Friedhof Aeschach - Neuordnung nördlicher Teil


Daten angezeigt aus Sitzung:  4. Sitzung des Werkausschusses GTL, 03.07.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Werkausschuss Garten- und Tiefbaubetriebe Lindau (Stadt Lindau) 4. Sitzung des Werkausschusses GTL 03.07.2023 ö beschließend 6

Sachverhalt

Der Friedhof Aeschach lässt sich in mehrere Bereiche gliedern. Im Süden, angebunden über die Ludwig-Kick-Straße und geprägt von denkmalgeschützter Bausubstanz sind Funktionen wie Aussegnung, Krematorium und Friedhofsverwaltung angesiedelt.
Ein Großteil der Bestattungsflächen befindet sich zudem in diesem und dem mittleren Bereich. Im Norden schließt die Friedhofsnutzung derzeit mit den muslimischen Bestattungsflächen ab, deren Erweiterung aktuell in Vorbereitung ist. Den nördlichen Abschluss des Friedhofsgeländes bilden derzeit Wiesenflächen ohne konkrete Nutzung sowie Lagerflächen.

Fachliche Bewertung

Es wird vorgeschlagen im Norden des Friedhofsgeländes neue Nutzungsformen zu etablieren und vorhandene Nutzungen wie die Lagerfläche verträglich einzubinden. Ein Baustein hierfür soll eine parkähnliche Gestaltung mit Geländemodellierung und die Schaffung von zusammenhängenden Baumbeständen sein. Hierdurch soll dieser Bereich für Friedhofsnutzer attraktiver gestaltet und notwendige Betriebsflächen optisch abgegrenzt werden. Perspektivisch können die entstehenden Baumhaine neben einer Naherholungswirkung und einer ökologischen Verbesserung auch für zukünftige Baumbestattung (Zeithorizont 10-15 Jahre) dienen. 
Umsetzbar wäre die Maßnahme bereits im Herbst dieses Jahres in Abhängigkeit von der Finanzierbarkeit. Je nach zur Verfügung stehenden Mitteln aus der Haushaltsstelle „Verbesserung Friedhöfe“ (Haushalt 2023) können einzelne Bereiche umgestaltet werden. Abhängig ist dies von der wirtschaftlichen Umsetzung bereits geplanter infrastruktureller Maßnahmen und danach verfügbarer Restmittel. Einzelne Flächen und Baumgruppen könnten im Umfang von rund 7 bis 20 TEUR (brutto) einschließlich einer Fertigstellungs- und Entwicklungspflege sinnvoll und wirtschaftlich erstellt werden. Eine Umsetzung der vegetationstechnischen Maßnahmen bedingt eine Gesamtinvestition von ca. 40 TEUR (brutto), kann aber über mehrere Jahre ausgedehnt und bei Bedarf später mit weiteren baulichen Maßnahmen wie Wege- und Leitungsbau ergänzt werden.

Finanzielle Auswirkungen


einmalig
laufend
Finanzielle Auswirkungen:
20.000 € (brutto)    
     
Mittel stehen zur Verfügung
Haushaltsstelle/
Deckungsvorschlag
   





Diskussionsverlauf

Stadtrat   N ü b e r l i n    fragt nach, ob Baumbestattung bedeutet, dass bei jeder Bestattung ein Baum gepflanzt wird.
Berichterstatter   D i e t r i c h    erklärt, dass bei einer Baumbestattung die Urne an einer bestimmten vorgegebenen Stelle unter einem Baum bestattet wird. Dies sei aber erst ab einem Wuchsstadium sinnvoll. 
Stadtrat   S t r a u ß   fragt, ob bei einer Geburt eines Kindes dort auch ein Baum gepflanzt wird. Er hat das Gefühl, dass die GTL eher verhalten gegenüber der Idee des Vereins Natur in Lindau e.V. ist.
Berichterstatter   D i e t r i c h    antwortet, dass die behandelte Fläche losgelöst von der Anfrage des Vereins aber auch gemeinsam mit dem Antragsteller entwickelt werden kann. Es habe zu dem Thema „Geburtenbaum“ mehrere Gespräche gegeben und man vertrete seitens der GTL keine generell ablehnende Haltung. Es gibt Gemeinden z.B. Lauterach, wo diese Idee mit allerdings sehr kleinen Bäumen umgesetzt wurde. Die GTL vertritt jedoch die Meinung, dass der Anwuchserfolg erst mit einer höheren Pflanzqualität gewährleistet werden kann. Hinzu kommt, dass bei rund 180 Geburtenbäumen pro Jahr ein erheblicher Flächenbedarf besteht. Außerdem sei der administrative Aufwand, die Verpflichtung zu regelmäßigen Pflanzungen sowie Kosten und datenschutzrechtliche Fragestellungen zu prüfen.
Stadtrat   S t r a u ß   hat verstanden, dass das Projekt Klimabäume erst einmal eingestampft ist, aber er möchte, dass das Thema „Pro Geburt ein Baum“ mitgenehmen wird
Werkleiter   H u m m l e r    erklärt, dass eine Baumspendenaktion dieses Jahr ins Leben gerufen wurde, über die Bäume gepflanzt werden können. Es sollte bei einer Sache bleiben, da der administrative Aufwand sehr hoch ist. Jan Wragge betreut das Projekt. Jeder Baum muss ins Kataster eingetragen werden, Namensschilder müssen gedruckt werden usw.
Stadtrat   S t r a u ß   fragt, wieviel Spenden eingegangen sind.
Werkleiter   H u m m l e r    teilt mit, dass insgesamt ca. 15.000 € eingegangen sind.
Stadtrat   J ä g e r   fragt nach, wie hoch die Anzahl der muslimische Bestattungen aktuell sind.
Berichterstatter   D i e t r i c h    kann nur vom hören-sagen berichten. Die Nachfrage ist ungebrochen da. Muslimische Bestattungen haben strenge Auflagen, wie z.B. die Ausrichtung der Gräber nach der Himmelsrichtung. Die bisher vorgesehenen Flächen sind nahezu ausgelastet und müssen baulich angepasst werden.
Stadtrat   K a i s e r   befürwortet die Idee der Baumbestattung und berichtet, dass aus einer ihm bekannten, vergleichbaren Aktionen zwischenzeitlich „ein ganzer Wald entstanden“ sei.

Beschluss

  1. Der Werkausschuss beschließt die Umsetzung der vorgenannten Maßnahmen im Herbst 2023 bis zu einer Höhe von 20.000 € (brutto) unter der Voraussetzung einer Genehmigung des  Vermögenshaushalts 2023 und ausreichenden Restmitteln.

  1. Der Werkausschuss beschließt die Umsetzung des zweiten Bauabschnitts im Folgejahr und empfiehlt dem Finanzausschuss die Einplanung der erforderlichen Mittel in der notwendigen Höhe zum Abschluss der vegetationstechnischen Gesamtmaßnahme.

Abstimmungsergebnis
Dafür: 13, Dagegen: 0

Datenstand vom 26.10.2023 09:37 Uhr