Bereits seit dem Schuljahr 2013/2014 findet einmal im Jahr die vertiefte Berufsorientierung Kirchseeon (BOK) durch das Berufsförderungswerk München und das Berufsbildungswerk St. Zeno in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft Ebersberg, dem Schulamt Ebersberg und der Bundesagentur für Arbeit statt.
Inzwischen hat sich BOK erfolgreich positioniert, der erforderliche jährliche Antrag an unsere Gemeinde/Stadt/Marktgemeinde zur Kostenbeteiligung beinhaltet für die Durchführung von BOK jedoch eine große finanzielle Unsicherheit. Der Landkreis Ebersberg bittet uns, eine grundsätzliche Positionierung zur Finanzierung des Projekts zu überdenken. Ferner sichert dies die Teilnahme der Gemeindeschüler, da kein Anspruch auf eine Teilnahme besteht.
Der Erfahrungsbericht zum Schuljahr 2016/2017 liegt vor und stellt sich wie folgt dar:
Wie bereits genannt, hat sich das „Leuchtturmprojekt“ BOK im Landkreis sehr etabliert, es wird bereits als „Regelangebot = fester Bestandteil“ unserer Bildungslandschaft wahrgenommen. Die seit Beginn gewonnenen Erfahrungswerte werden stetig in den Projektablauf integriert und der Unterricht unabhängig von der Theorie immer praxisorientierter. Dies zeigt sich vor allem bei den qualifizierteren Berufen wie Elektronik und IT. Ebenso können gerade diese Berufsfelder, bzw. Berufe mit hohem Niveau für alle Schüler, unabhängig Ihrer Schullaufbahn, in einem geschützten Umfeld geöffnet und ausprobiert werden. Dies stärkt die Schüler bei der Sicherheit für Ihre Berufswahl. Das zeigt sich auch auf der Berufsinfomesse, durch inzwischen gezieltere An-/Nachfragen der Schüler bei den Betrieben.
Die Verbindung von BOK mit der individuellen Beratung unserer Bildungsträger (bfw/bbw/Kreishandwerk) hat im Konglomerat die Ausbildungsabbrüche nachweislich signifikant reduziert. Grundsätzlich kann man die Aussage treffen, dass sich BOK bundesweit etabliert hat. Statistikzahlen über Abbrüche gibt es hierzu nur bayernweit. Diese spiegeln aber in keiner Weise die Zahlen unseres Landkreises wieder. In der Kreishandwerkerschaft Ebersberg, wo z.B. die Abbrüche des Landkreises Ebersberg im Handwerk eingehen, liegen diese bei ca.10 Stück im Jahr. Wobei zu beachten ist, dass viele in Ihrem Ausbildungsberuf bleiben und nur den Betrieb mit Hilfe der Kreishandwerkerschaft wechseln.
Der Bayernschnitt liegt bei 30-33%, d.h. bei aktuell 256 neuen Ausbildungsverträgen wären das bei uns um die 80 Schüler im Landkreis pro Jahr.
Bereits vor BOK lag der Landkreis mit 15-20 %, d.h. mit 30-35 Abbrüchen, unter dem des Bayernschnitts.
Ausbildungsberufe mit besonders hohen und niedrigen Vertragslösungsquoten (2014)"
6,3%
Kumulierte
durchschnittliche
Vertragslösungsquote
Kumulierte Vertragslösungsquote Öffentlicher Dienst
Kumulierte
Vertragslösungsquote
Handwerk
24,9%
33,5%
Zusammengefasst: Tatsächliche Ausbildungsabbrüche finden auf Grund der oben genannten Ausführungen im Landkreis so gut wie nicht mehr statt.
Um das Angebot für unsere Mittelschüler weiterhin erhalten zu können schlägt die Verwaltung einen Grundsatzbeschluss zur Kostenübernahme vor. Als Berechnungsgrundlage dient wie in den Vorjahren der Erfahrungswert von 200 € / Kosten pro teilnehmenden Schüler. Ferner ist zu beachten ist, dass die Kosten jährlich je nach Teilnehmerzahl schwanken können.