Zukunft Fest der Nationen


Daten angezeigt aus Sitzung:  1. Sitzung des Ausschusses für Kultur-, Tourismus- und Sozialangelegenheiten, 11.11.2020

Beratungsreihenfolge

Sachverhalt/Begründung/Rechtslage:

Das eintägige „Fest der Nationen“ am Klosterweiher findet alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Stadtfest statt und wurde bisher vom Kulturverein organisiert und durchgeführt mit Ausnahme dem integrierten Künstlermarkt in der Alten Poststraße, der vom Kulturamt betreut wird. Neben dem Künstlermarkt nehmen an der Veranstaltung unterschiedliche Nationen teil, die traditionelles Essen anbieten. Der Asyl-Unterstützerkreis ist ebenso vor Ort und ermöglicht die ungezwungene Kontaktaufnahme mit Ihren Schützlingen. Breit gefächert ist das Spektrum der Darbietungen auf der Bühne, das neben dem musikalischen Schwerpunkt auch Tanz- und Showaufführungen umfasst. Es werden sowohl Künstler der Weltmusikszene als auch hiesige Künstler präsentiert.
Am 01.10.2020 kam der Kulturverein nun auf die Stadtverwaltung zu und teilte mit, dass die finanziellen Entwicklungen hinsichtlich dem „Fest der Nationen“ zukünftig nicht mehr für den Verein tragbar sind. Dieser macht laut der Vorsitzenden, Pia Berr, bei jedem „Fest der Nationen“ ca. 2.000 € Verlust, trotz einem städtischen Zuschuss von 3.000 €. Den Ausgaben für Bühne, Technik, Künstlerhonorar, Marketing, etc. stehen lediglich der Zuschuss und die Getränkeeinnahmen gegenüber. Das Fest ist gemäß dem Integrationsansatz als öffentliche Veranstaltung ohne Eintritt konzipiert.
Der Kulturverein erkundigte sich, ob sich die Stadtverwaltung eine Integration des Festes in das städtische Kulturprogramm vorstellen könnte und unter welchen Voraussetzungen dies möglich wäre. Frau Berr machte an dieser Stelle deutlich, dass der Kulturverein das „Fest der Nationen“ prinzipiell sehr gerne weiterhin organisatorisch begleiten würde und es in erster Linie nur um die finanzielle Belastung geht. 
Im Laufe der Diskussion um das „Fest der Nationen“ waren sich beide Seiten, Stadt und Kulturverein, einig, dass grundsätzlich eine Neuausrichtung bzw. Weiterentwicklung des Festes nötig sei. Ziel ist es zukünftig attraktiv zu bleiben und die Idee der interkulturellen Begegnung in Heilsbronn noch effektiver auszuspielen. 
Diese Weiterentwicklung bedarf einer Bündelung unterschiedlicher Potenziale, weswegen sich Kulturverein, Kulturamt und die städtische Migrationsbeauftragte Duygu Schwed am 06.10.2020 zum ersten inhaltlichen Austausch getroffen haben. Der ursprüngliche Tenor des Festes hinsichtlich Begegnung und Interkulturalität soll selbstverständlich bestehen bleiben, doch die Kommunikation und Wissensvermittlung müsste mehr in den Fokus gestellt werden.
Demnach sind die Essensstände, der Kunsthandwerkermarkt, der Asyl-Unterstützerkreis und das bewährte Weißwurstfrühstück beliebte und erhaltenswerte Bestandteile, die z.B. um sogenannte „Länderpavillons“ und einer breiteren Einbeziehung der Kinder (Kinder Rallye, Flaggen-Malen) erweitert werden. Das Bühnenprogramm sollte ebenso um mehr internationale Beiträge (Kubanische oder irische Band) wie auch Bezüge zu den Heilsbronn vertretenden Nationen (Rumänien, 450 Pax./ Türkei, 340 Pax./ Polen, 250 Pax./ Griechenland, 220 Pax.) aufweisen. Frau Schwed hat sich zudem bereit erklärt, eine Kindertanzaktion mit Grundschulkindern einzustudieren („We are the World“). Ergänzend wäre auch z.B. ein Poetry-Slam denkbar, dessen Texte auf Integration und Kulturen abzielen. 
Die konkreten Programmpunkte ergeben sich aber erst im Laufe der Vorbereitungen.
Um die Teilhabebarrieren gering zu halten, ist es zwingend notwendig, dass für das Fest auch weiterhin kein Eintritt erhoben wird. Somit bleibt dem Kulturverein aber hinsichtlich der Finanzierung kein Spielraum, auch im Hinblick auf die erforderliche Weiterentwicklung des Veranstaltungsformats. 
Aus Sicht der Stadtverwaltung ist somit eine Integration des Festes in das städtische Kulturprogramm sinnvoll, um auch eine bessere Bündelung der Potentiale und eine Aufwertung des Festes zu erreichen. 
Zu den Eckdaten:
  • Ort: Klosterweiher
  • Termin: 17. und/oder 18. Juli 2021 
    • 1-tätige Veranstaltung (Sa)
    • oder 2-tägige Veranstaltung (Sa/So) -> Sa 15-19 Uhr, So 10-17 Uhr
  • Veranstalter: Kooperationsprojekt von Stadt und Kulturverein; Stadt übernimmt die Kosten (Honorar, Bühne, Technik, etc.); Kulturverein die federführende Organisator 

Beschluss

Der Ausschuss für Kultur-, Tourismus-, und Sozialangelegenheiten fasst folgenden Empfehlungsbeschluss für den Stadtrat:
„Der Stadtrat beschließt die Integration der Veranstaltung „Fest der Nationen“ in das städtische Kulturprogramm. Dieses soll zukünftig als Kooperationsprojekt von Stadt und Kulturverein in Abwechslung zum Stadtfest alle zwei Jahre organisiert werden. Zukünftig soll eine Aufwertung des Festes erzielt werden.“

Abstimmungsergebnis
Dafür: 7, Dagegen: 0

Datenstand vom 17.09.2021 09:42 Uhr