Der Rahmenplanung hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 27.01.2016 einstimmig zugestimmt.
Die Entscheidung, welches Material für die Oberflächengestaltung zur Anwendung kommt, wurde zurückgestellt.
Eine Zusammenstellung der Kosten durch das Ingenieurbüro Christofori und Partner für die verschiedenen Varianten ergibt Gesamtkosten von rund 1,1 Mio. EUR bis 1,7 Mio. EUR (s. Anlagen im RiS).
Nachdem ein Asphaltbelag nicht gefördert wird, ist diese Variante nach Meinung der Verwaltung auszuschließen.
Wegen der hohen Belastung der Oberflächen in der Fahrbahn empfehlen die Fachleute die Verlegung von Granitplatten, da hier zusammen mit der Betontragschicht und der Verfugung ein voll gebundener Oberbau hergestellt werden kann.
Bei Verlegung von Betonpflaster in der Fahrbahn ergibt sich technisch ein anderer Unterbau. Die Betonpflastersteine müssten auf eine Splittschicht gesetzt werden. Darunter befindet sich z. B. eine Asphaltdrainschicht, die wasserdurchlässig ausgebaut werden müsste. Die Praxis hat gezeigt, dass diese Aufbautechnik ihre Schwächen hat: Diese Drainschicht müsste nämlich an vielen Stellen durchbohrt werden. Mit Auswaschungen durch Sickerwasser verlegen sich diese Poren. Weiter eintretendes Wasser sammelt sich in den Schichten und führt letztlich zu Verformungen in der Oberfläche.
Dieser Aufbau im Bereich der Fahrbahn ist keine ausgeglichene Bauweise und Verformungen sind hier in geraumer Zeit als Spurrinnen zu sehen (Bilder Karlsplatz).
Die Verwaltung schlägt dem Stadtrat vor, in der Fahrbahn Granit zu verbauen.
Das Granitpflaster im Bereich des Oberen Tores ist vor 15 Jahren in der gleichen Weise hergestellt worden. Bis auf eine Fuge, welche letztes Jahr verschlossen werden musste, sind trotz der großen Verkehrsbelastung bisher keine Mängel aufgetreten.
Die Haltbarkeit liegt beim Betonpflaster bei ca. 40 Jahren. Es ist danach für eine weitere Nutzung nicht mehr verwendbar. Es kann höchstens als Unterbau dienen oder muss auf eine Bauschuttdeponie entsorgt werden.
Das Granitmaterial ist auch nach einer langen Nutzungsdauer noch wiederverwendbar.
Die in der Stadtratssitzung vom 27.01.2016 vorgestellten Vergleichsflächen in Ansbach und Würzburg mit Betonpflaster wurden besonders nachbearbeitet und haben eine Oberflächenstruktur wie Natursteine. Dadurch ergibt sich die Hochwertigkeit. Der Quadratmeter ist um 35 EUR teurer als bei der Standardware.
In den Nebenflächen wäre es aus technischen Gründen grundsätzlich auch vertretbar, Betonpflaster zu verlegen. So können z. B. die Punktlasten der Fahrgeschäfte durch das Unterlegen von Eisenplatten geschützt / verteilt werden.
Die Verwaltung weist aber darauf hin, dass in den Nebenflächen mit wenig Fahrverkehr wie z. B. bei der Fahrradschmiede und den Gastronomiebetrieben am Marktplatz sich mit aller Wahrscheinlichkeit im Hinblick auf den LKW-Anlieferverkehr und der Buswendeplatte entsprechende Spurrinnen im Pflasterbereich abzeichnen werden. Auch während des Kirchweihaufbaues entstehen Rangierarbeiten durch die Schaustellerbetriebe.
Das historische Umfeld und auch die Bedeutung des Marktplatzes für die Stadt Heilsbronn als Aushängeschild und Treffpunkt der Bürgerinnen und Bürger bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen sollten sich auch bei der Materialauswahl wiederspiegeln. Bei Verwendung von Betonsteinen in den Nebenflächen ist im Kostenvergleich aus Sicht der Verwaltung deshalb das hochwertige Betonpflaster anzusetzen.
Der Kostenvergleich der dann möglichen Varianten 6 und 7 ergibt nur eine Differenz von rund 3.500 EUR für die Gesamtmaßnahme. Der Preisunterschied zu deutschem Granit in der Fahrbahn und Nebenflächen beträgt weitere rund 236.000 EUR.
Die Verwaltung kommt zum Ergebnis, dem Stadtrat die Oberflächengestaltung am gesamten Marktplatz in Granit zu empfehlen.