Der Werkausschuss befasste sich in der Sitzung am 07.07.2022 mit der Sanierung des Hochbehälters Watschöd (100 m³, 2 Kammern).
Die Sanierungsmaßnahme ist nach Abschnitt 2.2.3 der RZWas zuwendungsfähig. Der Zuwendungsantrag nach RZWas wurde am 28.12.2021 beim Wasserwirtschaftsamt Rosenheim eingereicht.
Im Zuwendungsantrag wurden die Gesamtkosten für die Sanierung des Hochbehälters auf der Grundlage einer Kostenberechnung des IB Killi mit 316.000 € (ohne USt) beziffert. Es wurde eine Zuwendung von 221.480 € beantragt (= 70 %). Der Zuwendungsbescheid wurde am 24.05.2022 vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim ausgestellt.
Die Kostenberechnung des IB Killi mit Gesamtkosten von netto 316.000 € lässt sich in die folgenden Gewerke unterteilen:
a) Mineralische Instandsetzung innen mit Dämm- und Abdichtungsarbeiten außen
b) Erneuerung Pumpstation und Rohrleitungsanlage
c) Elektro-, Steuerungs- und Fernwirkanlagen
d) Sonstiges (Sicherheitstür, Zaunanlage)
Die 1. Ausschreibung für das Hauptgewerk a) erfolgte am 31.05.2022 im Bayerischen Staatsanzeiger als beschränkte Ausschreibung ohne Teilnahmewettbewerb. Grundlage war die vom IB Killi erstellte Leistungsbeschreibung, wobei die Kostenberechnung für dieses Gewerk netto 155.100 € ergab (Stand Herbst 2021). Vom IB Killi wurde darauf hingewiesen, dass in den vergangenen Monaten in diesem Bereich des Baugewerbes große Preissteigerungen auftraten, so dass bei einer aktualisierten Berechnung 30 % höhere Kosten zu veranschlagen sind.
Da im Ergebnis der 1. Ausschreibung nicht zwei oder mehrere voneinander unabhängige Angebote abgegeben wurden und selbst das günstigere Angebot mit 300.037,13 € (ohne USt) deutlich über der Kostenberechnung lag, beschloss der Werkausschuss am 07.07.2022, die Ausschreibung aus wirtschaftlichen Gründen (> 25 % Kostenberechnung) aufzuheben und eine erneute Ausschreibung mit einem Ausführungstermin bis spätestens Frühjahr 2023 zu starten.
Das Gewerk „Mineralische Instandsetzung“ wurde daraufhin am 14.07.2022 erneut ausgeschrieben. Es wurden 7 Firmen angefragt. Eröffnungstermin war der 10.08.2022. Es wurden zwei Angebote abgegeben;
- Bieter 1 (netto ohne USt) 264.952,20 €
- Bieter 2(netto ohne USt) 411.440,65 €
Das günstigere Angebot liegt bei netto 264.952 € (ohne USt). Gegenüber der Kostenberechnung mit Zuschlag für die Preissteigerung von 30 % (155.100 € x 1,3) ist der Angebotspreis immer noch um 31,4 % höher.
Die Gemeindewerke Oberaudorf schlagen vor, das günstigere Angebot der 2. Ausschreibung trotz der Überhöhung von 31,4 % zu beauftragen, da in der derzeitigen Lage bei einer erneuten Ausschreibung nicht mit einem besseren Angebot gerechnet werden kann.
Vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim wurde uns bestätigt, dass für Maßnahmen nach 2.2.3 der RZWas 2021, zu welchen die Sanierung von Trinkwasserspeichern zählen, die Kosten nach Ausführung mit 70 % gefördert werden können, auch wenn diese Kosten über der ursprünglichen Kostenberechnung liegen, welche Grundlage des Zuwendungsantrages bzw. -bescheides waren.
Die Zuwendungen für Maßnahmen nach 2.2.3 RZWas sind jedoch insgesamt im laufenden 4-Jahres-Zeitraum auf 1.257.750 € begrenzt (5.031 Einwohner (Hauptwohnsitze) zum 30.06.2016 x 250 Euro / Einwohner).