Dem Bau- und Umweltausschuss wurde in seiner öffentlichen Sitzung am 21.07.2015 im Zuge der Behandlung des TOP 5 (Bürgerhaus Poing 1. BA – Nachrüstung Akustik, Mängelbeseitigung) folgender Sachstand bekannt gegeben:
Aufgrund baulicher Mängel im Neubau sind Nachbesserungen der Putzoberflächen und der Attika erforderlich. Kosten und Sanierungskonzepte stehen noch nicht fest und werden derzeit ermittelt. Es wird empfohlen, alle baulichen Maßnahmen gemeinsam in einem Zuge und in enger Abstimmung des laufenden Betriebes durchzuführen.
Am 07.03.2016 fand vor Ort ein Termin mit dem Sachverständigen Herrn F. Geyer u.a. zur Beurteilung des Zustands und möglicher Nachbesserungen statt.
Folgendes ist aus dem Bericht des Sachverständigen zu entnehmen:
Die Dachrandabdeckung wurde aus Betonfertigteilen hergestellt und weist eine sehr starke Neigung zur Innenseite hin auf. Die Abdeckung wurde mit einer Beschichtung versehen, die beim Termin bereits sehr stark abgewittert war, in großen Bereichen war bereits wieder der blanke Beton zu sehen. Das dürfte nicht passieren, wenn die Beschichtung für den vorliegenden Beanspruchungsfall geeignet ist oder/ und wenn deren Verarbeitung materialgerecht erfolgt ist. Der Zustand vor Ort kann als desolat und unwirksam bezeichnet werden.
Es ist erforderlich, die Betonumrandung neu abzudecken und damit zu schützen.
Vom Sachverständigen werden hierfür zwei Varianten vorgeschlagen:
Variante 1
Aufbringen von Abdeckblechen
Eine Blechabdeckung stellt die übliche Art und Weise dar, wie derartige Attikakronen abgedeckt und damit gegen Wasser abgesichert werden.
Der Material- und Arbeitsaufwand ist relativ hoch:
- Zuschnitte für Unterkonstruktion und Abdeckbleche
- Montage (Bohren und Schrauben) von Einhängblechen als Unterkonstruktion nötig
- Aufbringen der Blechabdeckung
- Festes Außengerüst nötig
Kosten (geschätzt v. AB Haindl + Kollegen): ca. 72.000,00 € brutto inkl. NK
Davon entfallen rd. 6.000,00 € auf die Sanierung des Oberlichts im Bereich des Foyer, welche im Zuge der Arbeiten an der Attika mit ausgeführt werden soll.
Variante 2
Aufbringen einer Flüssigkunststoffabdichtung
Flüssigkunststoffabdichtungen werden mit einer Vlieseinlage versehen und mehrlagig aufgebracht. Sofern eine Flüssigkunststoffabdichtung, die auch für Flachdächer verwendet wird zum Einsatz kommt (z.B. Kemperol 2K Pur von Kemper oder ein Material von Triflex) und diese dann auch materialgerecht aufgebracht wird, wäre die Abdeckung dauerhaft funktionssicher.
Es ist besondere Vorsicht bei der Verarbeitung geboten.
Ein Vorteil der Flüssigkunststoffabdichtung wäre, dass der Übergang der Betonplatte hin zur Abdichtungsoberkante so ausgebildet werden könnte, dass Wasser nicht zurückziehen kann und somit nicht mehr an die Oberkante der Abdichtung gelangen kann.
Zudem ist der Arbeitsaufwand im Vergleich zur Verblechung deutlich geringer:
- Keine Bohrungen nötig
- Umfang der Schutzmaßnahmen kann geringer ausfallen, da die Sicherung durch ein Dachrandgerüst oder über eine Hebebühne sowie mit persönlicher Schutzausrüstung erfolgen kann
Kosten (geschätzt v. AB Haindl + Kollegen): ca. 55.000,00 € brutto inkl. NK
Davon entfallen rd. 6.000,00 € auf die Sanierung des Oberlichts im Bereich des Foyer, welche im Zuge der Arbeiten an der Attika mit ausgeführt werden soll.