Die VG Glonn ist seit 2024 staatlich anerkannte Öko-Modellregion - eine von 35 in Bayern - und hat nun allen direkt angrenzenden Gemeinden (Grafing, Ebersberg, Aßling, Tuntenhausen, Bruckmühl, Feldkirchen-Westerham, Aying, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Grasbrunn, Zorneding und Kirchseeon) angeboten, dieser Modellregion beizutreten. Dazu gab es im November eine Infoveranstaltung der VG Glonn, an der die Stadt Ebersberg teilgenommen hat.
Warum gibt es Öko-Modellregionen:
Die Nachfrage nach Bioprodukten in Bayern wächst stärker als die heimische Öko-Erzeugung. Chancen für die bayerische Landwirtschaft bleiben ungenutzt. Es ist daher staatliches Ziel, die Ausweitung des Ökolandbaus zu fördern und zu unterstützen. Öko-Modellregionen fördern den ökologischen Landbau entlang der gesamten Wertschöpfungskette. In diesem Sinne geht es darum die Bio-Anbaufläche zu steigern sowie Regionalität und ökologische Erzeugung zu verbinden.
Was es bedeutet, Teil einer Öko-Modellregion zu sein:
- Förderung einer Vollzeitstelle für das Ökomodellmanagement mit 75 % der Personalkosten (fünf Jahre lang).
- Betriebe in der Öko-Modellregion, die mit Biolebensmittel zu tun haben, können Förderungen für Projekte beantragen, z.B. im Bereich der Vermarktung, Ausstattung oder Verarbeitung. In den ersten fünf Jahren nach der Anerkennung als Modellregion werden insgesamt Projekte in Höhe von jährlich 100.000 € mit jeweils 50 % gefördert (Einzelprojekte mit bis zu 20.000 € Projektkosten).
- Starke Öffentlichkeitsarbeit und gute Vernetzung von und für Biolandwirte, Verarbeiter und Händler über den bzw. die Ökomodellmanager.
- auch öffentliche Verpflegungseinrichtungen oder Bildungseinrichtungen können sich Projekte fördern lassen (z.B. Biolebensmittel in Kindergärten, Bildungsprojekte zur ökologischen Landwirtschaft)
Was es für Ebersberg bedeuten würde:
-- Ebersberg hat 10 Biobauern, davon sind 6 Rinderhalter, sowie einige Verarbeiter wie Bäcker, Metzger, die eine Bioschiene haben.
- der Beitritt wäre relativ leicht und kurzfristig mittels eines Bewerbungsschreibens möglich im Gegensatz zu dem ursprünglichen Prozedere für die Beantragung einer neuen Ökomodellregion.
- der Name Öko-Modellregion Glonn müsste beim Beitritt einer weiteren Kommune geändert werden.
- die hohe Förderung durch den Freistaat läuft die ersten fünf Jahre nach Anerkennung (bei der Ökomodellregion Glonn bis 2028), danach schmilzt die Förderung stückweise ab. Erweitert sich allerdings die Modellregion in diesen fünf Jahren um min. 50 % (also etwa 3 Gemeinden), beginnt die Förderfrist wieder von vorne.
- konventionelle Landwirte können keine direkte Förderung erhalten, evtl. könnten aber Synergieeffekte wie z.B. Mitnutzung eines über die Förderung angeschafften Gerätes entstehen.
- die Kosten werden in der VG Glonn derzeit gleichmäßig auf alle 6 VG-Gemeinden aufgeteilt und belaufen sich insgesamt auf 30.500 € bei maximaler Projektförderung; tritt eine weitere, größere Gemeinde bei, müsste hier vermutlich ein anderer Schlüssel für die Kosten gewählt werden.