinderat verzichtet.