Funktionsweise
In 85 Prozent aller plötzlichen Herztode liegt anfangs ein sogenanntes Kammerflimmern vor. Ein Defibrillator kann diese elektrisch kreisende Erregung im Herzen durch gleichzeitige Stimulation von mindestens 70 Prozent aller Herzmuskelzellen unterbrechen.
Entscheidend bei der Defibrillation ist der frühestmögliche Einsatz, da die durch das Kammerflimmern hervorgerufene Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff binnen kurzer Zeit zu massiven neurologischen Defiziten führen kann.
Aus diesem Grund werden immer mehr Defibrillatoren in Form automatisierter externer Defibrillatoren (AED) auch im öffentlichen Raum platziert.
Defibrillatoren im Gemeindebereich Altomünster
Ein jederzeit öffentlich zugänglicher AED befindet sich am Rathaus und beim Gewerbebetrieb Asam in Irchenbrunn.
Weitere jedoch nicht jederzeit öffentlich zugängliche AEDs befinden sich nach Kenntnis der Verwaltung
- in den Gebäuden des FC Pipinsried und des TSV Altomünster, den Arztpraxen Moser und Kuhdorfer sowie dem Pflegeheim Altoland (Aussage Internet-Kataster)
- einem Gewerbetrieb in Altomünster
- in den Fahrzeugen der Rettungskräfte (Helfer-vor-Ort, Rettungstransportwagen und zwei gemeindlichen Feuerwehren)
Die Idee
Um eine weitere Verbreitung der AEDs im gesamten Gemeindebereich voranzubringen, wird aufgrund von Anfragen bei den Bürgerversammlungen und auf Initiative der Gemeinderatsmitglieder Hubert Güntner, Markus Hagl und Josef Wiedmann vorgeschlagen mit den Vereinen/Dorfgemeinschaften vor Ort zusammenzuarbeiten und dieses Projekt gemeinsam umzusetzen.
Dahinter steht der Gedanke, dass auf den AED mehr geachtet wird, wenn dieser "aus dem Ort heraus" entstanden ist.
Maßgebend ist die jederzeitige, öffentliche Zugänglichkeit des AEDs und damit die Unterbringung in einem Wandschrank (mit Heizung und Lüftung), der außerhalb eines Gebäudes angebracht ist. Dies führt zum einen zu einem erhöhten Diebstahlschutz und zum anderen zu einer längeren Haltbarkeit der verbauten Akkus.
Auf diese Idee aufbauend ist nachstehende Aufteilung der Aufgabenbereiche zwischen den Vereinen/Dorfgemeinschaften und dem Markt Altomünster vorgesehen:
Vereine/Dorfgemeinschaften
- entscheidet, ob ein AED beschafft werden soll
- wählt die Alternative des AEDs aus (WLAN-Anbindung oder Mobilfunk-Anbindung; Anbindung ist immer erforderlich)
- sorgt für die Finanzierung bei der Erst- und Ersatzbeschaffung und bei erforderlichen Reparaturen (AED, Wandschrank, Hinweisbeschilderung)
- bleibt Eigentümer des AED
- kümmert sich um einen jederzeit, öffentlich zugänglichen Standort und stimmt diesen mit dem Markt ab
- kümmert sich um die erforderliche Stromversorgung für den Wandschrank, falls der Wandschrank nicht an einem öffentlichen Gebäude angebracht werden kann, und trägt diese Kosten
- informiert den Markt, wenn der AED benutzt wurde (kann evtl. entfallen, wenn das vorgeschlagene Gerät beschafft wird)
- inspiziert den AED regelmäßig, um feststellen zu können, ob der Akku noch ausreicht geladen ist (kann evtl. entfallen, wenn das vorgeschlagene Gerät beschafft wird)
- teilt dem Markt einen Ansprechpartner vor Ort mit
- organisiert entsprechende Schulungen
Markt Altomünster
- führt zentral die Erst- und Ersatzbeschaffung aller Geräte durch (AED und Wandschrank)
- kümmert sich um die erforderliche Stromversorgung für den Wandschrank, falls der Wandschrank an einem öffentlichen Gebäude angebracht werden kann, und trägt diese Kosten
- organisiert die regelmäßige Wartung
- kümmert sich um die Prüfung und den erforderlichen Ausrüstungsersatz bei Inanspruchnahme des AED
- beschafft ein Trainingsgerät
- übernimmt die laufenden Kosten der Wartung
und Prüfung
- schließt einen Wartungsvertrag und ggf. einen Telefonvertrag ab
- meldet die installierten AEDs an die Leitstelle
- verortet diese auf max. drei Apps
Geräteauswahl
Nach Aussage von Fachleuten (BRK und Johanniter) gibt es eine Vielzahl von geeigneten Geräten.
Als abgestimmter Vorschlag zur Beschaffung eines AEDs (mit Wandschrank) werden von Seiten der Rettungsdienste folgende Komponenten vorgeschlagen:
AED Lifepak CR2
Wandschrank Rotaid Solid Plus Heat LED
Medizinisch ist dieses Gerät in den Bereichen der Analyse des Herzrhythmus und Unterstützung bei der Wiederbelebung auf dem aktuellsten Stand angeht. Zudem kann der AED mit einer SIM-Karte ausgestattet und/oder in ein WLAN Netz eingebunden werden, um
- Bereitschaftsinformationen fern zu überwachen
- den Standort auf einer Landkarte anzuzeigen sowie Standortänderungen zu erkennen
- Meldungen zu Situationen zu empfangen, die Auswirkungen auf die Bereitschaft haben, wie Batteriestand
- den Status aller vernetzten AEDs anzuzeigen
- Meldungen zu empfangen, wenn ein AED verwendet wurde
- Ereignisdaten und -berichte automatisch an ein Krankenhaus und medizinisches Versorgungspersonal zu senden
- Benachrichtigungen zu erhalten, wenn Batterien oder Elektroden kurz vor dem Verfallsdatum stehen oder bereits verfallen sind
(Weitere Angaben können der Produktinformation, die ins RIS eingestellt wurde, entnommen werden)
Bei dem vorgeschlagenen Wandschrank ist aufgrund der WLAN- bzw. GSM-Ausstattung die Verwendung einer Kunststoffausführung erforderlich. Es besteht damit keine Möglichkeit einen Notruf zur Leitstelle Fürstenfeldbruck zu integrieren.
Es wird deutlich empfohlen ein Trainingsgerät zu beschaffen, damit entsprechende Einführungs- und wiederkehrende Schulungen durchgeführt werden können.
Kosten pro Stück
einmalige Kosten
- AED 2.500,- € (Lifepak CR2)
- Wandschrank 600,- € (Rotaid Solid Plus Heat LED)
- Installation (können aufgrund des jeweiligen Einzelfalls nicht angegeben werden)
lfd. Kosten pro Jahr 200,- € (Batterie, Elektroden, Mobilfunkanbindung
heruntergerechnet auf ein Jahr)
lfd. Kosten pro Einsatz 270,- € (Elektroden)
Kosten zu den Reparaturen können derzeit nicht angegeben werden.
Zeitplan
bis Mitte Juni Informationen der Vereine/Dorfgemeinschaften über die Presse, Homepage und ein Anschreiben der Vereinsvorsitzenden
bis Mitte Juli Gemeinsame Veranstaltung
bis Ende September Rückmeldung der Vereine/Dorfgemeinschaften
bis Ende Oktober Abstimmung des Standorts und der Stromversorgung zwischen Vereinen/Dorfgemeinschaften und Markt
bis Mitte Oktober zentrale Bestellung durch den Markt
bis Ende November Auslieferung der Geräte und Auftaktveranstaltung
anschließend Schulungen des Geräts vor Ort