Dach- und Fassadensanierung Augsburger Straße 15 in Füssen (Altbau) Berichterstattung über den Planungsfortschritt


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Stadtrates, 27.07.2021

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Sitzung des Stadtrates 27.07.2021 ö beschliessend 13

Sachverhalt

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 26. Januar 2021 den Beschluss gefasst, die Dach- und Fassadensanierung des ehemaligen Landratsamtes in der Augsburger Straße 15 zu realisieren. Die Sanierung im Bereich des Dachs und der Fassade ist erforderlich, um eine uneingeschränkte Nutzung des Gebäudes sicherstellen zu können.

Auf der Grundlage der verbindlichen Vergabegrundsätze des Bayerischen Staatsministeriums wurde Anfang Februar das Büro Pfanzelt Architekten aus Lechbruck beauftragt, die Dach- und Fassadensanierung zu planen. Zusätzlich wurde für die statischen Untersuchungen das Ingenieurbüro Schütz aus Kempten beauftragt.  

Für die Planungsleistungen Objektplanung mit Nebenkosten entstehen voraussichtliche Gesamtkosten (LPH 1-8) in Höhe von rd. 62.000 € und für die Tragwerksplanung voraussichtliche 12.000 €. Die Endabrechnung erfolgt entsprechend der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure auf der Grundlage der Kostenberechnung. In Bezug auf die notwendige Planungs- und Kostensicherheit erfolgte die Beauftragung bereits im Zuständigkeitsbereich des ersten Bürgermeisters stufenweise, zunächst wurden die Leistungsphasen 1 bis 3 beauftragt.

Projektvorbereitungsphase
Im März 2021 wurde mit der Bestandsuntersuchung begonnen und im Zuge der ersten Untersuchungen festgestellt, dass nicht nur ein grundlegender Sanierungsbedarf besteht, sondern auch gravierende konstruktive Mängel bestehen.

Die Bauzustandserfassung/Schadensanalyse ergab ein komplexes Schadensbild der Fassade und des Daches. Dazu gehören Putzbereiche, Faschen, Laibungen, Fensterbänke, Fenster, Dachhaut bzw. Dachkonstruktion.

Zeit/ Kosten
Nach aktuellem Stand verzögert/ verlängert sich Projektlaufzeit um rd. ein Jahr gegenüber dem angedachten Terminablauf, mit Umsetzung in 2021. Zudem zeichnete sich im Laufe der konkreten Planungen ab, dass der festgelegte bzw. geschätzte Kostenrahmen von rd. 400.000 € nicht ausreichend sein wird. Der FB 31- Hochbau weist darauf hin, dass es sich bei den Kostenangaben um einen geschätzten Kostenrahmen handelte, der auf keiner Planung und keine Bestandsuntersuchungen basierte.

Verkehrssicherungspflicht
Der Umfang der Verkehrssicherungspflichten, damit keine Gefahren für Dritte ausgehen, wird bis zur Umsetzung der Sanierungsmaßnahme vom FB 23 (Gebäudemanagement) gewährleistet. 

Fazit
Der Gesamtzustand ist noch nicht zu beurteilen, dies ist auch ein Grund für die zeitliche Verschiebung. Die umfangreiche Sanierung des Dachtragwerkes und die ggf. eingeschränkte Nutzung der vermieteten Räumlichkeiten, sowie die ersten Erkenntnisse aus der Bestandsuntersuchung wirken sich voraussichtlich negativ auf die Baukosten aus. 
Details zur technischen Ausführungen (Regeldetails für die Fußpunkte, etc. pp) werden derzeit vom Ingenieurbüro Dr. Schütz erarbeitet und bilden die Grundlage für die Ermittlung der Kosten am Tragwerk und der Gesamtkostenschätzung.

Das endgültige Planungskonzept wird dem Stadtrat in der Planungsschärfe einer Entwurfsplanung mit Kostenberechnung voraussichtlich im Oktober/November zur Genehmigung vorgelegt. Gleichzeitig erfolgt eine Präsentation der Untersuchungs- und Planungsergebnisse mit einem fixierten Bauzeitenplan durch das Büro Pfanzelt Architekten aus Lechbruck.

altes LRA 1908-1910


altes LRA


Hinweis zum anstehenden Haushaltskonsolidierungsprogramm:

Aktuell bzw. in den letzten Jahren seit 2010 hat die Stadt Füssen dieses Gewerbeobjekt  mit insgesamt rund 660.000 € aus dem allgemeinen Haushalt der Stadt Füssen bezuschusst, d.h. der jährliche Zuschussbedarf dort betrug im Durchschnitt 60.000 €. Darin noch nicht berücksichtigt sind bisher in der Kameralistik noch nicht erfasste betriebswirtschaftliche Kosten wie Abschreibung und Verzinsung, Personal- und Verwaltungskostenanteile u.a. Seit 2010 hat die Stadt Füssen in dieses Gebäude knapp 1.350.000 € in dieses Mietobjekt investiert (v.a. Brandschutz, Sanitär, teilweise Barrierefreiheit usw.).

Angesicht des anstehenden Investitionsbedarfs wird der Zuschussbedarf in den nächsten Jahren erheblich steigen, wenn es nicht gelingt, die Mieteinnahmen anzupassen. Seitens der Verwaltung wird deshalb angesichts des Haushaltskonsolidierungsprogramms darauf hingewiesen, dass darüber nachgedacht werden sollte, dieses Objekt abzustoßen, bevor irgendwelche weiteren Sanierungen durchgeführt werden sollen. Im Vorgriff darauf bzw. als Beratungsgrundlage wird derzeit eine Wertermittlung erstellt.

Beschlussvorschlag

Der aktuelle Sachstand einschl. der Vergaben der erforderlichen freiberuflichen Leistungen an das Architekturbüro Pfanzelt architekten, Brandach 39d aus 86983 Lechbruck am See und dem Ingenieurbüro Dr. Schütz Ingenieure, An der Stadtmauer 13 aus 87435 Kempten werden zustimmend zur Kenntnis genommen.

Sobald die statische Überprüfung und Untersuchung abgeschlossen ist und die daraus resultierenden Baumaßnahmen sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich der Kosten bekannt sind, ist dem Stadtrat diese Angelegenheit zur weiteren Beratung und Entscheidung vorzulegen. Dabei sind auch Möglichkeiten der wirtschaftlichen Verwertung des Objektes zu prüfen und in die Entscheidungsfindung einzubeziehen.

Diskussionsverlauf

Simon Hartung bittet darüber nachzudenken, ob dieses Gebäude behalten werden sollte. 

Peter Hartl antwortet, die Untersuchung müsse trotzdem gemacht werden, dann könne entschieden werden, ob verkauft wird. 

Dr. Christoph Böhm fragt, warum man ein Gutachten brauche, wenn die Stadt wisse, dass der Dachstuhl marode ist. Könnte nicht ein Zimmerer das überprüfen. Dazu wurde darauf hingewiesen, dass die Details und insbesondere die notwendigen Maßnahmen daraus abgeleitet werden müssen.

Beschluss

Der aktuelle Sachstand einschl. der Vergaben der erforderlichen freiberuflichen Leistungen an das Architekturbüro Pfanzelt architekten, Brandach 39d aus 86983 Lechbruck am See und dem Ingenieurbüro Dr. Schütz Ingenieure, An der Stadtmauer 13 aus 87435 Kempten werden zustimmend zur Kenntnis genommen.

Sobald die statische Überprüfung und Untersuchung abgeschlossen ist und die daraus resultierenden Baumaßnahmen sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich der Kosten bekannt sind, ist dem Stadtrat diese Angelegenheit zur weiteren Beratung und Entscheidung vorzulegen. Dabei sind auch Möglichkeiten der wirtschaftlichen Verwertung des Objektes zu prüfen und in die Entscheidungsfindung einzubeziehen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 23, Dagegen: 1

Datenstand vom 02.10.2024 12:22 Uhr