Auslobungsverfahren Bahnhofsumfeld und Achse Innenstadt; Beschluss


Daten angezeigt aus Sitzung:  72. Sitzung des Stadtrates Heilsbronn, 24.07.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat Heilsbronn 72. Sitzung des Stadtrates Heilsbronn 24.07.2024 ö beschließend 5

Sachverhalt/Begründung/Rechtslage:

Am 15.11.2023 wurde in der Sitzung des Stadtrates bereits über die Auslobung eines Wettbewerbes zum Bahnhofsumfeld informiert. Bei einer Sanierung des Bahnhofgebäudes und einem zusätzlichen Wettbewerb für das Bahnhofsumfeld inklusive der Achse zur Innenstadt wäre laut Städtebauförderung eine Förderung von bis zu 80% möglich. Durch diesen Schritt werden die bereits punktuell umgesetzten Maßnahmen im Sanierungsgebiet wie z.B. die Umgestaltung des Markt- und Münsterplatzes gemäß ISEK verknüpft und als Gesamtmaßnahme dargestellt. Aus den Erkenntnissen des Wettbewerbes soll dann im Anschluss ein entsprechender Bebauungsplan aufgestellt werden. 
Zusammen mit der Städtebauförderung und einem Architekturbüro fand vor kurzer Zeit eine weitere Besprechung zum Umfeld und einem möglichen Wettbewerb statt. Das zu betrachtende Gebiet und die zur Auswahl stehenden Wettbewerbsarten wurden hier festgelegt und besprochen. Gleichwohl unserer finanziellen Herausforderungen wurde das Gebiet für den Umgriff gemäß ISEK festgelegt. Die betroffenen Ausschnitte aus dem ISEK sind beigefügt. Bei einem durchzuführenden Wettbewerb wird laut Architekturbüro die Gesamtflächen pauschal in verschiedene Kategorien unterteilt und mit entsprechenden Kosten veranschlagt. Eine Gesamtfläche wie im ISEK dargestellt von ca. 7-8 ha ist demnach in Bezug auf die Kosten vergleichbar mit einer Gesamtfläche von 5 oder 10 ha, weshalb hier keine Abgrenzungen stattgefunden haben. Frau Senf und Herr Kühnl vom Architekturbüro mt2 nehmen an der Sitzung teil und können sämtliche Aspekte zum Wettbewerb erläutern.  
Bezüglich dem Wettbewerb selbst müsste nun für die weiteren Schritte zur Angebotseinholung ein Beschluss gefasst werden. Hier stehen, ausgehend von einer unterschwelligen Vergabe, mehrere Varianten zur Auswahl. Die Varianten selbst unterscheiden sich in Bezug auf den Zeitraum nur marginal. Was die Kosten angeht, können sich diese doch etwas deutlicher unterscheiden. Im Anschluss können Angebote für die Durchführung und Begleitung des Wettbewerbes eingeholt werden.    
  • Ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb mit Auftragsversprechen 
  • Eine Mehrfachbeauftragung
  • Ein Einladungswettbewerb
Für den Realisierungswettbewerb wird ein Zeitraum von ca. 10-11 Monaten veranschlagt und am Ende werden entsprechende Preisträger gekürt. Eine Bürgerbeteiligung im Vorfeld wäre ebenfalls denkbar. Der Wettbewerb selbst wird laut Architekturbüro öffentlich besser angenommen. Mögliche Teilnehmer am Wettbewerb werden zum Teil direkt ausgewählt und weiterhin ausgelost. Bei beispielsweise 15 Teilnehmern werden 12 Teilnehmer ausgelost und 3 Teilnehmer gesetzt. Ein vergleichbarer Wettbewerb wurde für den Brunnen am Münsterplatz, hier jedoch als Künstlerwettbewerb, durchgeführt. Für einen Realisierungswettbewerb wird eine Jury und ein späteres Preisgericht, bestehend aus Architekten, Fraktionsmitgliedern, Vertreter der Regierung und Vertretern der Stadt Heilsbronn geformt. Die genaue Verteilung und Anzahl der Personen würden zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden. 
Eine Mehrfachbeauftragung wäre grundsätzlich nur unterhalb des Schwellenwertes, aktuell 221.000 € für Liefer- und Dienstleistungen, möglich und aus Sicht der Städtebauförderung priorisiert. Hier wäre ein grober Zeitraum von ca. 6-8 Monaten angedacht. Bei der Mehrfachbeauftragung selbst werden mehrere Architekten und Planer direkt mit einer Ausarbeitung beauftragt und entsprechend vergütet. Durch dieses Vorhaben erhofft sich die Städtebauförderung eventuell bessere bzw. qualitativ hochwertigere Ergebnisse. Die gesamte Maßnahme rund um einen Wettbewerb inklusive Jury, Preisgericht, Kür der Preisträger, Presse usw. würde hier jedoch entfallen. Die Außenwirkung für die Öffentlichkeit ist demnach bei einer Mehrfachbeauftragung sehr gering. Zudem wäre bei dieser Vorgehensweise mit höheren Kosten im Vergleich zum Wettbewerb zu kalkulieren. Jedes Architekturbüro müsste entsprechend der Honorarordnung für die Ausarbeitung entlohnt werden.   
Der Einladungswettbewerb setzt eine gewisse Expertise, was die benötigten Fachkenntnisse angeht, voraus. Hier werden etwaige Planer, mindestens drei, anhand der entsprechenden Auswahlkriterien gezielt zur Bewerbung aufgefordert. Grundlegend ist dieser Wettbewerb eine Zusammenführung von Wettbewerb und Mehrfachbeauftragung. Eine Bewerbung von Architekten oder Planern wird hier jedoch im Gegenzug zum Realisierungswettbewerb ausgeschlossen, was im Zuge des Wettbewerbes aus Sicht der Verwaltung nicht angebracht ist. Die Dauer und der Ablauf des Wettbewerbes dürfte annähernd analog zum Realisierungswettbewerb sein. Mögliche Kosten wären hier stark von der Anzahl der Teilnehmer abhängig. 
Aus Sicht der Stadtverwaltung wäre ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb für die Auslobung zu priorisieren. Auch die Regierung wäre mit dieser Entscheidung einverstanden, jedoch wird hier eine Mehrfachbeauftragung priorisiert.

Beschluss

Der Stadtrat beschließt, für das weitere Vorgehen zum Bahnhofsumfeld einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerb mit Auftragsversprechen durchzuführen. Für die Durchführung und Begleitung des Wettbewerbes werden durch die Stadtverwaltung entsprechende Angebote eingeholt. 

Abstimmungsergebnis
Dafür: 19, Dagegen: 1

Datenstand vom 19.09.2024 10:26 Uhr