Bekanntgabe dringlicher Vergaben


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Hauptverwaltungs-, Finanz- und Personalausschusses, 15.10.2019

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Hauptverwaltungs-, Finanz- und Personalausschuss Sitzung des Hauptverwaltungs-, Finanz- und Personalausschusses 15.10.2019 ö beschliessend 1.1

Sachverhalt

  1. Ehemaliges Kloster St. Mang – Konservierung des baulichen Bestandes im Kreuzgang

Nachdem sich im Sommer 2018 erhebliche Schäden an den historischen Putzen und Wandmalereien festgestellt wurden, hat die Restauratorin Frau Porst begleitet von bauphysikalischen Analysen, Voruntersuchungen durchgeführt, und Maßnahmen definiert, die  notwendig sind um die Substanz zu sichern und zu erhalten. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurde eine Kostenschätzung der aus restauratorischer Sicht erforderlichen Maßnahmen erstellt, die die Grundlage dieses Angebots darstellt.

Aufgrund der umfangreichen Vorarbeiten wurden die Arbeiten an Frau Porst vergeben, um die fortgeschrittene Schädigung der mittelalterlichen Wandbemalungen zu unterbinden. Die Kostenaufstellung der erforderlichen Maßnahmen beläuft sich auf 25.337,48€ brutto.

  1. Erweiterung des Sonnenschutzes in der Kindertagesstätte Zwergenburg

Im vergangenen Jahr wurde die Beschattung der Terrasse mit einer Pergola-Markise hergestellt. In diesem Jahr soll der zweite Abschnitt, der hintere Teil der Terrasse mit der baugleichen Markise verschattet werden. Da die Befestigung vom Statiker vorgegeben wurde und auch die Ansicht und Bedienung der ersten Markise entsprechen soll, erwies es sich als sinnvoll, diese Maßnahme an die damals ausführende Firma zu vergeben. Der Auftrag wurde deshalb der Fa. Hartig, Mauerstetten gemäß deren Angebot in Höhe von 14.130,06 € erteilt.

  1. Erneuerung des Pflasterbelages in der Kindertagesstätte Zwergenburg

Am Kindergarten Zwergenburg in Hopfen muss das Pflaster im Hof aus nachfolgenden Gründen aufgenommen und neu verlegt werden:

1. Die Erdungsfahne des Blitzableiters ist korrodiert und muss ersetzt werden.
2. Der Pflasterbelag im Hof weist starke Setzungen auf die langsam gefährlich werden.
3. Im Bereich der Hofeinfahrt geht die Asphaltdecke bis direkt ans Gebäude. Dadurch kann
    Feuchtigkeit nicht entweichen und zieht ins Mauerwerk ein.
4. Die Asphaltdecke im Hofbereich ist durch viele Reparaturen unansehnlich geworden und
    soll durch Pflastersteine ersetzt werden.

Da die Arbeiten noch vor dem Winter erfolgen sollen, musste der Auftrag als dringliche Vergabe erteilt werden.  Dazu wurden drei Angebote angefragt. Eingegangen ist nur ein Angebot der Firma Briemle aus Füssen mit einer Angebotssumme von 14.842,61 €. Dieser Firma wurde der Auftrag erteilt. Die beiden anderen angefragten Firmen haben aus Kapazitätsgründen abgelehnt.

  1. Vergabe einer Probebohrung zur thermischen Wärmepumpennutzung mit evtl. anschließendem Ausbau für die Sanierung der Grund- und Mittelschule

Für die Sanierung der Grund- und Mittelschule in Füssen ergaben erste Heizlastabschätzungen einen Wärmebedarf von etwa 410kW.

Für die neue Wärmeversorgung werden vier Erzeugervarianten betrachtet.

  • Variante 1:        
Eine Anlagenkombination aus Luft-Wärmepumpe mit einem Gas-Brennwertgerät zur    Spitzenlastabdeckung.

  • Variante 2:        
Ein Holz-Pellet Kessel evtl. in Kombination mit einem Brennwertkessel (Redundanz zur Betriebssicherheit).

  • Variante 3:
Eine reine Gas-Brennwert-Anlage

  • Variante 4:
Eine Anlagenkombination aus Grundwasser-Wärmepumpe mit einem Gas-                                      Brennwertgerät zur Spitzenlastabdeckung

Favorisiert wird nach jetzigem Kenntnisstand die Variante 4, da der Stadtrat sich für eine Grundkühlung der Schule ausgesprochen hat und bei der Variante 4, durch die Grundwassernutzung, eine passive Kühlung zur Verfügung steht. Bei allen anderen Varianten müsste zur Kälteerzeugung eine aktive Kühlung mit eingeplant werden. Die zusätzlichen Kosten und der Platzbedarf für die Kältemaschinen bilden einen wesentlichen Nachteil der Varianten 1 bis 3 im Vergleich zur Variante 4.

Ein Bodengutachten muss zeigen ob eine Grundwassernutzung im Bereich der Grund- und Mittelschule realisierbar ist. Das benachbarte Gymnasium besitzt bereits Grundwasserbrunnen, welche jedoch momentan, aus unbekannten Gründen, nicht mehr im Betrieb sind. Außerdem hat eine Voranfrage bei „Baugrund Süd“ ergeben, dass bei weiteren benachbarten Gebäuden eine Grundwassernutzung realisiert wurde und die Bohrtiefen für Saug- und Schluckbrunnen bei etwa 24m liegen.  Für die Probebohrung mit anschließendem Ausbau wurden drei Firmen  zur Angebotsabgabe aufgefordert. Die Fa. Geo Consult teilte uns mit, dass  sie bis max. 20 m bohren können und es ansonsten auch nur weiter vergeben würden. Die Fa. Ebotec gab kein Angebot ab. Das Angebot der Fa.  Baugrund Süd beläuft sich für die Bohrung auf 2.439,50 €. Für einen anschließenden möglichen Ausbau des Brunnens betragen die Kosten 8.687,00 €. In Summe  beläuft sich der zu vergebende Auftrag auf 11.126,50 €

Um Klarheit über  die zukünftige Wärmeversorgung zu gewinnen und die  Kosten in der Kostenberechnung berücksichtigen zu können, musste der Auftrag an die Fa. Baugrund Süd, Gesellschaft f. Geothermie mbH, Maybachstr. 5 in 88410 Bad Wurzach kurzfristig im Rahmen einer Eilentscheidung vergeben werden.

  1. Vergabe der Prüfung des Brandschutznachweises für die Grund- und Mittelschule Füssen durch einen Prüfsachverständigen

Für die Grund- und Mittelschule Füssen ist es erforderlich, einen Brandschutznachweis nach dem Stande der aktuellen bauordnungsrechtlichen Vorgaben durch einen Prüfsachverständigen für Brandschutz nach Art. 62 (3) i.V. § 19 PrüfVBau prüfen und bescheinigen zu lassen. Das Brandschutzkonzept wird mit dem Entwurfsverfasser durch den Prüfsachverständigen im Vorfeld abgestimmt um Auswirkungen auf den Entwurf und den damit verbundenen Kosten berücksichtigen zu können. Das Honorar erfolgt auf Grundlage der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure.

Das Angebot der Fa. Krebs beläuft sich pauschal auf brutto 20.212,15 €. In der Pauschalpreisgestaltung sind insgesamt zwei Abstimmungstermine enthalten. Das Angebot versteht sich incl. aller Nebenkosten. Da als Prüfsachverständiger nur eingeschränkt Büros zu Verfügung stehen und das Honorar auf Grundlage der HOAI basiert wurde auf Einholung von Gegenangeboten verzichtet.

Wegen der Eilbedürftigkeit und der Sitzungspause im August musste der Auftrag als Eilentscheidung vergeben werden.

  1. Vergabe einer Aspaltdecken-Sanierung in einem Teilbereich der Hiebeler Straße

In der Hiebeler Straße ist die Asphaltdecke im Abschnitt zwischen C+C und dem Bahnübergang marode. Die Beläge sind rissig, uneben und weisen Aufbruchstellen und Abplatzungen auf. Schon mehrfach wurden einzelne Aufbruchstellen notdürftig repariert.

 
          
Abb. Sanierungsbereich West                    Abb. Sanierungsbereich Mitte                 Abb. Sanierungsbereich Ost

Lösungsvorschläge:

Um die Mängel zu beseitigen und eine Verschlechterung der Asphaltschichten, insbesondere der Asphalttragschicht zu vermeiden, soll nun die Asphaltdecke auf ca. 200m Länge saniert werden.
Zur Behebung der Schäden sind Abfräsen des Deckenbelags, Auftragen von Haftkleber und der Einbau eines neuen Asphaltfeinbelags, ggfs. mit vorausgehendem Profilausgleich erforderlich. Die Arbeiten sollten bis zum Herbst 2019 ausgeführt werden.

Dazu wurden Angebote von drei Allgäuer Firmen aus den Landkreisen Ost- und Oberallgäu eingeholt. Die Prüfung der Angebote ist erfolgt. Alle drei Firmen haben vollständige und gültige Angebote abgegeben.

In der Angebotsprüfung mussten zum Vergleich inhaltliche Anpassungen von Mengen vorgenommen werden. Auch wurden Eventualpositionen herausgenommen und Mengenansätze von Stundenlöhnen angeglichen. Nach Auswertung differieren die beiden günstigsten Angebote um ca. 8 %. Das höchste Angebot liegt weit über dem niedrigsten Angebot.

Auch nach dieser Prüfung stammt das wirtschaftlich günstigste Angebot von der Firma Xaver Schmid, Marktoberdorf. Im Vergleich ausgenommen wurden eventuell erforderliche Leistungen, die nur im Falle einer schadhaften Asphalttragschicht zur Ausführung kommen werden.

Zur Beauftragung kam das Komplettangebot des günstigsten Bieters der Firma Xaver Schmid aus Marktoberdorf mit einer Auftragssumme von 2 6.969,03 €; nach Auftragserfüllung werden die tatsächlich ausgeführten und nachgewiesenen Leistungen abgerechnet.

Auf der Haushaltsstelle 6300.5130 „Unterhalt von Straßen, Wegen u.ä.“ stehen für das Jahr 2019 nach aktuellem Stand noch 93.449,87 € zur Verfügung, so dass ausreichend Mittel für diese und weitere erforderliche Unterhaltsmaßnahmen vorhanden sind.

  1. Vergabe für Baumkatasteraufnahmen in Hopfen und auf div. städtischen Liegenschaften

Der städtische Baumbestand in Füssen ist in den vergangenen Jahren bereits weitgehend in ein digitales Baumkataster aufgenommen worden. Mit der bevorstehenden Aufnahme 2019 sollen die Aufnahmen abgeschlossen werden.

Folgende Aufnahmen sind vorgesehen:
  • Straßen- und Parkbäume in Hopfen für Abteilung Tiefbau
  • Bäume auf Grundstücke in Hopfen für Abteilung Hochbau
  • Bäume auf Grundstücke in Gesamt-Füssen für Abteilung Liegenschaften

Es wurden drei Angebote zur Erstellung eines digitalen Baumkatasters mit 540 Aufnahmen und ca. 50 Baumgruppen bei 3 Baumgutachtern für das Verhandlungsverfahren angefragt. In den Preisen sind Nummerierung, Standortbestimmung, Baumdaten, Feststellung des Zustands mit Maßnahmenempfehlung und Einarbeiten der Daten ins Riwa-Gis- Programm der Stadtverwaltung enthalten. Eingegangen sind ebenfalls 3 Angebote. Die Angebote wurden formal, inhaltlich und rechnerisch geprüft.

Büro TreeConsult ist mit einer Angebotssumme von 10.279,82 € günstigster Bieter. Dieses Büro war bereits mit der Durchführung der anderen Baumkataster-Aufnahmen beauftragt worden.  Die Erfahrung der Stadtverwaltung mit diesem Büro hinsichtlich Kompetenz, Kommunikation, Zuverlässigkeit und Abwicklung war recht positiv. Die Ausführung der Aufnahmen soll noch bestenfalls im Oktober ausgeführt werden.

Datenstand vom 15.11.2019 09:28 Uhr