Die Fraktion Freie Wähler Füssen beantragt mit Schreiben vom 04.08.2023 die Einführung eines kommunalen Taubenmanagements (Steuerung der Taubenpopulation in der Stadt Füssen) mit Errichtung eines Taubenhauses in Füssen (sog. „Augsburger Modell“).
Dem Antrag beigefügt ist eine Erklärung des Taubenforums Füssen mit zehn Ehrenamtlichen, die mit ihrer Unterschrift die verbindliche Zusage zur Mitarbeit für das Projekt „Stadttaube Füssen“ gegeben haben. Die Ehrenamtlichen erklären sich bereit, in Zusammenarbeit mit der Stadt Füssen folgende Aufgaben nach Vereinbarung zu übernehmen:
- Tägliche Kontrolle/allfällige Reinigung des Taubenhauses
- Fütterung der Tauben
- Austausch der Eier durch künstliche Eier zur natürlichen Regulierung der Population
- Notfallversorgung/Fahrten zum Tierarzt etc.
Weiterhin beigefügt ist eine 10-seitige Unterschriftenliste von Personen, die den Bau von Taubenschlägen und/oder Taubenhäusern in Füssen fordern.
Beim „Augsburger Modell“ wird für die Tauben ein fester Nistplatz in Form eines Taubenhauses errichtet. Dort finden Tauben neben den Nistplätzen auch ausreichend Futter und Wasser. Wenn die Tauben dann im Taubenhaus brüten, sollen die Eier durch Gipseier ersetzt werden. Dadurch kann die Population eingeschränkt werden.
Nachdem im Antrag der Freien Wähler Füssen darüber hinaus auf das kommunale Taubenmanagement der Stadt Schongau verwiesen wird, finden sich im Anhang zu dieser Sitzungsvorlage weitere Informationen der Stadt Schongau (veröffentlicht im Jahresbericht der Stadt Schongau 2021/2022).
Noch nicht geklärt bzw. im Antrag nicht enthalten sind weitere Informationen über die Anzahl und Größe von Taubenhäusern, insbesondere aber die Kosten, die auf die Stadt Füssen sowohl für die Errichtung eines oder mehrerer Taubenhäuser als auch den Unterhalt zukommen. Lt. Antrag der Fraktion Freie Wähler sollen aber Spendenzusagen (wem gegenüber?) von momentan jährlich 3.000 € vorliegen.
Zu diesem Thema Taubenmanagement hat sich per E-Mail auch Herr Peter Griegel (Stellv. Vorsitzender der Kreisgruppe Ostallgäu & Kaufbeuren des LBV) mit folgenden Anmerkungen bzw. Hinweisen gemeldet:
„Der heutigen Zeitung entnehme ich, dass kommenden Dienstag 17. 10., 17,00 Uhr in der Stadtratssitzung das Problem Tauben wieder zur Sprache kommt. Ich wäre gern dazu gekommen, habe aber exakt zur gleichen Zeit Sitzung des LBV in Marktoberdorf.
Ich erlaube mir deshalb, kurz die mir vorliegende, aktuelle Situation zu beschreiben:
Ich hatte ja meine Zustimmung zu dem Verbot der Fütterung der Tauben, plus empfindlichen Strafen bei Zuwiderhandlung gegeben. Dabei bleibe ich natürlich.
Die Taubenpopulation hat in Füssen nach unserem Gespräch drastisch zugenommen. Mir sind in Füssen mittlerweile 5 nennenswerte Schwärme bekannt. Der größte Schwarm befindet sich direkt am Treff Hotel, mit einer Zahl von zeitweise über 200 Tieren.
Ich wurde von den Taubenfreunden vor ca. 3 Jahren gebeten, mich im Rahmen des LBV an der Errichtung und Unterhaltung eines Taubenhauses am Baumgarten zu beteiligen. das habe ich abgelehnt. Im Rahmen einer Veranstaltung der "Freien Wähler Füssen" wurde ich nun wieder um meinen Standpunkt befragt. Fakt ist, dass nun der Betreiber des Treff Hotels die Aufstellung eines Taubenhauses organisieren möchte. Die Belästigung des Hotels und seiner Gäste ist tatsächlich enorm. Obwohl ich unverändert der Meinung bin, dass ein Taubenhaus keinerlei Besserung bringt und weder der LBV noch ich einen akzeptablen Alternativvorschlag machen können, habe ich mit den Worten "von mir kommt kein Nein", dem Vorhaben zugestimmt. Dies mit ausdrücklicher Ansage, vom LBV und mir kommt keinerlei Hilfe.
Die Aussage der Hotelbetreiber "Das vorhandene Taubenhaus in Schongau? funktioniert tadellos", wurde von mir nicht überprüft.
Noch kurz eine Bemerkung zu dem Fütterungsverbot. Einer der 5 Schwärme befindet sich in meiner unmittelbaren Nähe. Um eine Fütterung der Tauben zu vermeiden, wurden für die Winterfütterung der heimischen Vögel von mir nur sog. Futtersäulen verwendet. Viel hat das nicht geändert. Das herunterfallende Futter war offensichtlich für teilweise über 10 Tauben ausreichend. Bei meiner Beobachtung der Tauben in meiner Nachbarschaft musste ich feststellen, dass sich die Zahl der unter der Photovoltaik Anlage brütenden Tiere nun ca. verdreifacht hat. Diese Tatsache nehme ich zum Anlass, bitte nach einer Regelung suchen, dass die vielen gerade neu installierten Anlagen zwingend mit Tauben-Schutzgittern zu versehen sind.