Resolution gegen die Schließung der personenbedienten DB-Verkaufsstelle im Bahnhof Dingolfing


Daten angezeigt aus Sitzung:  10. Sitzung des Stadtrates, 20.05.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat 10. Sitzung des Stadtrates 20.05.2021 ö beschliessend 4

Beschluss

Der Stadtrat der Stadt Dingolfing spricht sich vehement gegen die Schließung der personenbedienten DB-Verkaufsstelle im Bahnhof Dingolfing aus.
„Guter Service für Zugkunden ist nicht nur in Großstädten wichtig! Dies sei ein wichtiger Schritt, um den Service für Bahnreisende zu verbessern“, so die Aussage von Bundesverkehrsminister Scheuer zu seinem 1000-Bahnhöfe-Programm.
Die Stadt Dingolfing hat die Aufforderungen aus der Landes- und Bundespolitik ernst genommen und in den letzten Jahren den Bahnhof Dingolfing modernisiert und saniert. Schöne und belebte Bahnhöfe sind ein wichtiger Bestandteil sowohl der touristischen Reisekette als auch der ökologischen Verkehrswende. Zwar werden immer mehr Fahrkarten online, per Handyticket oder am Automaten gekauft. Dies ersetzt aber nicht den bisherigen hervorragenden Service des Kundenbetreuers vor Ort. Insbesondere die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie alle, die keinen Zugang zu Onlinediensten oder per Smartphone haben, werden durch die Schließung des Schalters benachteiligt, ja diskriminiert.
Vom Aufgabenträger Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) wird deshalb erwartet, dass sie in ihren Vertragsbedingungen sicherstellt, einen personenbedienten Verkauf und Service sicherzustellen. Videoreisezentren mit Beratung per Knopfdruck als Ersatz – wie von der BEG ausgeschrieben – sind keine Alternative. Tatsächlich verkehrt sich die Ankündigung der Bahn, jederzeit für den Kunden da zu sein, ins Gegenteil und somit werden die potenziellen Kunden wieder ins Auto und damit auf die Straße getrieben.
Deshalb fordern wir die BEG und die Verantwortlichen der SOB (Südostbayernbahn) auf, den personenbezogenen Verkauf sowohl der Fahrkarten als auch des gastronomischen Services und der Reiseangebote aufrecht zu erhalten. Neben dem Erhalt der Verkaufsstelle geht es zudem um Arbeitsplätze und Mitarbeiter. Corona und wirtschaftliche Einsparungen dürfen keine Begründung für das Schließen dieser Stellen sein.
Wir fordern von der BEG ein verlässliches Handeln und mit den Verantwortlichen in den Kommunen eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten. Öffentlicher Personenverkehr ist Daseinsvorsorge und Daseinsvorsorge muss für alle gleichermaßen zugänglich sein. Ein Verwaisen der Bahnhöfe wäre für die Kommunen ein großer Verlust. Verwahrlosung und Vandalismus in den Gebäuden sind vorprogrammiert. Ohne Service gibt es kein Wohl- und Sicherheitsgefühl – denn nur wenn die Bahnhöfe besetzt bleiben, sind sie auch ein sicherer Anlaufpunkt für Gäste und Reisende und ein signifikantes und attraktives Aushängeschild der Kommune.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 22, Dagegen: 0

Datenstand vom 06.07.2021 13:59 Uhr