Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Technischen Ausschusses, 09.07.2019

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Technischer Ausschuss Sitzung des Technischen Ausschusses 09.07.2019 ö beschließend 10

Sachverhalt

Die Stadt Ebersberg hat sich mit dem Beschluss des Energiewende 2030 –Szenarios von 2012 das Ziel gesetzt ihre Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 erheblich zu senken. Mit der Verabschiedung der Energiepolitik der Stadt hat der Stadtrat im Frühjahr 2018 dieses Ziel für die kommunalen Liegenschaften spezifiziert. Die Energieverbräuche der kommunalen Liegenschaften sollen systematisch gesenkt werden. Der AK Energiewende 2030 hat sich seit einigen Jahren mit dem Thema der Energieeinsparungen im Bereich der Straßenbeleuchtung befasst. Die Stadt ist zudem seit 2015 Mitglied im interkommunalen Arbeitskreis Straßenbeleuchtung des Landkreises Ebersberg. Gemeinsamt mit dem Betreiber der Straßenbeleuchtung und dem städtischen Bauamt hat der Klimaschutz- und Energiemanager der Stadt ein Konzept zur Umstellung der Straßenbeleuchtung mittels LED-Technologie erarbeitet.

Die kommunale Straßenbeleuchtung ist im Vergleich zu Gebäuden der Stadtverwaltung oder Schulen ein besonders bedeutender Energieverbraucher. Etwa 315 von 1.853 MWh Strom wurden bei den städtischen Liegenschaften 2018 für die Straßenbeleuchtung benötigt. Das entspricht etwa 17 % des kommunalen Stromverbrauchs. Dabei jährlichen Kosten für Strom und Wartung liegen bei rund 100.000 Euro.

Die Umstellung soll über einen Zeitraum von 4 Jahren erfolgen. Die Gesamtkosten der Umstellung werden mit 500.000 Euro kalkuliert. Für das Jahr 2019 sind 200.000 Euro im Haushalt vorgesehen. Dabei soll ein Großteil (550-600) der vorhandenen Bergmeisterleuchten auf LED-Technik umgerüstet werden. Für diesen Lampentyp können keine Fördermittel beantragt werden. Für die Jahre 2 – 4 der Umstellung, in denen weitere Leuchten ersetzt werden sollen, werden entsprechende Förderanträge vorbereitet.

Beschreibung Umstellung in 2019 (anhand 603 von insgesamt 1285 Brennstellen in Ebersberg):

       Umzurüstende Lampen:                Bergmeister: Ingolstadt 2 und Rosenheim
       Betriebsart neu:                        Nachtabsenkung 50%, für 7 Stunden (22-5 Uhr)
       Linsenart je nach Standort:        asymmetrisch/symmetrisch
       Lichtfarbe:                                3000 /4000 Kelvin (warm/neutral)
       Anzahl:                                603 Brennstellen

       Verbrauch aktuell:                                        156.528 kWh/Jahr
       Stromeinsparung:                                         124.764 kWh/Jahr (80%)
       Kosten Umrüstung (brutto):                        206.995 Euro
       Reduktion Stromkosten/Jahr:                        25.035 Euro
       Reduktion Wartungskosten/Jahr:                3.015 Euro
       Summe Kosteneinsparungen/Jahr:                28.050 Euro


       Statische Amortisation:                                        7 Jahre
       Kosteneinsparung nach 10 Jahren:                        ca. 280.000 Euro

Die Emissionseinsparungen betragen nach 10 Jahren ca. 610 Tonnen CO2-Äquivalente (Basis: BRD-Strom-Mix 2017, 489 g/kWh). Für die lokale Energiewende wirken Stromeinsparungen bei der Stadtbeleuchtung zusätzlich positiv, weil die Verbräuche nachts reduziert, wenn wenig erneuerbare Stromquellen ins örtliche Netz einspeisen.

Der AK Energiewende 2030 hat die Maßnahme in seiner Sitzung vom 08.07.2019 abschließend besprochen und empfiehlt die Durchführung.

Diskussionsverlauf

Stadtrat Abinger (CSU) erkundigt sich nach dem Hersteller der Lampeneinsätze und fragt, ob grundsätzlich auch Peitschenleuchten mit Retrofit-Lösungen modernisiert werden können. Herr Siebel erläutert, dass Retrofit-Lösungen zum einen nicht förderfähig sind und zum anderen für Peitschenleuchten in der Regel nicht adäquat seien. Bei diesen sogenannten technischen Leuchten tausche man üblicherweise den kompletten Leuchtenkopf.

Stadtrat Lachner (CSU) betont die hohe Wirtschaftlichkeit  von Energiesparmaßnahmen im Bereich LED-Beleuchtung, insbesondere im Vergleich zu bislang realisierten Photovoltaik-Projekten.

Stadtrat Gressierer (CSU) lobt, dass das Klimaschutzmanagement der Stadt Ebersberg in den vergangenen Jahren immer wieder unter Beweis gestellt habe, wie Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit keinen Wiederspruch bilden und sehr gut miteinander vereinbar seien. Er betont die große Zahl von Klimaschutzprojekten, die in den letzten Jahren in diesem Sinne erfolgreich durchgeführt worden seien.

Stadtrat Ried (FW) lobt die Fortschritte bei Energie- und Klimaschutzprojekten der Stadt und merkt zugleich an, dass er sich eine Probebeleuchtung im Vorfeld der Entscheidung gewünscht hätte. Er erkundigt sich, wo man entsprechende Straßenlampen ansehen kann. Herr Siebel sagt zu, dem Stadtrat einen geeigneten Standort zur Besichtigung der gewählten Lampeneinsätze zuzusenden. Im Stadtgebiet seien  bereits einige entsprechende Leuchtmittel in Betrieb.

Stadtrat Goldner (BÜNDINS 90 GRÜNE) fragt, ob das Thema Insektenschutz ebenfalls bei der Planung eine Rolle gespielt habe. Herr Siebel bestätigt, dass die Lichtfarbe der Einsätze auch dahingehend gewählt worden sei die Umweltwirkung auf Insekten im Rahmen der wirtschaftlichen und sonstiger technischen Anforderungen möglichst gering zu halten.

Beschluss

Im Rahmen des geplanten Haushaltsansatzes 2019 von bis zu 200.000 Euro wird der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie zugestimmt.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 10, Dagegen: 0

Datenstand vom 07.11.2019 09:13 Uhr