Berichterstatter W r a g g e erläutert anhand beiliegender Präsentation den Sachverhalt.
Positiv zu berichten ist, dass 70-80 % des Lindauer Baumbestands in einem guten bis befriedigendem Zustand ist. Negativ zu berichten sei jedoch, dass sich Schädlinge und Krankheiten weiter ausbreiten und damit die Bäume schwächen. Hinzu kommen die Extremwetterereignisse wie z.B. der Sturm im August 2023 und das Hochwasser im Juni 2024. Daher müssen in der kommenden Fällsaison insgesamt 89 Bäume gefällt werden. Die notwendigen Fällungen werden in Großbäume (48 Stück), Kleinbäume (19 Stück) und Jungbäume (22 Stück) unterschieden.
Berichterstatter W r a g g e geht dabei vor allem auf die Mammutbäume im Stadtgebiet ein, die vor allem durch Wassermangel und Schädlinge geschwächt worden sind. Deswegen muss beim Mammutbaum bei der Stadtverwaltung die Oberkrone entnommen werden. Dadurch kann der Baum noch einige Zeit erhalten bleiben und dient dabei noch als wichtiges Habitat für Vögel, Käfer und sonstige Kleinstlebewesen.
Den Fällungen entgegen, stehen die Neupflanzungen, die in 2024 bereits teilweise umgesetzt wurden. So wurden zum Beispiel im Lindenhofweg (Lindenallee) und am Kleinen See neue Winterlinden gepflanzt. Bei der Spielbank wird die bestehende Baumreihe mit Eisenholzbäumen fortgesetzt. Die Finanzierung der Ersatz- und Neupflanzungen erfolgte zum Teil über Baumspenden.
Stadtrat J ä g e r fragt nach, warum die Bäume in der Kemptener Straße gegenüber vom Neubaugebiet Vier-Linden-Quartier gefällt worden sind.
Auch wenn Berichterstatter W r a g g e den Baumbestand gerne erhalten hätte, mussten, trotz Gesprächen dem Versorgungsträger im Vorfeld, letztendlich die Bäume wegen Verlegung neuer Leitungen gefällt werden. Spätestens im Zuge des Straßenbaus sollen jedoch neue Bäume gepflanzt werden.
Stadträtin R u n d e l ist aufgefallen, dass Kastanienbäume neu gepflanzt worden sind. Sie ist ein bisschen besorgt, da sie gelesen hat, dass Kastanien oft von einer bestimmten Mottensorte befallen werden.
Berichterstatter W r a g g e erklärt, dass die rotblühende Kastanien resistent gegen diese Art von Motten sei.
Stadtrat G e b h a r d erkundigt sich nach der Gesamtbilanz und möchte wissen wieviel Bäume im Vergleich zu den Neupflanzungen gefällt werden.
Berichterstatter W r a g g e informiert, dass dieses Jahr bisher ca. 120 Bäume gepflanzt worden sind und das deutlich mehr ist, als in den vergangenen Jahren. Ziel ist es, in 2024 rund 200 neue Bäume zu pflanzen.
Berichterstatter W r a g g e gibt zu, dass sich im ersten Augenblick 90 Fällungen viel anhören. Aber was häufig übersehen wird ist, dass sich die Fällungen positiv auf die umstehenden Bäume auswirken.
Stadtrat B a n d t e macht noch einmal darauf aufmerksam, dass besonders alte Bäume bzw. Öko-Torsos ein wichtiges Habitat für Vögel und Kleinstlebewesen sind.
Stadtrat G e b h a r d fragt, ob es bestimmte Baumsorten gibt, die mit der Klimaerwärmung besser umgehen können.
Berichterstatter W r a g g e antwortet, dass darauf schon seit mehreren Jahren geachtet wird und in Zukunft auch klimataugliche Nadelhölzer gepflanzt werden sollen.
Stadtrat K a i s e r fragt, warum die Bäume entlang des Geh- und Radweges um das Vier-Linden-Quartier gefällt wurden und ob diese nicht hätten verpflanzt werden können.
Werkleiter H u m m l e r antwortet, dass die Fällung notwneidg war, weil dort die Hauptversorgung des Vier-Linden-Quartiers inkl. Trafo-Stationen errichtet wird und ein erhalt nicht möglich war. Eine Umfplanzung wäre bei den Jungbäumen unverhältnismäßig gewesen. Eine Ersatzpflanzung erfolgt nach Fertigstellung des Baugebiets.
Stadträtin M a y e r beruhigt es, dass die GTL mit so viel Leidenschaft dabei ist und auf den Baumbestand in Lindau schaut. Vielen Dank dafür.
Stadtrat B ü c h e l e stimmt zu, dass die GTL sehr gute Arbeit in Bezug auf die Bäume macht. Und möchte wissen, ob der viele Regen dieses Jahr dazu geführt hat, dass weniger gegossen werden musste.
Berichterstatter W r a g g e antwortet, dass die GTL dieses Jahr deutlich weniger gegossen hat als im Vorjahr.
Stadtrat K a i s e r merkt an, dass die GTL für die öffentlichen Bäume verantwortlich ist, aber Privatpersonen eigentlich machen können, was sie wollen. Er fragt in die Runde, ob es nicht sinnvoll wäre eine Baumschutzsatzung ins Leben zu rufen.
Berichterstatter W r a g g e erwidert, dass eine Baumschutzsatzung Geld kostet und vor allem gelebt / betreut werden muss.
Oberbürgermeisterin D r. A l f o n s schlägt vor, das Thema aufzubereiten, um festzustellen, wie hoch der Verwaltungsaufwand wäre und damit der Ausschuss darüber diskutieren kann.
Stadtrat B a n d t e sieht den Vorteil bei der Baumschutzsatzung, dass auch Baustellen daran gebunden sind.
18:30 Stadtrat Jäger verlässt die Sitzung.
Stadtrat M ü l l e r geht davon aus, dass es kaum schwarze Schafen gibt. Aber auf der anderen Seite sollte die Stadt Lindau auch ein Vorbild sein. Auch wenn es keine Satzung gibt, sollten sich alle städtischen Betriebe an den Bestands- bzw. Baumschutz halten. Laut Stadtrat M ü l l e r wurden für Bauprojekte Fällungen vorgenommen, wo es nicht nötig gewesen wäre.
Oberbürgermeisterin D r. A l f o n s wirft ein, dass hier Dinge bzw. Themen vermischt werden. Aber das Thema Baumschutzsatzung sollte aufbereitet werden.
Oberbürgermeisterin D r. A l f o n s fügt hinzu, dass wenn es um Baumfällungen geht die Nervosität immer hoch ist. Aber auch sie lobt die gute Arbeit von Berichterstatter W r a g g e und seinem Team, die aus ihrer Sicht als Baumschützer arbeiten. Sie bedankt sich für die gute Arbeit und weiß, dass die Bäume in guter Hand sind.