Stellungnahme der Stadt Lindau zum Planfeststellungsverfahren: Hp Lindau-Aeschach: Neubau Haltepunkt / Erneuerung Verkehrsstation


Daten angezeigt aus Sitzung:  4. Sitzung des Stadtrates, 07.05.2025

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Stadtrat (Stadt Lindau) 4. Sitzung des Stadtrates 07.05.2025 ö beschließend 3

Sachverhalt

Anlass
Die Haltestelle Lindau-Aeschach befindet sich unmittelbar nördlich der Eisenbahn-Überführung Wackerstraße und soll im Zuge der Stationsoffensive Bayern attraktiver und insgesamt aufgewertet werden. Dazu findet eine umfassende Neuordnung des Haltepunktes statt.

In der verkehrlichen Aufgabenstellung wurde vereinbart, dass die Stadt für die Umfeldmaßnahmen zuständig ist. Dies betrifft die Zuwegung zum Bahnhalt, die Neugestaltung des Spielplatzes sowie die Schaffung von Parkplätzen und die Anbindung an den ÖPNV. Es sind auch kleinere Flächenabtretungen an die Bahn erforderlich. 

Eine vertiefte Beschreibung der Baumaßnahmen ist dem ausgelegten Erläuterungsbericht (Anlage 2) zu entnehmen.

Die Planfeststellungsunterlagen wurden von der DB Infra-GO beim Eisenbahnbundesamt eingereicht. Die Stadt hat durch Fristverlängerung die Möglichkeit, bis zum 15.05.2025 einer Stellungnahme abzugeben.

Bahnsteige
Die Neuplanung sieht drei Außenbahnsteige vor, die mit Fertigteilkantensteinen gebaut werden. Gleis 10 ist mit einer Höhe von 55 cm ü. Schienenoberkante vorgesehen. Für die Gleise 11 und 12 sind Höhen von 75 cm ü. Schienenoberkante vorgesehen. Bahnsteig Gleis 10 hat eine Baulänge von 120 m, die Bahnsteige Gleis 11 und 12 weisen jeweils 170 m Länge auf. Alle Bahnsteige erhalten jeweils ein Wetterschutzhäuschen.

Gehweg zur Personenunterführung
Die Erschließung des Haltepunktes wird völlig neugestaltet. Von der Wackerstraße kommend erschließt ein neu geplanter Gehweg in einem geschwungenen Verlauf die Verkehrsstation und schließt an dem Niveau der Personenunterführung an. Der Gehweg verläuft durch den bestehenden Spielplatz, der von der Stadt neugestaltet wird.

Personenunterführung
Die Gleise sind barrierefrei über eine Personenunterführung erreichbar. Diese wird in Stahlbetonbauweise mit Rohbauweiten von 3,00 m realisiert. Die lichte Raumhöhe beträgt 2,80 m. Als Verbindung der Personenunterführung zu den Gleisen 10 und 11 wird eine zweiläufige Treppenanlage mit Zwischenpodest (15 und 16 Stufen) und einer Treppenlaufbreite (Breite zwischen den Handläufen) von 2,40 m hergestellt. Zum Gleis 12 wird dieselbe Treppenanlage eingebaut.

Schweizer Rampe 
Die Bahnsteige 10 und 11 sind von der Wackerstraße aus auch direkt erreichbar. Hierzu wird eine sog. Schweizer Rampe hergestellt, die eine direkte und schnelle Verbindung auf die Bahnsteige ermöglicht. Sie umfasst zwei Rampenläufe á 28 m mit einer Längsneigung von 10 % und fortführend einen abschließenden Rampenlauf von 8,5 % aufweist. Zwischen den Rampenläufen sind Zwischenpodests vorgesehen. Über das zweite Zwischenpodest kann Gleis 10 direkt erreicht werden. Die nutzbare Breite der Schweizer Rampe beträgt 3,20 m.

Rampe zu Gleis 12
Vorbemerkung: Aus Sicht der Stadt Lindau ist die Bezeichnung im Erläuterungstext falsch. An dieser Stelle müsste anstatt Gleis 10 das Gleis 12 gemeint sein.

Das Gleis 12 wird mittels 3-läufiger Rame barrierefrei erschlossen. Die beiden ersten Rampenläufe haben eine Länge von 6,0 m und verlaufen parallel zum Gleis 12. Der abschließende Rampenlauf trifft lotrecht auf die Bahnsteigkante.

Im Norden, aus Richtung der Holbeinstraße kommend, wird ebenfalls ein direkter barrierefreier Zugang zum Gleis 12 geschaffen.

Aufzuganlagen
Die barrierefreie Erschließung des Bahnhalts wird zudem durch zwei Personenaufzüge gewährleistet. Sie sind beiderseits der Personenunterführung an den Gleisen 10/11 und 12 angeordnet. Die Traglast beträgt 1.050 kg (14 Personen). Die Abmessungen der Kabinen sind mit 1100 x 2100 x 2200 mm vorgesehen.

Baudurchführung
Baubeginn der Hauptmaßnahme ist das Jahr 2026. Die Inbetriebnahme des Gleises 10 ist für Ende 2026 vorgesehen. Jedoch sind dann noch nicht alle Baumaßnahmen abgeschlossen. Die Nutzungsaufnahme der Bahnsteige Gleis 11 und 12 ist Ende 2027 vorgesehen. Damit sollte die Baumaßnahme abgeschlossen sein. Bauunterbrechungen im Winter 26/27 sind im Zeitplan berücksichtigt.

Fachliche Bewertung

Die fachliche Bewertung der Stadt Lindau ist in der Stellungnahme im Anhang zu entnehmen.

Auswirkungen auf die Klimaziele der Stadt Lindau

X positive Auswirkungen
Kurzerläuterung und (bei neg. Auswirkungen)
 negative Auswirkungen
Alternativen / Optimierungsmöglichkeiten
 keine Auswirkungen
     
 entspricht dem Ziel der Klimaneutralität 2035


Wesentlicher Beitrag zur Mobilitätswende und zur klimaneutralen Mobilität.

Finanzielle Auswirkungen


einmalig
laufend
Finanzielle Auswirkungen:
     
     
Mittel stehen (nicht) zur Verfügung
Haushaltsstelle/
Deckungsvorschlag
   





Diskussionsverlauf

Stadtrat Müller bittet um bildhafte Darstellung.

Der Werkleiter der GTL, Herr P. Hummler, zeigt den angehängten Plan.

Stadtrat Dr. Adams merkt an, dass es für Menschen mit Behinderung, Kinderwägen oder schwerem Gepäck schwierig ist, den Abstand zwischen Zug und Bahnsteig zu bewältigen. Er möchte wissen, wie die Bahn dies plane.

Der Werkleiter der GTL, Herr P. Hummler antwortet, dass die unterschiedlichen Höhen in ganz Deutschland ein Problem sind und die Stadt hier keine Forderungen stellen kann. 

Der Leiter des Stadtbauamtes, Herr Koschka, ergänzt, dass man bereits 2018 einen barrierefreien Inselbahnhof beim EBA gefordert habe und dies auch so in den Planunterlagen vermerkt ist. 

Stadtrat Jöckel will wissen, wieso die Maßnahme nicht mit der Unterführung der Wackerstraße verbunden werden kann.

Der Werkleiter der GTL, Herr P. Hummler, verweist auf die Beschlussvorlage und darauf, dass der Bahn eine Kombination nicht möglich ist.

Stadträtin Dr. Lorenz-Meyer zeigt sich erfreut, dass der Haltepunkt für Menschen mit Behinderung gut erschlossen ist und möchte wissen, wieso das in Reutin nicht möglich ist. 

Der Leiter des Stadtbauamtes, Herr Koschka, antwortet, dass man das auch in Reutin gefordert habe, es jedoch kein Durchdringen gab. Gegen die Regularien der Bahn könne die Stadt nur schwer dagegen anarbeiten.

Der Werkleiter der GTL, Herr P. Hummler, ergänzt, dass die sog. Schweizer Rampe eine Steigung von 10 % aufweist und diese nicht der Barrierefreiheit entspricht. 

Stadtrat Kaiser erkundigt sich nach der Überdachung.

Der Leiter des Stadtbauamtes, Herr Koschka, antwortet, dass es bei den Wetterschutzhäuschen bleibt.

Stadtrat Büchele kritisiert die nicht funktionierenden Aufzüge in Reutin und befürchtet, dass dies in Aeschach genau so sein wird.

Der Werkleiter der GTL, Herr P. Hummler sieht dies genauso. Er merkt an, dass Laut Bahn, in deren Zuständigkeitsbereich die Aufzüge fallen, diese nur eine Ausfallquote von 4 % haben. 

Stadtrat Freiberg erkundigt sich nach der zeitlichen Quote und ob man in etwa sagen kann, wann alles fertig sein wird oder man sich in diesem Bereich auf eine Dauerbaustelle einstellen müsse.

Der Werkleiter der GTL, Herr P. Hummler, antwortet, dass es schwierig ist, hier etwas Belastbares zu sagen. Insgesamt dauern die Maßnahmen vier Jahre, aber er weiß nicht, ob dazwischen Pausen sein werden. 

Stadtrat Kaiser erkundigt sich nach der Reihenfolge.

Der Werkleiter der GTL, Herr P. Hummler, verweist auf einen Gesprächstermin in den nächsten zwei Wochen mit der Bahn zur Bauphasenplanung. Er hofft darauf, in den nächsten vier bis acht Wochen einen Sachstand geben zu können.

Beschluss

Der Stadtrat der Stadt Lindau beschließt die in Anlage 1 beigefügte Stellungnahme und beauftragt die Verwaltung, diese beim Eisenbahnbundesamt fristgerecht einzureichen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 27, Dagegen: 0

Dokumente
Anlage_1_STN_Stadt_Lindau_Haltepunkt_Lindau_Aeschach_Neubau (.pdf)
Anlage_2_Erläuterungsbericht_zum Haltepunkt_Aeschach (.pdf)
Anlage_3_Lageplan_zum_Hp_Aeschach (.pdf)

Datenstand vom 19.05.2025 15:44 Uhr