Machbarkeitsuntersuchung für den Sport- und Freizeitpark Weidach; Vorstellung und Billigung der Untersuchungsergebnisse


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Stadtrates, 24.11.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Sitzung des Stadtrates 24.11.2020 ö beschliessend 2

Sachverhalt

Für das Sportareal im Weidach wurde das Büro f64-Architekten beauftragt eine Machbarkeitsuntersuchung durchzuführen, die heute abschließend vorgestellt werden soll.

Im Rahmen der Studie wurde von den Planern das Gesamtareal als städtebaulich sehr sensibler Bereich mit hoher Besucherfrequenz betrachtet. Auf dem Gelände sind neben den Baseball-Club zwei Fußballvereine, Leichtathleten und Turner (mit über 600 Mitgliedern), ein Skate- und Bikepark, ein hoch frequentierter Kinderspielplatz und die Anbindung der Stadt an ein Naherholungsgebiet auf dem Areal und die daraus resultierenden inneren und äußeren Funktionsbeziehungen zu berücksichtigen. Zudem soll das Jugendzentrum auf dem Areal angesiedelt werden. Durch den o.g. Mix und die zentrumsnahe Lage können sich für alle Sportarten wunderbare Synergieeffekte, sowohl im Betrieb als auch in der Wahrnehmung, ergeben. Es sind jedoch alle Belange in einer Gesamtbetrachtung, dazu gehören auch Wegebeziehungen zum und im Areal, Anbindung der Kfz-Stellplätze, Besucherlenkung und allgemeine  Erschließung und Andienung der Gebäude zu berücksichtigen gewesen.

In der weiteren Abfolge wurden Gespräche mit den Vereinen geführt um deren Bedarf festzustellen. Auch gab es eine Bürgerbeteiligung am 07.02.20 um die Interessen der Anlieger in der Studie zu berücksichtigen. Resultierend aus der Studie  wurde am 10.03.2020 die Veränderung der Standorte des geplanten Baseballplatzes und des bestehenden Trainingsplatzes mit Minispielfeld des FC Füssen bereits beschlossen und ausgeführt. Weiterhin wurde, auf Grund einer zweiten Bürgerbeteiligung, dem Stadtrat als Empfehlungsbeschuss weitergegeben, eine Parkraumbewirtschaftung im Areal sowie eine geänderte Verkehrsführung für den Faigeleweg und Wolkensteinweg zu beschließen. Auch wurde im Rahmen der Machbarkeitsstudie der Bearbeitungsumgriff erweitert, so dass ein Parkhaus auf dem Klinikareal mit in die Untersuchung eingeflossen ist.

Die anschließende Präsentation zeigt unterschiedliche Möglichkeiten auf, wie ein übergreifendes Gesamtkonzept für die Sportanlagen mit Integration eines Jugendhauses auf dem Areal funktionieren könnte.

Zu den sich daraus noch ergebenden offenen Fragestellungen wurde versucht, diese mit den nachfolgenden Beschlussvorschlägen entsprechend zu behandeln bzw. weiter zu bearbeiten:

Beschlussvorschlag

  1. Option „Lechradweg“

Um sich mittelfristig die Option eines verbreiterten und optimierten Lechufer-Radweges nicht zu verbauen, ist angesichts der wasserwirtschaftlichen Planungen am Lech (Stichwort „Fischaufstieg“) eine geringfügige Verlegung der Zaunanlage am Schnittpunkt der Baseball-Anlage zur Kunstrasenplatzanlage erforderlich (siehe Detail-Darstellung auf Folie 38). Diese ist entsprechend umzusetzen. Die Kosten hierfür trägt die Stadt Füssen.

  1. (Provisorische) Parkplätze im Norden der Anlage

Der (provisorischen) Erweiterung der Stellplätze nördlich des Vereinsheims des FC Füssen (Rotwandweg) wird genauso zugestimmt wie der Installierung eines Parkleitsystems Weidach. Die nach der Stellplatzsatzung im Bereich des Schwedenwegs fehlenden Stellplätze werden dort ergänzt.

  1. Wegeführung in und am Skate- und Bikepark

Der auf Folie 39 dargestellten Fußgängerführung innerhalb des Skate- und Bikeparks wird genauso zugestimmt wie der vorgeschlagenen Anordnung des Radweges (Verbindung Füssen – Schwangau) außerhalb des Skate- und Bikeparks direkt entlang der B 16 (Sebastianstraße). Der dazu erforderlich werdenden Versetzung der bereits bestehenden Zaunanlage wird genauso zugestimmt wie der vorgesehenen Sichtschutzbepflanzung. Die Kosten trägt die Stadt Füssen als Veranlasserin.

  1. Lärmschutzwand

Der Errichtung der schallschutztechnisch notwendigen Lärmschutzwand im Bereich des Allwetterplatzes wird zugestimmt. Diese ist bautechnisch so zu errichten, dass dort das bestehende Nebengebäude in seiner Funktion als Ab- und Unterstellmöglichkeit integriert werden kann (Folie 49, Abb. rechts).

  1. Standort Wertstoff-Insel

Die Wertstoffinsel wird wie auf Folie 50 im Vorschlag V 1 vorgeschlagen in einem Abstand von wenigstens 40 m zur Bebauung (Wohnung) in südliche Richtung versetzt.

  1.  Ergänzende Flächen- und Gebäudebedarfe

Die Entscheidung über die zusätzlichen Flächen und Gebäudebedarfe, insbesondere

  • Räumlichkeiten für Türk Gücü Füssen
  • Sanitär- und Trainingsräumlichkeiten für die Royal Bavarians Füssen und das
  • künftige Jugendhaus der Stadt Füssen

wird zunächst zurückgestellt, bis die aufgezeigten Standortalternativen und –kriterien sowie die dafür notwendigen Voraussetzungen abschließend geprüft sind.

  1. Weidach-Sporthalle

Die Sanierung bzw. Modernisierung der Weidach-Sporthalle ist in das Investitionsprogramm der Stadt Füssen für die nächsten Jahre aufzunehmen. Fördermöglichkeiten hierfür sind zu prüfen bzw. entsprechende Anträge zu stellen.

Diskussionsverlauf

Thomas Scheibel fragt, ob es denkbar ist, den Radweg beim Skate- und Bikpark entlang der B 16 zu führen. Herr Meusburger antwortet, dass die Radrasse entlang der B 16 geführt werde. Die Sichtschutzhecke befindet sich zwischen den Bäumen an der Böschung.

Erich Nieberle möchte der Stadt den Auftrag erteilen, nochmals mit dem Vorstand des Krankenhauses Gespräche zu führen. Hier müsse etwas passieren. Was für ihn nicht gehe, sind die 84 Stellplätze im Landschaftsschutzgebiet. Er fragt weiter nach der Anfahrbarkeit des Jugendhauses.

Am nächsten Montag werde dieses Thema beim Verwaltungsrat der Kreiskliniken angesprochen werden, so der Erste Bürgermeister. Das geplante Jugendhaus kann von der B 16 aus angefahren werden und verfügt über einen Parkplatz für Mitarbeiter und Behinderte, aber nicht für Besucher bzw. für Veranstaltungen.

Ilona Deckwerth bittet um ein positives Signal für einen Parkplatz/haus beim Krankenhaus. So könnte Ursula Lax und sie sich bei der Verwaltungsrats-Sitzung entsprechend einsetzen.

Die Abfallsammelbehälter sollten noch etwas nach Süden verlegt werden. Diese Stelle sei allen bereits bekannt und werde auch genutzt.

Magnus Peresson sieht bezüglich des geplanten Standortes des Parkdecks auf dem Gelände der Klinik ein ethisches Problem. Bei dieser Stelle handle es sich um den sog. Blutanger. Hier seien 673 Tote begraben. Die Toten liegen im Schotter. Es sind alemannische Gräber um 600 n.Chr. Wenn hier nicht ein Naturereignis stattgefunden habe sind sie noch immer dort. Er bittet die Überreste angemessen zu bestatten. Vor 50 Jahren waren hier Schrebergärten. Bürgermeister Eichstetter sichert zu das Amt für Denkmalpflege mit einzuschalten.

Auf die Frage von Dr. Metzger nach der abgespeckten Variante des Jugendhauses erklärt Herr Meusburger, dass hier an eine modulare Bauweise gedacht sei. Vielleicht könne zuerst nur das Gebäude mit den benötigten Umkleiden, Sanitärräumen im Untergeschoss und den Gemeinschaftsräumen (für die Vereine und das Jugendhaus im Erdgeschoss) gebaut werden. Sollte zusätzlicher Bedarf bestehen, könnte das Angebot problemlos ergänzt werden. Die Bauweise würde dies ermöglichen. Weitere bauliche Anlagen sind aber nur mit einem Bebauungsplan möglich.

Dr. Metzger spricht die Nutzung der Sportanlagen durch die Bürger an. Aus seiner Sicht seien die Leichtathleten die Verlierer. Es gebe eine alte Turnhalle zu sanieren und hier werde ein Parkdeck geplant. Über 600 Sportler brauchen eine Perspektive.

Christine Fröhlich fühlt sich etwas überrumpelt. Die Beschlüsse lagen vor der Sitzung nicht vor. Darüber solle heute nicht abgestimmt werden.

Nikolaus Schulte ist der Ansicht, dass der Radweg sehr wichtig ist und auch als Zeichen für die Baseballer gesetzt werden müsse. Über den Radweg müsse heute abgestimmt werden. Die Untere Naturschutzbehörde habe die Stellplätze genehmigt?

Herr Meusburger antwortet, dass die Stellplätze errichtet werden müssen, sonst könnte der Baseballplatz nicht erweitert werden.

Nach weiterer kurzer Beratung stellt Christian Schneider den Antrag zur Geschäftsordnung, über Punkt 1 der Beschlussvorlage abzustimmen. Die anderen Punkte sollen vertagt werden.

Beschluss 1

Dem Antrag von Herrn Schneider nur über Punkt 1 der Beschlussvorlage zu entscheiden und die Punkte 2-7 zu vertagen, wird zugestimmt.
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Abstimmungsergebnis
Dafür: 15, Dagegen: 7

Beschluss 2

Um sich mittelfristig die Option eines verbreiterten und optimierten Lechufer-Radweges nicht zu verbauen, ist angesichts der wasserwirtschaftlichen Planungen am Lech (Stichwort „Fischaufstieg“) eine geringfügige Verlegung der Zaunanlage am Schnittpunkt der Baseball-Anlage zur Kunstrasenplatzanlage erforderlich (siehe Detail-Darstellung auf Folie 38). Diese ist entsprechend umzusetzen. Die Kosten hierfür trägt die Stadt Füssen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 22, Dagegen: 0

Datenstand vom 11.12.2020 09:02 Uhr