Fortschreibung des "SeniorInnenpolitischen Konzeptes für die Stadt Füssen"; Antrag der Vorsitzenden des SeniorInnenbeirates


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Stadtrates, 03.03.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Sitzung des Stadtrates 03.03.2020 ö beschliessend 8

Sachverhalt

Mit Schreiben vom 2. Februar 2020 beantragt die Vorsitzende des Seniorenbeirates der Stadt Füssen, Ilona Deckwerth,  im Namen des Seniorenbeirates die Fortschreibung des SeniorInnenpolitischen Konzeptes der Stadt Füssen. Dieses Konzept wurde in den Jahren 2008 bis 2011 erstellt und im Jahre 2011 vom Stadtrat beschlossen. Seitdem bildet dieses für den Seniorenbeirat und die Stadt Füssen im Wesentlichen die Grundlage für die Seniorenarbeit  Da sich in der Zwischenzeit vieles geändert hat, so die Antragstellerin, ist nun die Fortschreibung angebracht.

Im Antrag wird darauf hingewiesen, dass angesichts der allgemein vorhandenen Statistikzahlen und den Ergebnissen der Landkreisstudie zu den Pflegebedarfsermittlungen auf eine eigene Befragung verzichtet werden kann. Geplant wären dann Workshops mit den Ehrenamtlichen, den Akteuren und den Betroffenen. Im Antrag beziffert der Seniorenbeirat die voraussichtlichen Kosten für die Fortschreibung auf ca. 10.000 €.

Der Ersteller des damaligen „SeniorInnenpolitisches Konzeptes für die Stadt Füssen“, die Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung GbR in München wurde zwischenzeitlich gebeten, ein konkretes Angebot zu unterbreiten. Dieses liegt mittlerweile vor:

Im Rahmen der geplanten Fortschreibung sollen die jeweiligen Maßnahmen der Handlungsfelder von 2011 in zweifacher Hinsicht überprüft werden: Welche der Maßnahmen konnten (in Teilen) umgesetzt werden und welche neue Themenfelder bzw. Maßnahmen kommen hinzu.

Hierfür sind mehrere Arbeitsschritte notwendig:

Darstellung der demografischen Entwicklung, Berechnung der Zahl der Pflegebedürftigen und auch der Menschen mit Demenz. Die Ergebnisse bilden die Grundlage nicht nur für die pflegerische Versorgung (ambulant, teilstationär und stationär), sondern auch für Wohnangebote und andere Infrastruktureinrichtungen. Die Ergebnisse der Darstellung von 2011 und 2020 sollen miteinander verglichen und Rückschlüsse auf die Entwicklung der Versorgungsinfrastruktur gezogen werden.

Sichtung von vorliegenden Gutachten, wie z.B. Sozialraumstrukturen, Seniorenpolitisches Gesamtkonzept des Landkreises, Wohnraumbedarfsanalysen, Nahverkehrsgutachten und ähnliches. Die dort formulierten Maßnahmen werden – soweit sie Gültigkeit für Seniorinnen und Senioren haben – dargestellt und in das SeniorInnenpolitische Konzept der Stadt Füssen integriert werden.

Durchführung eines eintägigen Workshops mit Fachexpertinnen und Fachexperten. Bei diesem Workshop werden entlang der Handlungsfelder die Umsetzung der bisherigen Maßnahmen bewertet, neue Entwicklungen dargestellt und Vorschläge zur Weiterentwicklung der Seniorenpolitik in der Stadt Füssen diskutiert.

Durchführung einer halbtägigen Bürgerwerkstatt. In der Stadt wird eine Bürgerwerkstatt durchgeführt, in welchen die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, ihre Bedürfnisse für das Wohnen im Alter in Füssen zu formulieren und Visionen für die Zukunft zu entwickeln. Die Ergebnisse werden mit den Ergebnissen aus dem Expertenworkshop rückgekoppelt.

Die Ergebnisse aus der Analyse der demografischen Entwicklung, der Sichtung von vorliegenden Gutachten, dem Expertenworkshop und den Bürgerwerkstätten werden in einem Bericht zusammengefasst. Analog der Handlungsfelder mit den Maßnahmenempfehlungen von 2011 wird die Situation in Füssen durch die Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung eingeschätzt und bewertet. Bestehende Maßnahmen werden daraufhin weiter- bzw. falls nötig, neue Maßnahmen entwickelt. Der Bericht wird in einem Gremium vorgestellt.

Die Kosten beziffert die ASA GbR wie folgt:


Die genannten Preise verstehen sich zzgl. gesetzlicher Umsatzsteuer.

Zu überlegen wird seitens der Verwaltung noch gegeben, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für ein solches Konzept ist oder ob dieses nicht ggf. in die bevorstehenden Konzepte eingebunden werden sollte (z.B. „Masterplan Füssen 2035“). Nähere Informationen dazu erfolgen dann im Rahmen der Beratung.

Auf den entsprechenden Antrag des Seniorenbeirates, der dem Stadtrat bereits vorliegt, wird verwiesen.

Beschlussvorschlag

Der Stadtrat stimmt zu, das Konzept weiterzuführen unter Vorlage der Zahlen des Landratsamtes.

Diskussionsverlauf

Nikolaus Schulte fragt, ob es nicht sinnvoll wäre nicht nur für Senioren ein Konzept aufzustellen, sondern auch Jugendliche miteinzubinden, evtl. ein Gesamtkonzept für alle Altersgruppen (z.B. ein sog. familienpolitisches Gesamtkonzept).

Ilona Deckwerth erklärt, dass das Konzept 2011 erarbeitet wurde und eine Fortschreibung innerhalt 5 Jahren stattfinden werde. An vielen Stellen gebe es Handlungsbedarf. Der Landkreis habe eine Befragung durchgeführt und werde die Zahlen bekanntgeben. Hierauf könne dann aufgebaut werden. Sie spricht sich gegen ein Gesamtkonzept aus, jedoch wäre es ein Baustein dafür. Bei der Jugend müsse man andere Fragen stellen. Füssen sei ein Zentrum für alte Menschen, die hierher ziehen.

Ursula Lax führt aus, dass der Landkreis ein seniorenpolitisches Konzept habe. Die ländlichen Gemeinden habe alle stationäre Einrichtungen. Zuerst müsse festgestellt werden was es in Füssen und Drumherum gebe. Auch sie möchte auf die Befragungsergebnisse des Landkreises warten.

Dr. Martin Metzger möchte es mit dem Hinweis es beschließen, das Konzept anzugehen, wenn die Zahlen des Landkreises vorliegen.

Beschluss

Der Stadtrat stimmt zu, das Konzept unter Einbeziehung der Zahlen des Konzeptes des Landkreises fortzuschreiben. Die Verwaltung wird dazu beauftragt, den entsprechenden Auftrag zu vergeben.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 21, Dagegen: 0

Datenstand vom 10.07.2020 19:51 Uhr