Sachstandsberichte des Ingenieurbüros für ressourcenschondene Landwirtschaft Wolfgang Hutterer a) Bericht über das Förderprogramm zur grundwasserschonenden Landwirtschaft im Trinkwassereinzugsgebiet b) Bericht über das Maßnahmenkonzept zur schonenden Landwirtschaft im Einzugsgebiet des Klostersees


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Technischen Ausschusses, 12.03.2019

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Technischer Ausschuss Sitzung des Technischen Ausschusses 12.03.2019 ö informativ 8

Sachverhalt

  1. Herr Hutterer vom Ingenieurbüro für ressourcenschonende Landwirtschaft erläuterte anhand einer Powerpointpräsentation, die diesem Protokoll als Anhang beiliegt, den aktuellen Sachstand des Förderprogramms zur grundwasserschonenden Landbewirtschaftung im Trinkwassereinzugsgebiet der Stadt Ebersberg. Seit vielen Jahren setzt die Stadt Ebersberg bei den Landwirten im Einzugsbereich ihrer Trinkwasserbrunnen neben regelmäßigen Kontrollen der gesetzlichen Vorschriften auf freiwillige Leistungen. Diese werden dann entsprechend honoriert, rund 3000,- € Prämien werden jedes Jahr dafür in etwa ausgezahlt. Gefördert wird damit unter anderem der Anbau von nitratbindenden Pflanzen wie z.B. Kleegras oder Senf und von grundwasserschonenden Kulturen wie Wintergetreide. Ebenso wird der Verzicht auf Spritzmittel mit dem Wirkstoff Terbuthylazin vergütet. Dass die Stadt damit auf dem richtigen Weg ist, bestätigt ein im Durchschnitt in den letzten zehn Jahren stetig leicht sinkender Nitratwert im Ebersberger Trinkwasser. Aktuell liegt er bei 25 mg pro Liter und erreicht damit nur  50 % des gesetzlichen Grenzwertes.

Diskussionsverlauf:
Stadtrat Gressierer fragte nach, ob bei einer Verschärfung der gesetzlichen Vorschriften für die Landwirtschaft, z.B. über die nächste GAP-Reform die Anforderungen des Förderprogramms steigen würden. Herr Hutterer erläuterte, dass die Anforderungen laufend geprüft und wo es Sinn mache, auch angepasst würden.
Weiter fragte Stadtrat Gressierer nach, wieviel Prozent des Ebersberger Trinkwassers aus dem vom Förderprogramm erfassten Gebiet komme, und ob eine Ausdehnung des Programmes nach Süden Sinn mache. Herr Hutterer antwortete hierzu, dass sich das nicht genau beziffern lasse, die Ausdehnung des Maßnahmengebietes aber auf der Grundlage umfangreicher hydrogeologischer Untersuchungen erfolgt ist.
Stadtrat Schechner wies darauf hin, dass sich durch einen gezielten Einsatz von Pestiziden in manchen Fällen eine Bodenbearbeitung und damit eine Nitratfreisetzung in das Grundwasser vermeiden lassen.

Herr Hutterer stellte anhand einer Powerpointpräsentation (als Anhang dem Protokoll angefügt) die Entwicklung und den aktuellen Stand des landwirtschaftlichen Nutzungskonzeptes im Einzugsgebiet der oberen Weiherkette vor. Der 2002 vorgestellte Gewässerentwicklungsplan beinhaltet zur Verbesserung der Wasserqualität des Klostersees, aber auch der gesamten Ebersberger Weiherkette neben einer Reihe anderer Maßnahmen auch viele Vorschläge für die Reduzierung von Keim- und Nitrateinträgen aus der Landwirtschaft. Auf dieser Basis wurde 2005 ein landwirtschaftliches Nutzungskonzept vom Ingenieurbüro Hutterer in enger Abstimmung mit den betroffenen Landwirten und der Stadt erstellt. Seitdem werden jährlich auf einem Großteil der Flächen im Einzugsgebiet der oberen Weiherkette entsprechende Verträge mit den jeweiligen Bewirtschaftern abgeschlossen, über die freiwillige Leistungen zur Verbesserung der Wasserqualität entsprechend von der Stadt honoriert werden. Die Wasserwerte des Klostersees waren in den letzten Jahren entsprechend gut und gaben keinerlei Anlass zu Beanstandungen.

Bei beiden Punkten handelte es sich um eine reine Berichterstattung, eine Beschlussfassung fand nicht statt

Datenstand vom 25.07.2019 16:16 Uhr