Ausschreibung eines Einsatzleitwagens für die Feuerwehr Heimstetten


Daten angezeigt aus Sitzung:  11. Gemeinderatssitzung, 02.12.2019

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat (Gemeinde Kirchheim b. München) 11. Gemeinderatssitzung 02.12.2019 ö beschließend 4

Sachverhalt

Bereits für das Jahr 2019 wurden Mittel für die Beschaffung eines Einsatzleitwagens (ELW 1) für die Feuerwehr Heimstetten in den Haushalt eingestellt. Da die Vorbereitung der Ausschreibungsunterlagen durch die Mitglieder der Feuerwehr Heimstetten sehr zeitaufwändig ist, konnte eine Beschaffung in 2019 aber nicht realisiert werden. Daher wurden für das Haushaltsjahr 2020 Mittel in Höhe von 125.000 € von der Feuerwehr angefordert.

Der Bedarf eines ELW 1 für die Feuerwehr Heimstetten wurde bereits von Herrn Kreisbrandrat Josef Vielhuber bestätig. Die Notwendigkeit wurde auch von der Regierung von Oberbayern anerkannt und ein Zuschuss in Höhe von 30.000 € bewilligt (siehe Schreiben in der Anlage).

Mit dem ELW 1 soll der BMW 525 (Baujahr 1999) ersetzen werden. Dieser musste altersbedingt bereits des Öfteren repariert werden, weitere altersbedingte Defekte sind zu erwarten.

Der ELW 1 ist ein Standard-Führungsfahrzeug bei den Feuerwehren in Deutschland und dient zur Bewältigung von mittleren Einsatzlagen. Bei Großschadenslagen wird der ELW 2 des LK Münchens alarmiert (LKW), der ELW 1 kann hier dann ergänzende Aufgaben übernehmen.

Die Aufgaben eines ELW bestehen im Wesentlichen darin die Einsatzleitung, deren Ausrüstung und die Führungsmittel zu transportieren. Im Fahrzeug können bis zu vier Einsatzkräfte zur Einsatzstelle fahren. Der Einsatzleiter, ein Führungsassistent, ein Funker und der Fahrer. Der notwendige Platz für Arbeits- und Sitzflächen für vier Personen inklusive Schutzkleidung und Ausrüstung ist in einem normalen PKW nicht gegeben, daher werden für diese Fahrzeuge Kleinbusse/Transporter verwendet (Mercedes Vito, VW T6.1 oder vergleichbar). Mit dem ELW 1 fährt der Zugführer/Einsatzleiter als erstes an die Einsatzstelle um diese bereits vor dem Eintreffen des ersten Löschfahrzeuges zu erkunden. Dieser Zeitvorteil ist für den Einsatzerfolg oft von sehr großer Bedeutung. Durch die kompakte Bauweise ist das Fahrzeug dennoch sehr wendig und kann auch in kleine Straßen und Wege einfahren. Zudem erhält das Fahrzeug einen Allradantrieb, was auch das Befahren von unwegsamen Gelände oder verschneiter Straßen und Wege ermöglicht.
 Im weiteren Einsatzverlauf dient der ELW der Funkführung, als Besprechungsraum für die Einsatzleitung oder zur Atemschutzüberwachung.

Wichtige Bestandteile eines ELW sind erweitere Funkausrüstung und weitere Kommunikationsmittel wie Laptop, Fax, Telefon etc. Das Fahrzeug dient als Schnittstelle zwischen der Einsatzleitung am Schadensort und der Feuerwehreinsatzzentrale, die Besatzung kann dadurch die sogenannte Funkführung und Einsatzdokumentation übernehmen.

Im Fahrzeug ist ebenfalls ein kleiner Tisch eingebaut, so dass vier Personen wetterunabhängig Besprechungen abhalten können. Die Größe des Fahrzeuges ermöglicht auch darüber hinaus die Verlastung weiterer Führungsmittel und feuerwehrtechnischer Ausrüstungsgegenstände. Die sind u.a. Kennzeichnungswesten, Handsprechfunkgeräte, Einsatzpläne, Nachschlagewerke, Gasmessgerät, Türöffnungswerkzeug und Ausrüstung zur Verkehrsabsicherung.  

Der ELW soll zudem für die Atemschutzüberwachung genutzt werden. Atemschutztrupps im Innenangriff stehen in ständigem Funkkontakt mit der Atemschutzüberwachung. Diese dokumentiert den Einsatz und kann im Notfall Unterstützung schicken. Auf der anderen Seite steht die Atemschutzüberwachung im ständigen Kontakt zum Einsatzleiter um Lagemeldungen aus dem Innenangriff zu übermitteln oder Einsatzaufträge für die Atemschutztrupps zu übernehmen. Für diese Arbeit ist ein ruhiger und trockner Arbeitsplatz zwingend erforderlich. Zum einen kann es so an den oft lauten Einsatzstellen nicht dazu kommen das Funksprüche überhört werden, zum anderen ist für die Dokumentation ein wettergeschützter Schreibplatz notwendig.

Das Fahrzeug kann somit wesentlich notwendige Funktionen übernehmen welche nicht nur für den Einsatzerfolg, sondern auch für die Sicherheit der Einsatzkräfte von essenzieller Bedeutung sind.

Beschlussvorschlag

Der Beschaffung eines ELW1 für die Feuerwehr Heimstetten wird im Grundsatz zugestimmt. Die Verwaltung wird ermächtigt eine öffentliche Ausschreibung für einen ELW1 gemäß DIN SPEC 14507-2 deutschlandweit durchzuführen.
Nach erfolgter Ausschreibung ist der Vergabevorschlag dem Gremium zum Beschluss vorzulegen.

Beschluss 1

Antrag GRM Zwarg:
Top 12 – Anfragen vorziehen

Abstimmungsergebnis
Dafür: 10, Dagegen: 14

Abstimmungsbemerkung
Antrag GRM Zwarg - Abgelehnt

Beschluss 2

Der Beschaffung eines ELW1 für die Feuerwehr Heimstetten wird im Grundsatz zugestimmt. Die Verwaltung wird ermächtigt eine öffentliche Ausschreibung für einen ELW1 gemäß DIN SPEC 14507-2 deutschlandweit durchzuführen.
Nach erfolgter Ausschreibung ist der Vergabevorschlag dem Gremium zum Beschluss vorzulegen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 24, Dagegen: 0

Dokumente
Reg_OBB_Bescheid_Zuwendung (.pdf)

Datenstand vom 23.09.2020 08:22 Uhr