Städtebauliche Entwicklung südlich der Münchener Straße; Vorstellung der Ergebnisse aus der Mehrfachbeauftragung für den Personalwohnbau der Kreisklinik und die Nachverdichtung für das Gebiet zwischen Münchener und Dr. Wintrich-Straße


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Technischen Ausschusses, 13.03.2018

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Technischer Ausschuss Sitzung des Technischen Ausschusses 13.03.2018 ö beschließend 6

Sachverhalt

Für die Entwicklung des landkreiseigenen Grundstücks an der Münchner Straße 19 (ehemaliges Dialysezentrum – heute Klinikverwaltung) hat die Stadt Ebersberg eine Mehrfachbeauftragung (Plangutachten) ausgelobt um aus insgesamt 5 eingereichten Arbeiten von Stadtplanungsbüros einen städtebaulichen Vorentwurf für einen neuen Personalwohnbau für die Kreisklinik Ebersberg zu entwickeln. Gleichzeitig sollte noch das Nachverdichtungspotential der angrenzenden Baugebiete südlich der Münchner Straße, östlich der Realschule und nördlich der Dr.-Wintrich-Str. untersucht werden. Weiterhin waren städtebauliche Aussagen zur Entwicklung der Grundstücke Dr.-Wintrich-Straße 43 – 51 gefordert.
Das bestehende Schwesternwohnheim der Kreisklinik Ebersberg an der von-Scala-Str. 1-3 soll abgebrochen werden. Hierfür soll ein Ersatzneubau eines Personalwohngebäudes auf dem Grundstück an der Münchner Straße 19 errichtet werden. Die Kreisklinik will mit den Ersatzneubau ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kostengünstigen Wohnraum zur Verfügung stellen und somit ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern.
Die Vorgabe war, auf dem Grundstück mindestens 100 Wohnungen von 1-Zimmer bis 4-Zimmerwohnungen zu errichten. Weiterhin sind für die Wohnungen die notwendigen Stellplätze nachzuweisen. Durch die Bebauung des Grundstücks entfallen die heute bestehenden Stellplätze; diese sind im Rahmen der Planungen ebenfalls zu ersetzen.
Besonders wichtig war in der Aufgabenstellung aufgrund der geforderten großen Baumasse die gute städtebauliche Einbindung des Personalwohnbaus in die Umgebung, so dass die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse nicht beeinträchtigt werden und nachteilige Auswirkungen auf die Umgebung und Umwelt vermieden werden.
Im Teil 2 sollten Strategien zur Nachverdichtung des bestehenden Wohngebietes in Bezug auf die Entwicklung des im Teil 1 beschriebenen Personalwohngebäudes dargestellt werden.
Im Teil 3 sollte eine Analyse für eine mögliche Nachverdichtung des Gebäudebestandes vorgenommen werden.  

Das Wertungsgremium tagte am 01.03.2018 und hat für alle drei Teile eine Empfehlung zur weiteren Bearbeitung bestimmt.
Herr Bayer vom Architekturbüro Händel Junghans Architekten aus München, die das Verfahren betreut haben, stellt die Ergebnisse der Sitzung des Wertungsgremiums vor und steht für Fragen zur Verfügung.    

Diskussionsverlauf

Herr Architekt Bayer stellte den Ausschussmitgliedern die Ergebnisse des Wertungsgremiums für die Teile 1, 2 und 3 anhand einer Präsentation ausführlich vor. Die Präsentation wird als Anlage zur Niederschrift genommen. Herr Architekt Molenaar, der Mitglied im Wertungsgremium war, erläuterte die Gründe der Entscheidungsfindung.

Das Wertungsgremium empfahl dem Technischen Ausschuss für den Teil 1 (Personalwohnbau für die Kreisklinik) die Arbeit Nr. 5 der  AG Schober Architekten und Stadtplaner mit Hahn Wensch Architekten PartG mbH mehrheitlich zur weiteren Beauftragung.

Im Ausschuss wurde der Punkt eingehend beraten. StRin Platzer befand den  Vorschlag des Büros als verträgliche Lösung.
3. Bürgermeister Riedl gefielen die Entwürfe 2 und 5 am besten.
2. Bürgermeister Ried wies auf die derzeit nicht zufriedenstellende Einfahrtssituation in diesem Bereich hin. Es sollte darauf geachtet werden, dass kein Tunneleffekt entsteht. Dies wäre eine Verschlechterung der gesamten Situation. Die Stadt müsse hier ihrer städtebaulichen Verantwortung gerecht werden.
StR Lachner sprach sich für die Arbeit Nr. 5 aus. Das Büro sollte allerdings noch eine Vergrößerung der Tiefgarage sowie oberirdische Besucherparkplätze berücksichtigen.
StR Goldner stellte fest, dass die städtebaulichen Fragen im Wertungsgremium den größten Raum einnahmen. Wichtig waren auch  geschwindigkeitsdämpfende Maßnahmen durch eine Querungshilfe in der Münchner Straße. Der Brückenschlag zwischen Kreisklinik und dem neuen Personalwohnbau wäre keine gute Lösung gewesen. Der Vorschlag 5 weise eine bessere Belichtung auf, es entstünde keine lange Garagenwand entlang der Münchner Straße. Auch die Staffelung der Geschosshöhen entlang der Münchner Straße wurde als sehr wichtig angesehen.
StR Otter fand die Wand bei Arbeit Nr. 5 zu lang. Der Vorschlag 2 (bgsm Architekten Stadtplaner m.b.H.) mit einer kürzeren Wand entlang der Münchner Straße wäre hier besser geeignet. Er schlug vor, die Arbeit 2 in der engeren Wahl zu belassen. Er war der Ansicht, dass die Entscheidung nicht heute fallen müsste. Er bat um Vorlage der Modelle.  
StR Münch regte an, für dieses Vorhaben das neue digitale Stadtmodell miteinzubeziehen.
StR Schechner stellte fest, dass das Bauvorhaben mit 100 Wohnungen ein großer Komplex werden würde, so dass sich zwangsläufig ein gewisser Tunneleffekt ergeben werde.
3. Bürgermeister Riedl befürchtete, dass Besucher der Anlage in den angrenzenden Wohngebieten parken würden, wenn keine Besucherstellplätze bereitgestellt werden würden.
Herr Architekt Molenaar sprach die Empfehlung aus, dass bei den weiteren Gesprächen mit dem Büro Schober, die Eingangssituation in das Quartier von der Münchener Straße aus, verbessert werden sollte. Weiterhin sollte der Zugang zum Hof besser betont werden.

Für den Teil 2 sprach das Wertungsgremium mehrheitlich eine Empfehlung für die Arbeit Nr. 1 von dem Architekturbüro Eberhard von Angerer aus.
StR Otter merkte hierzu an, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch kein Verfahren eingeleitet werden müsse. Das Büro kann evtl. als Berater hinzugezogen werden.  
Für Teil 3 erging eine mehrheitliche Empfehlung für die Arbeit Nr. 3 vom Büro DRAGOMIR STADTPLANUNG GmbH.  

Nach Abschluss der Beratung wurden folgende Beschlüsse gefasst:

Beschluss 1

Auf Basis der Arbeit Nr. 5 der AG Schober Architekten und Stadtplaner mit Hahn Wensch Architekten PartG mbH wird der Auftrag für den städtebaulichen Entwurf und für die Erstellung des Bebauungsplanes erteilt.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 8, Dagegen: 2

Beschluss 2

Die Arbeit Nr. 1 des Architektenbüros Eberhard von Angerer wird als weitere Grundlage für die Nachverdichtung des Teiles 2 verwendet.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 10, Dagegen: 0

Beschluss 3

Die Empfehlung des Wertungsgremiums zur Arbeit Nr. 3 vom Büro DRAGOMIR STADTPLANUNGS GmbH wird zur Kenntnis genommen. Die Verwaltung wird beauftragt, zunächst mit dem Vertreter der Eigentümer Gespräche zu führen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 10, Dagegen: 0

Datenstand vom 25.07.2019 15:58 Uhr