Intelligente Kommunikation der Ampelanlagen; Umsetzung innovatives Verkehrsmanagement in Füssen und Schwangau


Daten angezeigt aus Sitzung:  Sitzung des Planungs-, Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschusses, 06.02.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Planungs-, Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss Sitzung des Planungs-, Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschusses 06.02.2024 ö beschliessend 1.1

Sachverhalt

Die Baumaßnahmen zur Umsetzung des digitalen Verkehrskonzepts in Füssen und Schwangau haben begonnen. Es soll das intelligent vernetzte Ampel Kommunikation Vorzeigeobjekt für mindestens Schwaben werden. Denn welche Radio Staumeldung im Sommer beginnt nicht mit „Füssen“… 

Intelligente Kommunikation der Ampelanlagen

Die Ampelanlagen werden von der Autobahnabfahrt A7 bis einschließlich Ortsausfahrt Schwangau (Ende Bannwaldsee) intelligent vernetzt, um die Grüne Welle im Stadtkern zu ermöglichen. Die Ampelanlagen erkennen zukünftig eine Tunnelblockabfertigung, einen Feierabendverkehr, einen Fahrradfahrer und einen Fußgänger, so dass sie sich diversen Situationen automatisch anpassen können und entsprechend intelligent kommunizieren und schalten. 
Dadurch steuert, regelt und strukturiert sich die Verkehrslage in Füssen selbst und das in Echtzeit.

Und dies sogar stadtgrenzenübergreifend als Verkehrslösung (Füssen – Schwangau – Füssen).

Wichtig:
Eines muss man vorab deutlich machen: Die Verkehrszahlen bleiben unverändert, jedoch werden diese gefühlt weniger, da der Verkehr zukünftig geregelter, geführter und strukturierter wird und die Stauzeiten dadurch minimiert werden.
Für die Senkung der Verkehrszahlen sind die Verkehrskonzeptbausteine zwei bis vier zuständig, welche im späteren Verlauf erläutert werden.

Ziel:
Die intelligente Kommunikation der Ampelanlagen ab Autobahnabfahrt A7 bis Ortsausfahrt Schwangau führt zu einem geregelten und gesteuerten Verkehrsfluss in Echtzeitverfolgung.
Das Ziel ist es, dass die Grüne Welle-Funktion im Ortskern ihre Wirkung zeigen kann, eine Grüne Welle ermöglicht und dadurch ein Aufstauen minimiert wird.
Im Anhang alle 16 Detektoren Standorte. 

Bereits seit Oktober haben die Tiefbaumaßnahme in Füssen begonnen.
Es wurden die Fundamente mit Messstellen an mehreren Standorten entlang der B310 AS Hopferau und westlich Hopfener Straße für die digitalen Sensoren und Steuergeräte gebaut.
Zudem wurden die Fundamente an der Hauptkreuzung A7 am Hang bereits erstellt. (Siehe Fotos im Anhang).

Seit Oktober werden die Standorte B17 westlich der Einfahrt Füssener Straße und B17 Einmündung Parkstraße gebaut. Neben den Fundamenten werden Zähleranschlusssäule/Sockel, Herstellung des Netzanschlusses und Einbau der Bodenhülse stattfinden.

Sobald der Verkehrsrechner programmiert ist, sollte die Anlage bis zum frühen Sommer 2024 final am Netz sein. 

Der Verkehrsablauf in Füssen und Schwangau ist regelmäßig geprägt durch erhebliche Staus, die im Innenstadtbereich neben verkehrlichen Problemen auch Lärm und Luftemissionen verursachen. Diese werden beispielsweise durch Sperrungen oder Blockabfertigungen am Grenztunnel sowie durch erhöhtes Besucheraufkommen aufgrund der Attraktivität als touristische Destination verursacht. 

Um den Verkehrsablauf zu optimieren und die Lebensqualität in der Innenstadt von Füssen zu verbessern, wurden eine Verkehrsuntersuchung durchgeführt und Maßnahmen zur Optimierung ausgearbeitet. 
Der Artikel im Anhang beschreibt die gesamte Vorgehensweise von der Ermittlung des Ist-Zustands, über eine Sensitivitätsanalyse und eine Schwachstellenanalyse, die Maßnahmenfindung und eine Variantenuntersuchung bis zur ausführlichen Erläuterung der umgesetzten Lösungen. 

Die Maßnahmen setzen sich aus baulichen Anpassungen sowie der Implementierung intelligenter Verkehrstechnik wie die Verwendung von intelligenten Kameras für die Verkehrserfassung, die Verwendung von Sondersignalprogrammen für verschiedene Stauszenarien, eine zentrale verkehrsabhängige Signalprogrammauswahl sowie dynamische Anzeigen von Routenempfehlungen zur Lenkung der Verkehrsteilnehmenden auf die vorhandene Umgehungsstraße zuammen.

Zeitraum
Bezeichnung
2018-2020
Konzepterarbeitung Max Eichstetter gemeinsam mit Siemens Mobility München und Straßenbauamt 
Kempten
05.2020-12.2022
Planungszeitraum Bernard Gruppe
05.2021-fortlaufend
Verkehrserhebungen
09.2023-06.2024
Baumaßnahmen/Umsetzung 
Ab 2025 
Optimierung im System

Zur Planung und Umsetzung eines intelligenten Verkehrsmanagements erfolgte in einem ersten Schritt eine flächendeckende Verkehrserhebung als Grundlage für die Untersuchung des Ist-Zustands. 
Hierzu fanden Kameras Verwendung, die eine Verkehrszählung mit automatischer Klassifizierung in 8+1 (BMDV 2012) durchführen. Die erhobenen Daten wurden aufbereitet und auf 15-Minuten-Intervalle akkumuliert. Mittels einer Ableitung der Spitzenstunden am Morgen und am Nachmittag, ergaben sich die Dimensionierungsverkehrsmengen für die weitere Analyse.

Für alle weiteren Informationen wird auf den Detailbericht der Bernardgruppe im Anhang verwiesen. Spannend sind vor allem alle Maßnahmen ab 3. Abschnitt im Anhang „Maßnahmen Umsetzung“. 

Aktuell sind ein paar Ampelanlagen bereits fertig und laufen mit Volllastprogramm autark in sich selbst, ab Sommer 2024 werden diese über den Verkehrsrechner miteinander vernetzt. 

Datenstand vom 06.03.2024 08:00 Uhr