Austausch mit dem Arbeitskreis ÖKUMENE; Information über die Gründung einer ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen); Bericht, über das, was die Kirchen derzeit bewegt und was wünscht bzw. erwartet die Stadt von den Kirchen?


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Haupt-, Finanz-, Sozial- und Kulturausschusses, 10.11.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Haupt-, Finanz-, Sozial- und Kulturausschusses Sitzung des Haupt-, Finanz-, Sozial- und Kulturausschusses 10.11.2020 ö beschliessend 1

Sachverhalt

Die örtlichen Pfarrer Frank Deuring und Peter Neubert möchten zusammen mit Jean-Christof Nadon über die Überlegungen zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen informieren bzw. diese vorstellen. Im Weiteren ist ein Situationsbericht der Kirchen zur Corona-Pandemie und über das, was die Kirchen bewegt, geplant. Natürlich besteht auch Gelegenheit zum Austausch, was wünscht bzw. erwartet die Stadt bzw. der Stadtrat von den Kirchen?

Diskussionsverlauf

Der Vorsitzende begrüßt Pfarrer Frank Deuring (Katholische Kirche), Pfarrer Peter Neubert (evangelisch-lutherische Kirchengemeinde), Pastor Jean-Christof Nadon (Schule der Erweckung) und Larissa Schikowski.

Pastor Nadon dankt für die Einladung und erklärt, dass sie gerne vorstellen möchten, was  die Pfarreien vorhaben bzw. was sie bewegt.

Pfarrer Deuring führt aus, dass eine Art ARGE gegründet werden soll. Bundesweit bzw. weltweit bestehen solche Glaubenszusammenschlüsse bereits. Bei allen christlichen Konfessionen gebe es die Taufe und das Glaubensbekenntnis. Projekte sollen in der Kommune gemeinsam bearbeitet werden. Der Dialog sei wichtig. Momentan sei der Prozess in den einzelnen Gemeinden Bestätigung zu finden und bis Pfingsten oder zum Schuljahresbeginn im Herbst soll dieser Prozess abgeschlossen und der Arbeitskreis besiegelt sein.

Peter Hartung möchte wissen, ob sich dieser Arbeitskreis auf alle Religionsgemeinschaften auswirke.

Pfarrer Deuring antwortet, dass dies sehr schwierig sei. Es gebe Kontakt zur Muslimischen Kirche. Auch ihnen sei es ein Anliegen hier eine Beziehung herzustellen.

Pastor Nadon wirft noch ein, dass in Füssen die Ökumene bereits gelebt werde. Es gebe gemeinsame Aktionen wie Gebete oder Schöpfungsgottesdienste.

Pfarrer Neubert stellt sich kurz vor. Er habe sich sehr gefreut, in Füssen in der Ökumene einen Arbeitskreis zu gründen. Er kenne dies bereits aus seiner früheren Gemeinde. Vor 40 Jahren war diese kein Problem, da gab es nur katholische und evangelische Christen. In den letzten Jahren habe sich in Bezug auf die freien Kirchen viel getan. Es sei schön gegenüber der Stadt eine Stimme zu haben. Es sei schön, dass fünf Kirchen in der Stadt etwas gemeinsam machen. Er freue sich, an diesem Prozess mitwirken zu können. Im nächsten Jahr werde es ein Fest zur Gründung des ACK geben.

Pfarrer Deuring erklärt, ein weiteres Thema bewege die Füssener ganz speziell. Das Thema Corona. In St. Mang dürfen derzeit nur 90 Personen an einem Gottesdienst teilnehmen. Außerdem seien die Leute, insbesondere auch Familien sehr zurückhaltend. Derzeit erlebe man eine gewisse Lähmung. Viele ältere Menschen, aber auch Kinder vereinsamen. Sie sind nur noch am Handy. Die Menschlichkeit dürfe nicht auf der Strecke bleiben. Wie könne mit dem Monster Corona umgegangen werden.

Pfarrer Neubert betont, dass Weihnachten das Highlight des Jahres sei und er wisse noch nicht wie es gehandelt werden könne. Vielleicht könne man auf der Morisse einen Freilichtgottesdienst feiern oder in der Kirche mit Anmeldung. Es gehe etwas verloren, wenn man nicht zusammenkommen dürfe. Er ist sehr froh, überhaupt Gottesdienste feiern zu dürfen.

Pastor Nadon wird weiterhin online-Gottesdienste abhalten.

Larissa Schikowski von der Neuapostolischen Kirche werde ebenfalls ein Konzept überlegen. Ihr Wunsch sei es physisch zusammenkommen zu dürfen. Singen werde sehr eingeschränkt, um die Aerosol-Ausstöße zu vermindern. Sehr schade sei es, dass in der Gesellschaft ein Riss entstehe.

Simon Hartung plädiert dafür, eine Open-air-Veranstaltung zu machen.

Pfarrer Deuring antwortet, dass in Hopfen und Weißensee jeweils Gottesdienste an den Pavillons durchgeführt werden, bei schlechtem Wetter im Haus Hopfensee, in Weißensee entfällt dann der Gottesdienst. Auch Pastor Nadon möchte einen Gottesdienst am Festspielhaus durchführen.

Christine Fröhlich spricht die Kirchenmusik im weitesten Sinn an. Wie könne die Musikschule mit eingebunden werden.

Bei Pfarrer Deuring werden offene Türen eingerannt. Die Harmoniemusik nutze die Kirche schon für Konzerte. Mit der Musikschule gebe es immer noch einige Schwierigkeiten. Hier müssen Kooperationen hergestellt werden.

Pfarrer Neubert möchte ebenfalls Kontakte knüpfen.

Abschließend erklärt Pfarrer Deuring, dass er gerne immer mal wieder (evtl. 1 x im Jahr) mit dem Stadtrat in Kontakt treten möchte. An den Ortseingängen sollen wieder Schilder mit einer gelben und einer violetten Kirche aufgestellt werden. Er würde sich über etwas Unterstützung beim Aufstellen oder durch einen Obolus seitens der Stadt Füssen freuen.

Weiter möchten die Pfarreien einen Tag der Menschlichkeit zusammen mit dem BRK, den Kirchen usw. in der Fußgängerzone durchführen. Gerne würden sie auch eine Hilfsaktion wie in Pfronten „NUZ“ initiieren. Die Tafel war auch ein ökumenisches Projekt und ist mittlerweile ein Selbstläufer.

Pastor Nadon wiest auf die Ökumenische Gebetswoche vom 25. – 29.01.2021 hin. Außerdem dankt er dafür, dass der ACK an der Stadtratssitzung teilnehmen durfte. Er stehe jederzeit für Fragen zu Verfügung. Er wünsche allen ein gutes Miteinander.

Datenstand vom 20.11.2020 09:23 Uhr