Zu den einzelnen Standorten wird aus fachlicher Sicht wie folgt Stellung genommen:
Die geplante Ausweisung beschränkt zwar die derzeitige Nutzung der Parkplätze für Jedermann und wird damit ausschließlich einem im Verhältnis noch deutlich untergeordneten privilegierten Nutzerkreis zur Verfügung gestellt. Gleichwohl handelt es sich bei der E-Mobilität um einen wesentlichen Baustein der zukünftigen klimafreundlichen Mobilität, die im Rahmen der Möglichkeiten wohlwollend zu unterstützen ist (vgl. KLiMo-Maßnahmen M38/M39). Mit der Förderung der Elektromobilität kann ein deutlicher Beitrag zur Senkung der Verkehrsemissionen in Lindau geleistet werden. Letztlich sollen hier daher nur die konkreten Standorte einer Prüfung unterzogen werden.
- Aeschach / Webergasse:
Der beabsichtigte Standort kann auf Grund seiner zentralen Lage mit einer Vielzahl von umliegenden Geschäften, Institutionen und Einrichtungen uneingeschränkt befürwortet werden. Gerade auch auf Grund des geplanten Schnellladesystems bietet es sich an, im Rahmen des -wenn in Summe vielleicht auch nur kurzfristigen Einkaufs- sein Fahrzeug bereits wieder in ausreichendem Zustand laden zu können.
- Insel / vor Einkaufsmarkt:
Unmittelbar auf der Insel gibt es derzeit -abgesehen von den derzeit vorhandenen 4 Ladepunkten à 22 KW im Parkhaus Inselhalle sowie auf der Hinteren Insel (2 Ladepunkte à 22 kW)- keine öffentlichen Lademöglichkeiten. Eine halböffentliche Lademöglichkeit befindet sich in der Tiefgarage der Spielbank Lindau.
Auf Grund des geplanten Schnellladesystems würde es sich auch hier anbieten, bei einem kurzfristigen Einkauf auf der Insel (Höchstparkzeit ohnehin nur max. 90 Minuten) sein Fahrzeug ausreichend laden zu können.
Vor dem Hintergrund der jüngst im Stadtrat beschlossenen Erweiterung der Parkplätze für Bewohner und Beschäftigte auf der Hinteren Insel könnte der „Wegfall“ dieser beiden Parkplätze durch Elektro-Privilegierung vertreten werden. Da es auf der Insel schwierig ist, private Lademöglichkeiten zu schaffen (wenig Stellplätze / wenig Tiefgaragen etc.), könnte dieser Standort auch eine naheliegende Lösung für Inselbewohner außerhalb des Altstadtkerns darstellen.
Hier stellt sich eher die Frage, ob mit dem dortigen Standort im hinteren Bereich der Insel und der im Stadtgebiet derzeit eher noch überschaubaren Anzahl an Schnellladestationen womöglich ein „unnötiger Ladeverkehr“ auf die Insel ausgelöst wird. Ob ein solcher ausschließlicher Ladeverkehr tatsächlich stattfinden würde, darüber kann nur gemutmaßt werden.
- Karl-Bever-Platz:
Zu den 3 vorhandenen AC-Ladesäulen mit 6 Ladepunkten à 22 kW sollen 2 weitere Ladesäule (à 2 Ladepunkte à 22 kW) in 2022 errichtet werden. Die Ladesäulen vor der Insel sind die bei den Stadtwerken am stärksten in Anspruch genommenen Ladesäulen. Eine Erweiterung ist daher sinnvoll. Im Übrigen ist die notwendige Infrastrukturschon vorhanden und es muss nur noch die Ladesäule beschafft / installiert werden.
Finanzielle Auswirkungen
Die Kosten für die (geförderte) Beschaffung und Aufstellung der Ladesäulen nebst Beschilderung / Markierung tragen die Stadtwerke.