Hackschnitzelheizung der Klärschlammtrocknung - Übernahme der Anlage


Daten angezeigt aus Sitzung:  3. Sitzung des Werkausschusses GTL, 08.05.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werkausschuss Garten- und Tiefbaubetriebe Lindau (Stadt Lindau) 3. Sitzung des Werkausschusses GTL 08.05.2023 ö beschließend 3

Sachverhalt

In der Werkausschusssitzung vom 29.09.2022 wurden die Ergebnisse der Energiestudie auf dem Klärwerksgelände vorgestellt. Ein wesentliches Ergebnis der Studie ist die Erkenntnis, dass Strom- und Wärmeerzeugung zusammen in ein Konzept für die gesamte Anlage münden müssen. 

Fachliche Bewertung

Die Klärschlammtrocknung ist aktuell der größte Wärmeverbraucher auf dem Klärwerk. Um diesen Verbrauch decken zu können betreibt die Firma Drynamic Concept eine Hackschnitzelheizung mit 400 kW. Diese Hackschnitzelheizung wird meist bei ca. 300 kW betrieben, so dass dort relativ große Reserven vorhanden sind. Die bestehende Gasheizung des Klärwerks ist mit 700 kW überdimensioniert, 30 Jahre alt und der Betrieb auf Basis der Strategie der Bundesregierung zukünftig auch nicht mehr sichergestellt. 
Als weitere Wärmeerzeuger stehen aktuell das Blockheizkraftwerk und zukünftig Wärmepumpen (Ablauf Klärwerk) zur Verfügung. Die Implementierung der Wärmepumpen soll nach Inbetriebnahme der Membranreinigung erfolgen, um das feststofffreie Ablaufwasser ohne Wärmetauscher direkt den Wärmepumpen zuzuführen. 
Mittelfristig sollen die bisher getrennten Heizkreisläufe der Trocknung und des restlichen Klärwerks miteinander verbunden werden. Das birgt große Potentiale im Sommer, um keine Energie des Blockheizkraftwerks über den Notkühler zu vernichten. Außerdem kann die überalterte Gasheizung außer Betrieb genommen werden. Parallel wird überschüssiger PV-Strom (vor allem Mittagspeaks) eingesetzt, um mit günstigen Heizpatronen Wärme für die Trocknung zu erzeugen. Eine kleine Gastherme, die auch mit Klärgas betrieben werden kann, soll als Notversorger in das Wärmesystem integriert werden. 
Eine Integration der Hackschnitzelheizung in das Eigentum des Klärwerks und damit eine Einbindung in das Gesamt-Wärmesystem bringt energetische und kostentechnische Vorteile. Die Firma Drynamic Concept wäre mit dem Verkauf der Heizungsanlage an die GTL grundsätzlich einverstanden und zeigt sich verhandlungsbereit.
Die weitere Entwicklung des Heizungssystems und der Wärmekreisläufe bedarf einer detaillierten Planung auf Basis der vorliegenden Ergebnisse der Energiestudie. Ein spezialisierter Fachplaner zur Berechnung der Wärmebedarfe und der entsprechenden hydraulischen Leistungen der Verbraucher bzw. Erzeuger und zur Auslegung eines geeigneten Wärmespeichers soll dazu beauftragt werden. Die Kosten für die Planungsleistungen belaufen sich auf ca. 100.000 € (brutto).

Finanzielle Auswirkungen


einmalig
laufend
Finanzielle Auswirkungen:
100.000 € (brutto).
     
Mittel stehen (nicht) zur Verfügung
Haushaltsstelle/
Deckungsvorschlag
Wirtschaftsplan der GTL  





Diskussionsverlauf

Die Werkausschussmitglieder verzichten auf einen Sachvortrag.

Stadtrat   B ü c h e l e     weist darauf hin, dass die bestehenden vertraglichen Verpflichtungen geprüft werden müssen.
Berichterstatterin   D r. B u r g h a r d   antwortet, dass es deshalb wichtig ist zu entscheiden, ob die Anlage in das Eigentum der GTL übergehen soll, um das Wärmekonzept des Klärwerks zu realisieren. Im Anschluss können die Verträge und die daraus resultierenden Verpflichtungen entsprechend verhandelt werden.

Beschluss

Der Werkausschuss ermächtigt die Werkleitung, die Planungsleistungen für das Heizungssystem des Klärwerks zu vergeben und zu Verhandlungen zur Übernahme der Hackschnitzelheizung der Firma Drynamic Concepts zu führen.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 13, Dagegen: 0

Datenstand vom 07.09.2023 10:25 Uhr