Neubau Rathaus Kirchheim mit Bürgersaal: Beschlussfassung über die Fortführung der Planung nach Abschluss der LPH3 (Entwurfsplanung mit Kostenberechnung)


Daten angezeigt aus Sitzung:  05. Gemeinderatssitzung, 08.09.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat (Gemeinde Kirchheim b. München) 05. Gemeinderatssitzung 08.09.2020 ö beschließend 3.1

Sachverhalt

In der Gemeinderatssitzung vom 29.07.2013 wurde der Standort für den Neubau eines Rathauses beschlossen. Im Anschluss wurde ein Raumkonzept entwickelt, dessen Entwurf durch den Gemeinderat am 12.10.2015 genehmigt wurde. Gemäß Gemeinderatsbeschluss vom 02.05.2016 und 25.07.2016 wurde ein Planungswettbewerb durch das Architekturbüro Schober durchgeführt, als Sieger ging der Entwurf der Bietergemeinschaft Architekturbüro Dürschinger und Tautorat Landschaftsarchitekt hervor. Die Beauftragung der Bietergemeinschaft wurde am 09.04.2018 beschlossen. Der ausgearbeitete Architektenvertag sieht eine stufenweise Beauftragung vor. In der Gemeinderatssitzung vom 27.01.2020 wurde beschlossen, den Bürgersaal gemeinsam mit dem Rathausneubau zu errichten. Diese Entscheidung wurde in der Gemeinderatssitzung vom 07.07.2020 nochmals einstimmig bestätigt.

Stand der Planung:
Die Leistungsphase 3 (Entwurfsplanung) ist abgeschlossen und die vorläufigen Kosten für den Neubau des Rathauses mit Bürgersaal wurden ermittelt. Im Vergleich zum Vorentwurf ist die Grundfläche von 10.650m² auf 10.828 m² gewachsen, der Brutto-Rauminhalt wurde von 44.400 m³ auf 40.240 m³ verringert.
Im Vergleich zum Planungsergebnis der Leistungsphase 2 wurden in der Entwurfsplanung nur geringe Anpassungen vorgenommen. Die meisten Veränderungen beziehen sich auf die nun mit eingeplante Gastronomie im Untergeschoss des Bürgersaals. Auf Basis des Gastronomiekonzepts wurden in Zusammenarbeit mit dem beauftragten Büro für Küchenplanung die Grundrisse optimal auf den Bedarf angepasst. Ziel war es, die Abläufe ideal an den Betrieb von Restaurant und Bürgersaal anzupassen. Auch die Grundrisse des Bürgersaals wurden optimal auf die Betriebsabläufe angepasst.
Auf dieser Basis wurden die Kosten für den Neubau des Rathauses mit Bürgersaal und Gastronomie berechnet und Einsparpotentiale durch das Planungsteam ermittelt.
Die ermittelten Kosten für den Neubau des Rathauses mit Bürgersaal betragen gemäß Kostenberechnung 41.417.879,00 € brutto für die Kostengruppen 200-700
Gemäß Gastronomiekonzept wird empfohlen, dass der künftige Pächter des Restaurants die Kosten für die Küchentechnik übernimmt. Diese betragen nach aktuellem Stand 500.350,00 € brutto und sind von der oben genannten Gesamtsumme abzuziehen.

Bereits ermittelte und umgesetzte Einsparpotentiale:
Reduktion Gestaltungsanforderungen Freianlagen                        -579.000,00 €
Entfall Gartenbewässerung über Brunnen                                -  90.000,00 €
Minderung Qualität audiovisuelle Medientechnik                        -101.800,00 €
Reduktion Elektrische Anlagen in den Außenanlagen                -120.000,00 €
Entfall Zutrittskontrollanlage (Bürgersaal)                                -  36.900,00 €
Entfall Zeiterfassungsterminals (Mitnahme aus Bestand)                -  11.900,00 €
Reduktion Baunebenkosten durch Einsparpotentiale                -680.000,00 €

Folgende Einsparungen wären unter Berücksichtigung späterer Mehrkosten sowie Qualitäts- und Komforteinbußen für Bürger und Mitarbeiter noch möglich:

Übernahme der bestehenden Möblierung und Ausstattung                -500.000,00 €
Wechsel Belag Freianlagen                                                -125.000,00 €
(Aktuell ist Granit, analog Landesgartenschau, geplant. Wechsel auf Beton möglich)
Entfall PV Anlage                                                        -417.700,00 €
Entfall E-Mobilität                                                        -  15.000,00 €

Die ermittelten Einsparpotentiale können zu einem späteren Zeitpunkt je nach Kostenstand teilweise wieder aktiviert werden. Maßnahmen der Haustechnik benötigen jedoch je nach Anforderung bereits jetzt eine Vorrüstung. Einsparungen, insbesondere im Bereich PV-Anlage, haben teils gravierende Konsequenzen, bspw. kann der vorgegebene PlusEnergie-Standard ohne PV-Anlage nicht erreicht werden. Die Betriebskosten wären zudem höher. Eine Amortisation ist mit dem derzeitigen Konzept bereits nach 13 Jahren gegeben.

In der aktuellen Kostenberechnung wird von einer kompletten Neumöblierung des neuen Rathauses mit Bürgersaal ausgegangen. Für festverbaute und lose Möblierung ist in der Kostengruppe 600 ein Ansatz von 1.470.000,00 € vorgesehen. Die Einsparung in Höhe von ca. 500.000,00 € brutto bezieht sich auf die Übernahme von loser Möblierung aus dem Bestand (Schreibtische, Bürostühle, Konferenztische, Besucherstühle etc.). Es wird davon ausgegangen dass mit der aktuell vorhandenen Ausstattung ca. 80% der neugeschaffenen Büroräume ausgestattet werden könnten. Aktuell erstellt die Gemeindeverwaltung gemeinsam mit dem Projektteam eine Bestandsliste der vorhandenen Möbel. Eine Entscheidung welche Möbel übernommen werden wird im Rahmen der Leistungsphase 5 (Ausführungsplanung) getroffen.

Im Rahmen der Sitzung wird das Planungsteam die Änderungen der Entwurfsplanung gegenüber der Vorentwurfsplanung sowie den aktuellen Stand zu Kosten und Terminen ausführlich präsentieren.

Kanalverlegung:
Der Baubeginn für die Kanalverlegung durch das gKu Ver- und Entsorgung München Ost ist am 17.08.2020 erfolgt. Die momentan bestehenden Verkehrsbehinderungen an der Heimstettner Straße werden voraussichtlich bis Mitte Oktober andauern. Die durch die Vemo berechneten Kosten für die Verlegung in Höhe von 915.000,00 € brutto, wurden in der Gemeinderatssitzung vom 07.07.2020 beschlossen.

Beschlussvorschlag

Der Gemeinderat beschließt den Neubau des Rathauses mit Tiefgarage sowie Bürgersaal inklusive Gastronomie auf Basis der durch das Planungsteam aufgestellten Entwurfsplanung mit Kostenberechnung. Die vorläufige Gesamtsumme für das Projekt beträgt 41.417.879,00 € brutto, bzw. maximal 5% mehr, als per Beschluss vom 27.01.2020 festgesetzt.

Der Gemeinderat beschließt weiter, dass der Anteil für die Küchentechnik in Höhe von 500.350,00 € brutto, gemäß Gastronomiekonzept, durch den künftigen Pächter der Gaststätte als Eigenanteil einzubringen ist.

Diskussionsverlauf

Thema Brunnen ist ein Prüfauftrag für die Verwaltung.

Beschluss

  1. Der Gemeinderat beschließt den Neubau des Rathauses mit Tiefgarage sowie Bürgersaal inklusive Gastronomie auf Basis der durch das Planungsteam aufgestellten Entwurfsplanung mit Kostenberechnung. Die vorläufige Gesamtsumme für das Projekt beträgt 41.417.879,00 € brutto, bzw. maximal 5% mehr, als per Beschluss vom 27.01.2020 festgesetzt.
  2. Der Gemeinderat beschließt weiter, dass der Anteil für die Küchentechnik in Höhe von bis zu 500.350,00 € brutto, gemäß Gastronomiekonzept, durch den künftigen Pächter der Gaststätte als Eigenanteil einzubringen ist.
  3. Die Einsparmöglichkeit der PV-Anlage wird ausgeschlagen, die Verwaltung wird beauftragt ein Konzept für eine  Bürgersolaranlage zu erarbeiten.

Die Einsparmöglichkeit in der Möblierung sollen dem Gemeinderat  zeitnah nochmal zur Entscheidung vorgelegt werden.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 22, Dagegen: 0

Datenstand vom 07.10.2020 06:36 Uhr